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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Michael Hopf
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einen kurzen Blick auf die blutende Stelle.
    »Ist nur eine Fleischwunde, keine Sorge.«
    »Wer war das? Wie geht es Jimmy und Eric?«
    Gordon hielt einen Moment inne, ehe er mit der Wahrheit herausrückte. »Jimmy ist tot. Ich war bei ihm, als er starb. Von Eric weiß ich nichts, weil ich sofort hierher zurücklief, als ich die Schüsse hörte.«
    »Was ist mit Simone?«
    »Ihr geht es schlecht, wir sollten dringend nach ihr sehen. Bitte lass mich jetzt zu Hunter gehen, ja?«
    »Na gut.« Samantha seufzte und ließ Gordons Arm los.
    Eilig lief er zum Zimmer des Jungen und klopfte sachte an, bevor er die Tür öffnete. Eine batteriebetriebene Lampe tauchte den Raum in gelbliches Licht. Gordon sah sich um, entdeckte seinen Sohn jedoch nicht; auch in der hinteren Ecke war er nicht zu sehen. Dann wimmerte es aus dem Schrank, und Gordon wusste, wo er suchen musste. Langsam ging er hinüber und pochte dagegen.
    »Lass mich allein!«, rief der Junge.
    »Hunter, ich bin's … Daddy.«
    »Geh weg, lass mich in Ruhe!«
    »Hunter, darf ich die Tür aufmachen?«
    »Nein, hau ab!«
    Gordon wollte seinen Sohn nicht unter Druck setzen, also ließ er sich neben der Schranktür nieder. »Mama hat mir erzählt, was passiert ist«, begann er ruhig. »Ich will, dass du weißt, wie stolz ich auf dich bin. Sicher, du hast Angst und begreifst es nicht so richtig, aber ich sag dir: Du hast genau das getan, was ich von dir gewollt hätte.« Der Kleine heulte weiter. »Hunter, du hast nichts Falsches getan, hörst du?«
    »Ich wollte nicht, dass das Gewehr losgeht. Tut mir leid, Daddy!«, schrillte Hunter.
    »Bitte entschuldige dich nicht, es war kein Fehler. Du hast dich gefürchtet, und dieser Mann hätte nicht hier sein sollen. Wenn seine Waffe losgegangen wäre, hätte er dich verletzen können, Mama oder deine kleine Schwester. Ich bin sehr stolz auf dich, wirklich. Darf ich jetzt aufmachen?«
    Der Junge bejahte kaum lauter als mit einem Wispern.
    Gordon zog die Tür langsam auf und sah ihn zusammengekauert im hintersten Winkel sitzen. Er streckte sich aus und berührte zärtlich Hunters Arm, woraufhin der Kleine auf ihn zustürzte und sich an seine Brust warf. Gordon drückte ihn innig an sich.
    Hunter weinte und sagte dabei immer wieder: »Tut mir leid, Daddy, tut mir leid.«
    Nachdem er vorübergehend alles um sich herum vergessen hatte, erinnerte sich Gordon daran, dass diese Nacht noch lang für ihn werden sollte.
    Samantha schlich ins Zimmer und fasste seine Schulter.
    »Gordon, draußen wird wieder geschossen.«
    »Hunter, Daddy muss gehen.«
    Der Junge klammerte sich fest an ihn. »Nein, Daddy, bleib«, verlangte er.
    »Ich komm bald wieder, versprochen.«
    »Nein, Daddy, bitte. Ich brauch dich.«
    Dieses Geständnis brach Gordon für den Moment fast das Herz. »Es dauert nicht lange.«
    Samantha bückte sich. »Komm zu mir, kleiner Mann«, sagte sie. Hunter ließ von seinem Vater ab und schmiegte sich stattdessen an seine Mutter, ohne das Schluchzen zu unterlassen.
    Gordon verließ das Zimmer und kehrte schnell ins Erdgeschoss zurück.
    »Hört sich an, als käme es von Jimmys Haus drüben am anderen Ende der Siedlung«, sagte Nelson.
    »Ich bleibe besser hier, das könnte ein Trick sein, um mich herauszulocken. Der Rest unserer Gruppe ist jetzt wohl oder übel auf sich allein gestellt.«
    Gordon unterhielt sich ein paar Minuten mit Nelson, dessen Vater und Holloway über die Ereignisse am Abend sowie die Notwendigkeit am Morgen umgehend aufzubrechen. Samantha kam gerade die Treppe herunter. Sie hatte Teile des Gesprächs aufschnappen können, nachdem sie Hunter ins Bett gelegt hatte.
    »Das steht völlig außer Frage!«
    Gordon sah zu ihr auf. »Was steht völlig außer Frage?«
    »Du bleibst jetzt nicht hier. Ich will, dass du Mindy suchst und diesem Drama ein Ende bereitest.«
    »Ich halte das für eine schlechte Idee, Sam.«
    »Wir kommen hier schon klar, regle du das. Dieses Miststück ist an allem Schuld. Du hast gesagt, Dan liege tot vor der Tür, also müssen wir nur noch mit ihr fertig werden.«
    »Er ist verwundet, aber nicht tot.«
    Samantha zeigte sich überrascht, als sie erfuhr, dass Bradford noch lebte. Sie redete weiter auf ihren Mann ein. »Gordon, wir haben hier alles im Griff. Ich bitte dich, geh nun und kläre diese Angelegenheit – sofort. Sobald das erledigt ist, bring Simone her.«
    Die Entschiedenheit seiner Frau erstaunte Gordon. »Sam, meiner Ansicht nach wäre es wirklich besser, nicht zu

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