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The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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er um zwölf Uhr da sein müsse. »Es freut mich, dass es Ihnen so gut geht, Abbey. Falls Sie noch irgendetwas brauchen, zögern Sie nicht anzurufen.«
    »Okay, Dr. Pendleton. Mache ich.«
    Er murmelte einen Abschiedsgruß und legte auf.
    Sobald ich das Handy weggelegt hatte, ging ich an meine Vorratsschachtel und durchsuchte meine Öle, bis ich das mit der Aufschrift McINTOSH-APFEL gefunden hatte. Dann zog ich eine Flasche Burnt Vanilla heraus und ging zu meinem Schreibtisch zurück.
    Auf einer neuen Seite notierte ich die Bestandteile von der Rückseite des FALLOWEEN-Labels: ein Teil Zimtblatt, ein Teil Gewürznelke, zwei Teile Patschuli und zwei Teile Perubalsam. Ich füllte eine neue Pipette mit etwas Apfelöl und ließ vorsichtig zwei Tropfen in das Fläschchen fallen. Dann fügte ich mit einer zweiten Pipette einen Tropfen von der Vanille hinzu, verschloss es und schüttelte es.
    Als ich erneut daran roch, hatte es eine nette Andeutung von Apfel und eine Note von Rauch und Laub. Aber es war noch nicht ganz das, was ich mir vorstellte; ich wusste, dass es noch etwas reifen musste.
    Ich stellte das Fläschchen auf den Schreibtisch zurück und blätterte durch mein Notizbuch. Auf einer Seite hatte ich Ideen für Parfums auf der Basis der Legende von Sleepy Hollow notiert. Spezielle Düfte für Katrina, Ichabod, Brom und den Reiter. Das war eine wirklich gute Idee. Touristen konnten sich den Friedhof und die Stadt ansehen und dann zu Abbey’s Hollow kommen und eine Probierpackung Parfums mit nach Hause nehmen, die sie an die Legende erinnerten.
    Vielleicht konnte ich meine Öle in alte Apothekerfläschchen mit Aufklebern wie in der Medizin abfüllen und einen Teil des Ladens so herrichten, dass er zur Geschichte von Sleepy Hollow passte. Dazu würde ich altmodische Schulbücher verkaufen und Kürbisse auf getrocknetem Laub präsentieren und meinen Kunden womöglich noch heißen Cidre und Kürbiskuchen anbieten.
    Ich versuchte, einige meiner Gedanken festzuhalten, und plötzlich flog mein Stift nur so über die Seite. Mein Gehirn arbeitete superschnell und bei dem Versuch, alles aufzuschreiben, was mir in den Sinn kam, wurde meine Handschrift immer abenteuerlicher. Kürbiskuchen? Alte Bücher? Apothekerflaschen? Nikolas? Als ich den Namen schrieb, hielt meine Hand abrupt inne. Wie würde ein Duft für ihn wohl sein?
    Als Erstes fiel mir sofort Schokolade ein. Warm und süß. Und Mandeln. Dann etwas, das irgendwie Profil beisteuerte – Leder zum Beispiel. Überreste alter Stiefel und ein Pferdesattel, alles abgetragen und strapaziert. Vielleicht noch Toffee oder Zuckerwatte und karamellisierter Apfel. Pappsüßes Zeug wie für Halloween, das einem den Magen verdarb und die Zähne ruinierte. Eine in zuckersüßen Überzug eingewickelte Gefahr.
    Aber Katy … Katy war Ingwerplätzchen und Lemon-Tee. Lavendel-Duftkissen oder wild wachsendes Geißblatt. Und natürlich frische Pfefferminze.
    Ich schrieb und schrieb, bis sich meine Finger verkrampften und meine Augen zu schielen begannen. Langsam spürte ich, wie mich mein fehlender Schlaf einzuholen begann. Und als ich endlich den Kopf aufs Kissen legte, träumte ich sofort von Friedhofserde und Zimtplätzchen.
     
    Stunden später wachte ich mit pochenden Kopfschmerzen auf. Das hatte wahrscheinlich damit zu tun, dass ich noch nichts gegessen hatte. Ich ging nach unten und fand Dad mit der Zeitung vor der Nase am Küchentisch.
    »Hey, Dad.« Ich setzte mich zu ihm. »Was liest du?«
    »Einen Artikel über Treibhausgas und landwirtschaftliche Produkte. Die Wissenschaftler beginnen, den Zusammenhang zwischen beidem zu erforschen. Ein paar Farmer haben berichtet, dass ihre Tomaten mutieren.«
    Ich blickte ihn erstaunt an. »Mutierende Tomaten? Und woher wollen sie wissen, dass das von den Treibhausgasen kommt? Was ist, wenn der Grund verunreinigtes Wasser ist oder der viele Kunstdünger, den sie einsetzen? Oder vielleicht auch der riesige unerklärliche Asteroid, der neben ihren Feldern eingeschlagen ist.«
    »Das ist Unsinn«, sagte er. »Es ist eine sehr genaue Studie, die sehr viel Geld gekostet hat, und es ist ihre Pflicht, die Ergebnisse zu veröffentlichen.«
    »Es ist ihre Pflicht, nicht so viel Geld für dämliche Berichte auszugeben«, murrte ich. »Wie entscheiden sie denn überhaupt, wo diese Studien durchgeführt werden? Wenn ich eine riesige mutierte Tomate aufziehe, glaubst du, dass sie mir dann was zahlen, wenn ich eine Studie darüber mache?«
    »Ich bin

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