The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes
sorgfältig ausgewählt, sodass nur die bestqualifizierten Wyr diese Arena betreten werden. Sie sind klug, erfahren und tüchtig, und bei jedem von ihnen wäre ich stolz, ihn oder sie an meiner Seite zu haben. Doch nicht allen wird das gelingen. Jetzt gilt es nur noch herauszufinden, wer von diesen Kandidaten die sieben Stärksten sind. Diese Wyr werden am Freitag an meiner Seite stehen. Sie werden den Frieden bewahren, Recht und Gesetz hüten und unsere Grenzen sichern. Und gemeinsam werden wir jeden zur Strecke bringen, der dumm genug ist, den Wyr schaden zu wollen.
Das bleibt mein Versprechen an euch und an den Rest der Welt. Heute beginnen wir mit vierhundertachtundvierzig Kandidaten – den Besten und Klügsten der Wyr. Sie alle werden kämpfen, und wer verliert, ist aus dem Rennen, das gilt auch für meine derzeitigen Fünf. Morgen beginnen wir mit zweihundertvierundzwanzig Kandidaten. Am Freitagmorgen werden noch vierzehn übrig sein, und am Freitagabend wird das Wyr-Reich seine Sieben haben. Auf diese Weise wird jeder ohne den geringsten Zweifel wissen, dass die stärksten und besten Wyr für die Sicherheit dieses Reichs sorgen.«
Dann holte er tief Atem und füllte seine Lungen. Er ließ seine Wyr-Gestalt ganz dicht an die Oberfläche treten, und seine Augen glühten wie Lava.
Erfüllt von einer magischen Energie, unter der das gesamte Gebäude erzitterte, stieß der Drache ein tiefes Brüllen aus.
»LASST DIE SPIELE BEGINNEN!«
Die Zuschauermenge und die Kandidaten sprangen auf und fielen in sein Brüllen ein. Dragos verließ die Kampffläche, während der Spielleiter übernahm. Es war ein starker Start in die Woche, eine Demonstration von Wyr-Solidarität für die Welt da draußen, und es würde im Fernsehen garantiert saugut rüberkommen.
Und verdammt noch eins, er war froh, dass es vorbei war.
Er konnte es nämlich nicht erwarten, dass es Abend wurde.
Hauptsache, Pia konnte einschlafen. Wenn nicht, waren ihre Pläne nämlich am Arsch.
3
Auch nachdem sie und die anderen wieder in den SUV gestiegen waren, hielt der Rest der Fahrt nach Charleston weitere Herausforderungen für Pia bereit. Trotz des Anti-Übelkeits-Zaubers, den sie fast durchgängig trug, wurde ihr von der langen Fahrt auf dem Rücksitz in Kombination mit dem intensiven Geruch nach fettigem Fleisch von den Burgern, die sich die anderen bei
McDonald’s
bestellt hatten, erbärmlich schlecht.
Sie schaffte es, sich nicht zu übergeben, aber sie mussten alle Fenster herunterfahren und eisige Luft durch den Wagen wehen lassen, bis die anderen aufgegessen hatten. Dann mussten sie noch einmal anhalten und die Tüten wegwerfen, damit der Geruch nicht mehr im Wagen hing. Nicht einmal die Kartoffelpuffer, die ihr die anderen mitgebracht hatten, konnte Pia behalten.
McDonald’s
verwendete für seine Kartoffelpuffer »natürliches Rindfleischaroma«, und diesen Geruch ertrug sie einfach nicht.
Endlich konnten sie die Fenster wieder schließen. Ganz anders als vorher gingen die anderen wirklich gut mit der Situation um – geduldig und besorgt, und ohne eine Spur von Verärgerung.
Also hatte sie immerhin Fortschritte gemacht.
Während sie nach Süden fuhren, stiegen die Temperaturen, aber richtig hell wurde es nicht. Sie fuhren durch stetigen Nieselregen, wieder fast das genaue Gegenteil zu ihrer letzten Reise. Auch gab es diesmal keinen Grund, an einem Supermarkt anzuhalten, um Proviant einzukaufen. Schon vor einigen Tagen war ein Wyr-Pärchen vorausgefahren, um das von Dragos gemietete Anwesen vorzubereiten. Das Paar würde den Haushalt führen und für die ganze Gruppe das Kochen übernehmen, einschließlich erstklassiger Verköstigung für sämtliche Gäste, die Pia möglicherweise einladen würde. Sie waren besonders versiert in veganer Küche und speziell dafür geschult, eiweißreiche Mahlzeiten für Pia zuzubereiten.
Charleston war eine schmutziggraue Ansammlung von regenfeuchten Kopfsteinpflasterstraßen, und goldene Lichter schimmerten in den Fenstern der vornehmen Häuser.
Auf dem Anwesen befand sich ein großes, historisches Haus, wunderschön und attraktiv auf einem Morgen Land gelegen und von einem verschnörkelten schwarzen Zaun aus Schmiedeeisen umgeben. Sie kannte den Grundrissplan und hatte einige Digitalfotos gesehen. Das Haus verfügte über sechs Schlafzimmer, vier Bäder und eine große Wohnküche, ein separates Esszimmer, einen offiziellen Salon und ein privates Wohnzimmer mit Kamin sowie eine Gartenterrasse. In
Weitere Kostenlose Bücher