The End (Die neue Welt)
auf ihn.
»Was weißt du darüber, Mindy? Du scheinst uns dahingehend etwas vorauszuhaben.«
Sie stockte und sah sich unter den Vereinsmitgliedern um, ehe sie Gordons Blick suchte.
Dann forderte jemand anderes aus der Gemeinde: »Raus mit der Sprache, was weißt du?« Ein dritter Mann rief: »Falls du mehr weißt, sag es uns!«
Mindy drehte sich wieder zu den Leuten um und widmete sich dem Herrn, der die erste Frage gestellt hatte. »Äh, gut … Nun ja, ich habe eine Theorie, oder vielleicht sollte ich lieber sagen, Mr. Van Zandt hat eine Theorie bezüglich dessen, was vielleicht passiert ist. Wir – also das Gremium – sind nicht gänzlich überzeugt von ihr, hielten es aber für vernünftig, zu handeln, weil wir so etwas wie diesen Energieausfall noch nie erlebt haben.« Sie wirkte nervös und mürrisch.
Weitere Stimmen wurden laut, »Worum geht es? Was besagt seine Theorie?«, und »Kommt schon, wir sind berechtigt, es zu erfahren!« Mindy fühlte sich merklich unwohler, als sie sich wieder zu Gordon umdrehte und winkte, damit er vortrat. Als sie sich abermals der Menge zuwandte, verkündete sie: »Mr. Van Zandt wird es euch selbst erklären.«
Gordon ging nach vorne und sah Mindy an, die ihrerseits einen Schritt zurücktrat. Er wandte sich den Leuten zu und sprach: »Freunde und Nachbarn, ich hasse es, Hiobsbotschaften überbringen zu müssen, aber am gegenwärtigen Kollaps des Stromnetzes wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern. Ausgehend von Fakten – und nichts anderem – vermute ich, dass wir mit einem elektromagnetischen Impuls, beziehungsweise EMP, angegriffen worden sind. Solche Strahlung zerstört jedwede Technik, der elektronische Bauteile zugrunde liegen. Deshalb sind sowohl unsere Autos und Telefone lahmgelegt als auch alle weiteren Geräte, in denen Schaltkreise stecken, auch wenn sie mit Batterien betrieben werden. Ich weiß von meinem Nachbarn James … James, sind Sie auch hier?« Gordon suchte die Menge nach dem gesetzten Herrn ab, der im übernächsten Haus neben seinem wohnte.
»Hier, Gordon!«, rief James. Er stand in einer der hinteren Reihen.
»Ja, James dort drüben hat einen Notfunkspruch mit seinem Dynamoradio aufgefangen, in dem es heißt, wir seien angegriffen worden.« Er ließ dies ein paar Sekunden lang sacken, bevor er fortfuhr. »Ein elektromagnetischer Impuls kann abhängig davon, wo und in welchem Umfang er ausgelöst wird, eine sehr machtvolle Waffe sein. Folglich mag sich der Totalausfall auf eine Gegend oder weitere Region beschränken, aber auch ein ganzes Land betreffen.«
Dutzende fingen untereinander zu reden an. Ihr Schnattern wurde zunehmend lauter.
Gordon sprach weiter: »Ich schloss mich am frühen Vormittag mit Mindy kurz, unterbreitete ihr meine Vermutungen und umriss einen Plan für unser Überleben.«
»Überleben?«, merkte jemand auf.
Gordon setzte eine strenge Miene auf und wiederholte: »Jawohl, Überleben! Leute, lasst es mich erklären. Wir können lange auf Hilfe warten; falls ich Recht behalte, sind wir auf uns allein gestellt. Wir müssen unverzüglich handeln, um so viel Nahrung und Wasser wie möglich zu sammeln, damit wir das durchstehen. Falls der Anschlag das gesamte Land zum Erliegen gebracht hat, dauert es voraussichtlich Jahre, bis die Lichter wieder angehen. Lasst es mich einfach beschreiben: Wir leben in einer Stadt mit 2,3 Millionen Einwohnern. San Diego liegt in einer halbtrockenen Wüste, also wird in der Umgebung wenig Landwirtschaft betrieben, jedenfalls nicht in dem Maße, als dass sich so viele Menschen über einen längeren Zeitraum hinweg dadurch ernähren ließen. Im Augenblick werden keine Supermärkte mehr beliefert; ein oder zwei Tage, und sie werden keine Lebensmittel mehr im Angebot haben. Bald geht uns das Wasser aus, weil die Pumpen, mit denen es gefördert wird, nicht mehr arbeiten. Für uns gilt jetzt, möglichst viel von dem zu horten, was wir benötigen, um mindestens ein Jahr oder am besten noch länger durchzustehen. Wir sollten uns darauf einstellen, dass einige es nicht überleben werden.«
»Gordon, das reicht, jetzt machst du ihnen Angst!«, fuhr Mindy ihn an.
Er überging sie und führte weiter aus: »In dieser Region gibt es nicht genügend Nahrung und Wasser für 2,3 Millionen Menschen. Wenn wir überleben wollen, müssen wir noch heute losziehen und Vorräte beschaffen. Wir können nicht tagelang warten, bis sich der Vereinsausschuss entschieden hat.«
»Gordon, das genügt jetzt!«, ermahnte
Weitere Kostenlose Bücher