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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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Abbey. Denk sehr schnell nach. Denk dir einen richtig guten Grund aus, warum Caspian hier gewesen ist. Zusammen mit dir. Allein.
    Die Gedanken wirbelten nur so durch meinen Kopf.
    Ein neuer Schüler in der Stadt?
    Klassenkamerad?
    Teilnehmer eines Schüleraustauschprogramms?
    Die Gedanken wirbelten weiter.
    »Ich weiß nicht, Abbey«, sagte er zögernd. »Deine Mutter und ich haben über ein paar Dinge geredet, die wir dringend mit dir besprechen möchten.«
    Oh. Mein. Gott. Beine. Wackelpudding. Gedanken. Wirbeln. Immer noch. Kann nicht. Denken. Ganze. Sätze. »Meine Güte, Dad«, brachte ich schließlich heraus, nachdem mein Hirn eine Minute lang wie tot gewesen war. »Ich will wirklich nichts versäumen wegen der Prüfungen. Können wir nicht heute Abend reden, nach der Schule?«
    Was mir ausreichend Zeit geben würde, mir jede Menge Ausreden einfallen zu lassen, mir jede Menge Hilfe durch Leute in der Schule zu holen und/oder vielleicht wegzulaufen. Natürlich gab es da das Problem, dass ich nicht so furchtbar viele Leute in der Schule kannte. Aber es war immerhin eine Chance und die konnte ich ergreifen.
    Ich biss in meinen Daumennagel. Wie viele Wochen Hausarrest würde ich bekommen, wenn ich irgendeine Ausrede erfinden würde, die mit der Schule zusammenhinge? Vermutlich nicht so viele. Es war die einzige Möglichkeit.
    »Ich weiß was!«, sagte Dad plötzlich. Ich war kurz vor einem Herzinfarkt. »Wenn du heute zu Hause bleibst, mach ich dir … Pfannkuchen und wir gehen zum Bowling. Ich bin sicher, dass du heute nicht allzu viel versäumen wirst. Es ist Freitag. Freitags machen die Lehrer nie besonders viel.«
    Damit hatte er jedenfalls recht. Außerdem: Mit Pfannkuchen und Bowling konnten meine Schwierigkeiten nicht allzu groß sein. Wenigstens hoffte ich das. Dad strahlte und tätschelte mir vergnügt die Hand, während er auf meine Antwort wartete. Interessant … Höchst interessant …
    Ich schöpfte Hoffnung. Dad würde doch sicher ein Strenge-Erziehungsmaßnahmen-Gesicht aufsetzen, wenn er vorhatte, mich für den Rest meines Lebens zu Hausarrest zu verdonnern. Und vielleicht könnte ich mir, während ich die Pfannkuchen aß, eine supergute Ausrede ausdenken, wenn die Schwierigkeiten wirklich groß waren. Vielleicht könnte ich es ja doch noch schaffen, aus der Sache wieder herauszukommen.
    »Na gut, Dad, du kannst mir für heute eine Entschuldigung schreiben. Und denk dran: ganz, ganz viele Schokostreusel in meine Pfannkuchen.«
    »Prima«, sagte er. »Ich schreibe die Entschuldigung jetzt gleich, dann kannst du sie am Montag mitnehmen. Und dann fang ich mit den Pfannkuchen an. Zieh du dich schon mal an. In einer Viertelstunde sind sie fertig.«
    Ich strahlte ihn mit meinem tapfersten Lächeln an und stand auf. Bowling und eine lange Unterhaltung mit Dad …
    Tja, dieser Tag würde sehr, sehr nervig werden …
     
    Ich stand vor meinem Kleiderschrank und überlegte, welches Outfit am deutlichsten ausdrücken würde: »Nein, wirklich, dieser Junge ist nicht hier gewesen, weil ich es so wollte, sondern es ging um ein Schulprojekt.« Und ich dachte darüber nach, was sie mir zur Strafe aufbrummen könnten.
    Ich hatte kein Auto, nicht mal den Führerschein, das fiel also aus. Und sie konnten mir nicht verbieten, Kristen zu treffen, das fiel auch aus. Sie konnten mir verbieten, bei Onkel Bob zu arbeiten, und mir das Geld wegnehmen, das ich da verdiente. Aber da ich den Job noch nicht mal angefangen hatte, gab es auch kein Geld, das sie mir wegnehmen konnten.
    Die einzige Alternative war, mich in mein Zimmer zu verbannen. Das wäre insofern nervig, weil ich dann Caspian nicht mehr treffen könnte. Aber wenn es nicht allzu lange dauerte, konnte ich an meinem neuen Parfumprojekt arbeiten. Tja, eine Ausrede, die mit der Schule zusammenhing, wäre wohl doch am besten.
    Ich gab es auf, ein Outfit zu finden, das die Dauer meines Hausarrests verkürzen könnte, und entschied mich für einen dunkelblauen Pullover und ein Paar Jeans. Ich zog meine Stiefel an und stapfte langsam wieder nach unten. Die Viertelstunde war vorbei und meine Gerichtsverhandlung stand bevor. Vielleicht sollte ich Dads Bowlingtalente loben …
    »Das riecht aber lecker, Dad!«, sagte ich fröhlich mit einem aufgesetzten Lächeln, als ich die Küche betrat. »Hoffentlich hast du genug Pfannkuchen gemacht, ich bin kurz vorm Verhungern.« Ich nahm mir die Karaffe mit Orangensaft und setzte mich auf denselben Stuhl, auf dem ich vorhin gesessen

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