The End (Die neue Welt)
gehen.«
Sie baute sich vor ihm auf, stierte ihn eindringlich an und wiederholte: »Geh und regle das!«
Gordon sah Nelson an, der die Augenbrauen hochzog und ihm zuzwinkerte. Dann richtete er sich wieder an Samantha und nickte.
In der Garage füllte Gordon seine Magazine wieder auf und verband seinen Arm. Als er ins Haus zurückkehrte, um sich zu verabschieden, sagte er zu Nelson: »Dan liegt noch draußen. Er blutet stark. Kannst du dich um ihn kümmern?«
»Klar, mach ich … stehenden Fußes, wie man so sagt.« Williams zog das sieben Zoll lange Messer aus der Scheide, das er an der Hüfte bei sich trug.
»Lass mich mitgehen«, bat Holloway.
Gordon verneinte. »Geht schon.« Nachdem er weitere geladene Magazine in seine Taschen verstaut hatte, prüfte er die Waffen noch einmal.
Als er die Tür zur Garage öffnete, hielt ihn Samantha kurz zurück. »Gordon.«
Er nahm ihre Worte vorweg. »Ich liebe dich auch.«
»Gordon«, wiederholte sie.
Er drehte sich zu ihr um, woraufhin sie sagte: »Bring sie alle um.«
Um nicht Gefahr zu laufen, in dieser Nacht den Tod zu finden, ließ sich Gordon Zeit, um zu Mindys Haus zu gelangen. Jeder Schritt, den er wagte, war mit Vorsicht und Kalkül bemessen. Nach diesen Kampfhandlungen war klar, dass sie und ihre Helfer mehr Blut sehen wollten. Als er die Straße erreichte, in der das Haus der Swansons stand, ging er in die Hocke und tat zunächst nichts weiter, als zu horchen. Während er die Geräusche der Umgebung erfasste, rekapitulierte er die Ereignisse der vergangenen Stunden. Jimmys Tod lastete schwer auf ihm und war auch für ihre Reisegruppe ein großer Verlust. Er schwor sich, seinen Freund noch heute Nacht zu rächen.
Allmählich gewöhnten sich seine Augen an die tiefe Dunkelheit, doch auf dem richtigen Weg war er vielmehr dank seiner Ortskenntnis geblieben. Nachdem er der unheimlichen Stille mehrere Minuten lang gelauscht hatte, wagte er es, weiterzugehen. Zügig stieß er bis zum Haus vor, wobei seine Furcht wuchs, je näher er kam. Sein Blick irrte von links nach rechts und zurück, für den Fall, dass ihm jemand auflauerte. Darüber kam ihm das Zeitgefühl abhanden, doch schließlich erreichte er das Grundstück. Er streckte einen Arm aus und berührte etwas Vertrautes: den breiten Strauch direkt vor dem Haus. Dort duckte er sich und bemühte erneut seine Ohren. Endlich war es in dieser Nacht dauerhaft still geworden. Die Schießerei, die er beim Verlassen seines Hauses gehört hatte, war schon nach wenigen Augenblicken so schnell verstummt, wie sie begonnen hatte. Da im Vorgarten alles ruhig zu sein schien, erhob sich Gordon wieder, umging den Busch … und stieß mit jemandem zusammen.
Erschrocken durch diese unerwartete Begegnung drückte er den Mann impulsiv von sich weg. Der Unbekannte stöhnte auf und fiel ins Gras. Gordon wollte es auf nichts ankommen lassen, hob seine Pistole und feuerte zweimal auf die Stelle, wo er den Mann vermutete. Dieser brüllte vor Schmerz, und es raschelte am Boden. Nachdem Gordon zwei weitere Schüsse abgegeben hatte, regte sich nichts mehr. Der Mann gab keinen Ton mehr von sich.
Da zerbrach klirrend eine Glasscheibe. Gordon ging mit einem Sprung an die Seite des Hauses in Deckung. Von drinnen schrie jemand und eröffnete das Feuer. Gordon erkannte Mindys Stimme sowie eine männliche, die er nicht zuordnen konnte. Wie er weiter vorgehen sollte, wusste er nicht. Er besaß den Vorteil, sich in der Wohnung der Swansons auszukennen, doch falls sie clever genug war, hatte sie alle Eingänge und Flure mit Möbeln versperrt.
Die Schüsse drangen aus einem der mittleren Räume des Hauses, vermutlich dem Wohnzimmer. Da Gordon nur zwei Stimmen ausmachte, entschied er sich dazu, über eine Glastür auf der gegenüberliegenden Seite einzudringen. Diese führte von einer Nebenterrasse in das Esszimmer.
Behutsam schob er sich an der Mauer entlang. Mindys Stimme klang hysterisch, während sie dem Mann, der bei ihr war, Order erteilte. Gordon brauchte Minuten, bis er Terrasse und Tür endlich erreichte. Zunächst drückte er probehalber dagegen, um zu sehen, ob sie nicht verriegelt war. Leider aber war Mindy nicht auf den Kopf gefallen und hatte den Griff umgelegt. Gordon wollte die Scheibe einfach zerschießen und hineinstürmen. Das war zwar heikel, doch außer, die Vordertür einzutreten, fiel ihm keine andere Methode ein. Er lehnte sich an die Wand und zögerte. Hoffentlich würde das Glas zerspringen und aus dem Rahmen
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