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The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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dass dies echt war, live.
    Aber etwas musste das Reh erschreckt haben, denn plötzlich blickte es auf und rannte davon. Ich schaute ihm nach. Hatten Rehe Angst vor anderen Rehen?
    Nur … der Schatten, der sich jetzt bewegte, war gar kein Reh. Er schien eher … eine menschliche Gestalt zu haben. Ich rührte mich nicht. Ist dort jemand? Vielleicht hat er mich nicht bemerkt.
    Aber ich wusste, wer es war. Mit jeder Faser meines Körpers wusste ich, dass er es war. Caspian.
    Er trat einen Schritt vor und ich schwöre, ich spürte, wie seine Augen Löcher in mich brannten. Selbst in der Dunkelheit konnte ich sein weißblondes Haar sehen. Seine Silhouette hob sich von den Bäumen ab und irgendwie wusste ich, dass dies kein Traum und keine Halluzination war.
    Er war hier.
    Ich ließ die Decke liegen und lief über das Gras. Bei jedem Schritt, den ich tat, grub ich den nackten Fuß in die nasse Erde und zwang mich zu fühlen. Jede meiner Bewegungen war real. Dies war real.
    Er verschwand wieder im Schatten, aber ich sah ihn, sobald ich die Bäume erreichte. Er lehnte an einem dicken Eichenstamm.
    Ich musste die Augen zusammenkneifen, um die Tränen zurückzuhalten. Bedeutete dies, dass ich noch immer verrückt war? Dass ich es immer sein würde? »Caspian …«, hörte ich mich flüstern.
    Er antwortete nicht, aber ich hörte etwas rascheln und öffnete wieder die Augen.
    Er war näher gekommen, in der Dunkelheit konnte ich seine leuchtend grünen Augen erkennen. Sein Blick bohrte sich in mich hinein und meine Welt geriet extrem ins Wanken. Ich falle …
    Um nicht vornüberzustürzen, hielt ich mich an dem Baum fest. Ich fluchte, als ich es alles so klar sah. Es geschah wieder.
    »Ich habe dich vermisst, Abbey«, sagte Caspian leise. »Ich weiß, dass das nicht richtig ist. Dass ich nicht hier sein sollte …« Er hielt inne und fuhr sich unbeholfen durch die Haare. »Oh Gott, Abbey, ich habe dich so vermisst.«
    Mein Herz schlug einen Purzelbaum, ich wollte in seine Arme fliegen. Beinahe hätte ich es auch getan, doch ich hielt mich zurück. Erinnerte mich. »Ich weiß nicht einmal, ob du real bist. Wieso kann ich dich sehen? Du bist doch tot.«
    »Ich weiß nicht, warum du mich sehen kannst. Wir sind einfach beide … hier.«
    »Aber warum bist du hier? Ich musste die Stadt verlassen, einen Arzt aufsuchen. Ich dachte, ich sei verrückt. Dass ich Dinge sehe, die gar nicht da sind. Dich und Nikolas und Katy …«
    »Du warst weg? Ich dachte, du hättest einfach aufgehört, auf den Friedhof zu kommen.«
    »Natürlich habe ich aufgehört, auf den Friedhof zu gehen! Aber als ich das letzte Mal dort war, sagte mir der Junge, mit dem ich glaubte, zusammen zu sein, dass er mich nicht lieben kann, weil er tot ist! Ich weiß nicht, ob ich nur sauer auf dich bin, weil ich mich deinetwegen für verrückt gehalten habe, oder vielmehr, weil du mich hast glauben lassen, dass du lebendig bist.«
    »Ich dachte, du bist wütend, weil ich gelogen und gesagt habe, ich würde dich nicht lieben«, erwiderte er leise.
    »Das war … gelogen … dass … du mich … nicht liebst?«
    Er nickte und die schwarze Strähne, die normalerweise quer über seiner Stirn lag, fiel über ein Auge.
    »Du liebst mich?«, flüsterte ich.
    Er sah mich an und sagte sehr klar: »Ich glaube, ich liebe dich, seit ich dich das erste Mal gesehen habe, letztes Jahr auf dem Friedhof.«
    Ich blickte betroffen auf meine Hände. Damals wäre ich glücklich gewesen, das zu hören. Aber jetzt verwirrten mich diese Worte nur noch mehr.
    »Aber du … ich bin … Du hast gemeint …«
    »Wenn du sauer bist, dann sei sauer«, sagte Caspian. »Das nehme ich auf mich …« Er schüttelte den Kopf. »Als ich dich das letzte Mal sah, da dachte ich, ich … hätte dich … kaputt gemacht, Abbey.« Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.
    »Das hast du.«
    Seine Augen verrieten Entsetzen und ich wollte es ihm erklären, ihn beruhigen … aber ich konnte nicht.
    »Du hast meinem Kopf wirklich arg zugesetzt, Caspian.« Ich lachte leise. »Anscheinend tust du das immer noch, wenn ich dich wieder sehen kann. Ich weiß nicht, was mit mir nicht stimmt. Aber irgendwie ist mein Hirn durcheinander.«
    »Vielleicht ist das gar nicht so schlimm«, meinte er.
    »Wie kann das denn nicht schlimm sein? Ich sehe tote Leute!«
    Caspian wandte den Blick ab und vergrub die Hände in den Hosentaschen. »Wer war der Typ hier vorhin?«, fragte er und wechselte das Thema. »Der, mit dem du ganz

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