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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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hatte. So weit, so gut.
    Auf einem leuchtend gelben Teller brachte Dad einen Stapel von mindestens zehn Pfannkuchen. »Bitte sehr, Abbey. Lass mir ein paar übrig, wenn’s geht. Ich fang mit der zweiten Ladung an.«
    Ich schluckte, als ich den Riesenstapel auf mich zukommen sah. Vielleicht hatte ich es ein bisschen übertrieben mit dem Ich-bin-so-hungrig. »Das reicht doch, Dad. Warum setzt du dich nicht hin und isst, solange sie noch heiß sind; danach kannst du immer noch neue machen.«
    Der Vorschlag schien ihm zu gefallen. Er griff nach einer Gabel.
    »Vergiss die Gläser nicht«, erinnerte ich ihn. »Der O-Saft ist schon hier.«
    Dad hatte schon zwei Pfannkuchen verschlungen, als ich den ersten noch nicht einmal zur Hälfte geschafft hatte. »Na los, Abbey«, sagte er neckend. »Ich dachte, du hättest solchen Hunger.«
    Ich lächelte ihn an und zwang mich, den ersten Pfannkuchen aufzuessen, während ich mich schon vor dem zweiten fürchtete. Erst als er den letzten Bissen seines Pfannkuchenstapels vertilgt hatte, sprach er weiter. »Isst du den Rest noch? Wenn du noch mehr Hunger hast, mach ich noch welche.«
    Ich schüttelte den Kopf und hielt die Gabel hoch. »Ist schon gut, Dad. Ich bin wohl noch satt vom Abendessen gestern. Anstatt neue zu machen, kannst du die hier noch haben.« Bereitwillig nahm er meine restlichen Pfannkuchen an, die ich ihm gern überließ. Einen dritten hätte ich nicht mehr geschafft.
    Ich lehnte mich im Stuhl zurück, ließ mein Bein baumeln und trank meinen Orangensaft in kleinen Schlückchen, damit ich etwas zu tun hatte. Ich fragte mich, wann das Gespräch endlich anfangen würde. Ich bekam Herzklopfen und trank weiter kleine Schlückchen. Wem wollte ich etwas vormachen? Ich saß total in der Klemme.
    Lange musste ich nicht mehr warten, weil Dad den Rest meiner Pfannkuchen noch schneller vertilgt hatte als seine eigenen. Er schob den Teller zurück. »Abbey«, sagte er und schluckte seinen Orangensaft hinunter. Oh Gott, jetzt kommt’s. Mein Herz überschlug sich und ohne weitere Vorrede fing er an.
    »Deine Mutter und ich haben uns in der letzten Zeit sehr viele Gedanken gemacht und wir möchten gern wissen, wie du darüber denkst.« Er schob den Saft beiseite, faltete die Hände und setzte sich auf seinem Stuhl zurecht. »Wie bist du … zurechtgekommen … in der letzten Zeit? Wie ist es dir ergangen seit dem Unfall? Ich meine jetzt, seit Kristen tot ist.«
    Es war gut, dass ich bereits saß, sonst hätte ich mich bestimmt wieder neben den Stuhl gesetzt. Darüber wollte er reden? Über Kristen? Das hätte ich im Leben nicht erwartet.
    Ich dachte scharf nach und wählte meine Worte sehr vorsichtig. Von der Nacht des Abschlussballs konnte ich ihm nichts erzählen. Das würde zu viele Fragen nach sich ziehen … Und Vorhaltungen. Ganz sicher würde es Vorhaltungen geben. »Ich bin auf meine Art damit umgegangen. Viel schwerer war es, als … als man sie gefunden hat. Aber irgendwie bin ich damit fertig geworden. Ich habe es verarbeitet.«
    Er hörte ganz genau zu.
    »Und wie läuft es in der Schule? Es ist mir klar, dass es nicht leicht sein kann, das ganze Schuljahr durchzustehen, nachdem deine beste Freundin so plötzlich gestorben ist. Und deine Mutter hat mir von dem Komitee erzählt. Haben sich diese Mädchen inzwischen wieder beruhigt?«
    Ich war total schockiert über die Fragen, die er stellte. Sie waren wirklich teilnahmsvoll und einfühlsam. »Die Schule geht mir ziemlich auf den Geist«, gab ich zu, »aber das tut Schule immer. Meistens lässt man mich in Ruhe. Nachdem die Abschlussfeier vorbei war, haben die Mädchen keine zwei Worte mehr mit mir gewechselt. Aber das hatte ich auch nicht anders erwartet. Sie hatten nur ihren eigenen Vorteil im Sinn.«
    Zerstreut spielte ich mit dem Henkel meines Glases. In der letzten Zeit war ich so mit Caspian beschäftigt gewesen und damit, was Kristen vor mir verheimlicht hatte, dass ich nicht mehr oft an die Schule gedacht hatte. Aber ich war wirklich jeden Tag einsam gewesen. Komisch, dass mir das nie aufgefallen war.
    Dad räusperte sich und ich schaute ihn an. Er hatte die Hände immer noch gefaltet und sah irgendwie verlegen aus. »Abbey, wir können da etwas in die Wege leiten«, sagte er, beugte sich vor und tätschelte unbeholfen meine Hand. »Wenn du lieber die Schule wechseln willst, dann kannst du das tun. Ich weiß, dass es deiner Mutter nicht sonderlich gefallen würde, aber ich will, dass du dich wohlfühlst. Und

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