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The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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Ben.«
    Caspian starrte mich ungläubig an. »Dieser nervige Kerl, der versucht hat, dich anzumachen?«
    »Ja. Heute ist er zum Pizzaessen vorbeigekommen und wir haben einen Film angeschaut, weil ich meine Nachhilfestunde mal wieder völlig vergessen hatte, und dann …« Ich brachte kein Wort mehr heraus, meine Zunge konnte mit meinem rasenden Verstand nicht Schritt halten.
    »Oh mein Gott, Caspian! Ich kann es einfach nicht glauben. Die ganze Zeit …«
    Mir wurde wieder übel. Ich legte die Hand an den Mund.
    »Setz dich doch erst mal.« Caspian dirigierte mich zum Bett. Ich ließ mich darauffallen. Er setzte sich neben mich und sah mich besorgt an. »Bist du dir sicher, dass er es ist? Ganz sicher? Ich will wahrhaftig nicht für den Typen Partei ergreifen, aber er kommt mir einfach nicht wie jemand vor, der Kristen dazu gedrängt hätte, ein Riesengeheimnis aus ihm zu machen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Er ist es bestimmt. Er weiß sehr viel über Kristen, zum Beispiel, auf welches College sie wollte und was ihr Bruder besonders gut konnte … Und bei ihrer Beerdigung wirkte er völlig durcheinander. Richtig aufgewühlt … Mehr als man normalerweise erwarten würde. Wahrscheinlich hat er sich schuldig gefühlt.«
    Caspian blieb stumm.
    »Verdammt noch mal!«, schrie ich. »Wie konnte es passieren, dass ich das nicht vorher bemerkt habe? Die ganze Zeit. Er war immer so nett zu mir. Ich wette, er hat nur versucht herauszufinden, wie viel ich weiß.« Ich sprang auf und begann wieder, im Zimmer auf und ab zu laufen. Ich konnte einfach nicht stillsitzen.
    »Vielleicht solltest du ihn fragen«, schlug Caspian vor.
    »Wie bitte?« Ich blieb stehen. »Nein, das geht nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil – weil er mich nur anlügen würde«, stammelte ich. »Er wird mir nie die Wahrheit sagen.«
    »Vielleicht doch.«
    »Na klar. So wie du?« Sobald die Worte gesagt waren, bereute ich sie. »Es tut mir leid. Das war nicht fair. So habe ich das nicht gemeint.«
    »Oh doch, das hast du. Aber es ist schon okay, ich habe es verdient.« Er sah so unglücklich aus, dass es mir fast das Herz brach.
    Ich setzte mich neben ihn aufs Bett. »Nein, das hast du nicht verdient«, widersprach ich. »Ich führe mich nur so auf, weil ich stocksauer auf Ben bin, und das habe ich jetzt an dir ausgelassen. Verzeihst du mir?«
    »Na klar«, meinte er. »Immer.«
    Aber er sah mich nicht an.
    »Caspian.« Ich versuchte, ihn am Arm zu stupsen, und spürte ein leichtes Kitzeln. »Hey, Casper.«
    Das brachte ihn dazu, mich anzusehen.
    »Ich würde jetzt gerne deine Hand halten, wenn ich könnte«, sagte ich.
    Er lächelte. »Danke. Der Gedanke zählt.«
    Sobald ich mir sicher war, dass er mir wirklich verziehen hatte, lehnte ich mich zurück und betrachtete die Sterne. »Er muss es sein. Ich meine – nur so ergibt das Ganze doch einen Sinn: Was er alles über sie weiß, dass er letztes Jahr bei ihrem Spind aufgetaucht ist, dass er bei dem Gedenkgottesdienst so aufgewühlt war … Sogar, dass er sich mit mir angefreundet hat … Das deutet alles auf klassische Schuldgefühle hin.«
    »Es könnte aber genauso gut bedeuten, dass er sie einfach vermisst.«
    Mir leuchtete das nicht ein. »Das glaube ich nicht.«
    Wir saßen stumm da und ich drehte und wendete die ganze Geschichte noch einmal in Gedanken. Ich ließ meine Gespräche mit Ben an mir vorüberziehen und versuchte, die Puzzleteile zu einem Ganzen zusammenzufügen. Alles war so schockierend und neu. Ich hatte einfach überhaupt nicht damit gerechnet.
    »Was wirst du jetzt tun?«, fragte Caspian.
    »Keine Ahnung. Wie soll man so etwas zur Sprache bringen? Als Frage? Als Anschuldigung? Lasse ich es ganz beiläufig in unser nächstes Gespräch einfließen?« Ich lachte verbittert auf. »Als ob wir ab sofort noch Gespräche führen könnten. Und wenn ich daran denke, dass er in meinem …« Ich verstummte abrupt und kniff die Lippen zusammen.
    »… dass er in deinem …?«
    Ich spürte, wie ich knallrot anlief, und schüttelte den Kopf.
    »Na komm schon«, bohrte er. »War er in deinem Computer? Deinen Teeblättern? Wo war er denn?«
    »Nirgends«, fauchte ich.
    Caspian sagte nichts, er saß nur stumm da und sah mich an.
    »Na gut, wenn du’s unbedingt wissen willst: Er war in einem Traum von mir, okay?«, erwiderte ich schließlich seufzend. »Aber dann hat er sich irgendwie in dich verwandelt, es war alles ziemlich verrückt.«
    Seine Augen wurden groß.
    »Können wir jetzt bitte wieder

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