Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
Vom Netzwerk:
bauen?«, fragte ich. »Sie hatten doch Ersatzteile.«
    »Weil Data eine besonders entwickelte künstliche Lebensform war«, antwortete er. »Einzigartig.«
    »Aber sein Bruder oder was auch immer war doch da …«
    »Ja, aber damit wollten sie bloß andeuten, dass Data nicht wirklich weg ist.«
    Ich sah Ben skeptisch an.
    »Du hast es gehasst, stimmt’s?«, fragte er.
    »Na ja, nicht gehasst … Okay, ich fand’s ziemlich langweilig«, gab ich zu. Er lachte. »Das ist schon in Ordnung. Immerhin bist du nicht eingeschlafen.«
    Das zwar nicht, aber es hatte nicht viel gefehlt … »Also, verzeihst du mir?«
    »Na klar«, erwiderte er. »Alles bestens.« Er blickte auf seine Uhr, dann richtete er sich auf. »Oh Mann, ich muss los. Mein Dad wird bald von der Arbeit kommen und heute Abend helfe ich ihm, die Christbäume zu düngen.«
    Er nahm die DVD aus dem Gerät. »Danke für die Pizza.«
    Mit diesem Wort klingelte es plötzlich bei mir. »Pizza! Warte, bin gleich wieder da.« Ich stürzte nach oben in mein Zimmer und durchwühlte den Haufen mit den schmutzigen Klamotten, in dem die Jeans lag, die ich am Kinoabend mit Beth und den anderen getragen hatte. Die Plastikkarte steckte noch immer in der Gesäßtasche. Ich angelte sie heraus und hechtete wieder nach unten.
    »Hier!« Ich hielt Ben die Karte hin. »Der Typ in der Pizzeria hat sie mir neulich gegeben und dann habe ich sie völlig vergessen. Du hast die Karte beim Zahlen liegen lassen.«
    »Mein Büchereiausweis«, sagte er. »Danke.«
    Ich warf einen Blick darauf, eigentlich sah ich mir die Karte in diesem Moment zum ersten Mal genauer an. Ben nahm sie mir ab und angelte mit der freien Hand seine Brieftasche heraus, aber bei einem Blick auf die Buchstaben seines Namens ging mir plötzlich ein Licht auf.
    »D. Benjamin Bennett?«, las ich langsam. »Dein erster Name fängt mit einem D an?«
    »Ja.« Er klappte die Brieftasche auf und hielt sie so, dass ich seinen Führerschein sehen konnte. »Daniel. Ich bin nach meinem Vater benannt und deshalb rufen mich alle bei meinem zweiten Vornamen.«
    In meinem Hinterkopf schrillten Alarmglocken und ein schwarzer Punkt entstand am Rand meines Sehfelds. Ben war D. Ben war Kristens geheimer Freund.
    Er sah mich stirnrunzelnd an und steckte den Büchereiausweis weg. »Alles in Ordnung, Abbey?«
    Als ich ihn betrachtete, sah ich anstelle seines Gesichts nur noch eine leere Fläche, als würde ich von einem grellen Licht geblendet. Ich streckte eine Hand aus, dann zuckte ich zurück. »Ja, klar … Ich bin nur …« Meine Kehle fühlte sich seltsam an, wie zugeschnürt. Allmählich sah ich wieder klar und starrte ihn mit aufgerissenem Mund an.
    »Bist du dir … sicher?«, fragte er mich.
    In meinem Hals stieg Galle auf und ich wusste, dass ich mich jetzt gleich übergeben würde. »Ich glaube, die Pizza … ich habe die Pizza nicht vertragen.« Ich schnappte nach Luft. »Geh ruhig, ich … Tschüss!« Ich winkte und hoffte verzweifelt, dass er weg sein würde, bevor ich ihm auf die Schuhe kotzte.
    Ben sah mir offensichtlich an, was mit mir los war, denn er drehte sich um und ging zur Tür. »Okay, bis bald, Abbey«, sagte er.
    Ich wartete eine halbe Sekunde, dann raste ich nach oben ins Bad, noch bevor ich die Haustür ins Schloss fallen hörte. Ich schaffte es gerade noch rechtzeitig.
    Die Fliesen waren ein kühler Trost an meinen Wangen, als ich danach eine ganze Weile lang nur dalag. Gelegentlich verkrampfte mein Körper und ließ meine Arme und Beine wie Uhrzeiger herumzucken. Ich weiß nicht, wie lange ich so dalag. Es hätten ein paar Minuten sein können – oder ein paar Stunden.
    Eine ins Schloss fallende Tür und Stimmen, die nach mir riefen, drangen durch den Nebel in meinem Kopf. Mühsam richtete ich mich auf. So durften sie mich nicht sehen, sonst würde ich das noch ewig zu hören bekommen.
    Auf der Treppe wurden Schritte hörbar. Ich zog mich am Waschbecken hoch und verriegelte die Badezimmertür gerade in dem Moment, als jemand an meine Schlafzimmertür klopfte.
    »Abbey?«
    Hier. Aber meine Stimme versagte. Ich versuchte es noch einmal. »Bin im Bad!«
    »Hast du schon gegessen? Wir haben unten eine Pizzaschachtel liegen sehen«, drang Moms Stimme durch die Tür.
    »Ja, Ben ist vorbeigekommen und wir haben eine Pizza gegessen, aber sie ist mir nicht bekommen.«
    »Oh, du Ärmste. Kann ich etwas für dich tun?«
    Ich umklammerte das Waschbecken so fest, dass meine Knöchel weiß wurden, und versuchte, mit

Weitere Kostenlose Bücher