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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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Suche beendet war. Langsam ging ich auf die schützende Brücke zu und blieb darunter stehen. Nur ein, zwei Schritte von ihm entfernt. Er schien überrascht zu sein, mich zu sehen.
    »Abbey, was …«
    »Warum hast du mich nie wieder geküsst?«, unterbrach ich ihn. »Seit dem Tag in der Bibliothek? Es ist doch wirklich passiert, oder nicht? Ich hab es mir nicht nur eingebildet, oder?«
    Er sagte nichts und ich ging näher auf ihn zu. Jetzt war ich nur noch einen Schritt von ihm entfernt. »Ist es, weil du nicht willst?« Wieder Schweigen. »Oder weil du nicht kannst?«
    Er trat einen Schritt zurück und ich folgte ihm, weil ich die Auseinandersetzung wollte. »Ich habe mit Nikolas und Katy gesprochen. Sie haben mir ein paar interessante Dinge erzählt. Zum Beispiel, dass sie sich für reale Figuren aus der Legende von Sleepy Hollow halten.« Ich lachte übertrieben laut, weil es so absurd war. »Nikolas hält sich für den kopflosen Reiter, der sich, als er ein Geist war, in Katy verliebt hat – eine Abkürzung von Katrina – Katrina van Tassel. Total durchgeknallt. Was weißt du darüber?«
    Ich starrte ihn unverwandt an und wartete auf eine Reaktion.
    »Das würde ein paar Dinge über sie erklären«, sagte er leise. Und dann lauter: »Ich schwöre dir, ich wusste nicht mehr als du, Abbey.«
    »Und was ist mit dir, Caspian?«, fragte ich. »Wie lautet dein Nachname? Dein richtiger Nachname?«
    Er sah mich an, gab aber keine Antwort. Ich wäre am liebsten ganz dicht an ihn herangegangen und hätte ihn in die Rippen gestoßen, während ich jedes einzelne Wort betonte.
    »Meine Mom und ich waren heute in einer Autowerkstatt«, fing ich an. »Wir haben einen Mann kennengelernt, der Bill hieß. Außerdem habe ich dort ein zwei Jahre altes Jahrbuch der White-Plains-Highschool gefunden. Aber merkwürdigerweise gab es keinen Caspian Crane darin. Nur einen Caspian Vander. «
    Sein Blick sagte alles. Ich fuhr zurück und wäre beinah hingefallen.
    »Es stimmt also?«, flüsterte ich. »Aber wie … warum …?«
    Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Die Geste, die ich bisher nur als liebenswert empfunden hatte, war jetzt herzzerreißend. »Ich weiß nicht, warum, Abbey. Ich weiß nicht mal genau, wie. Alles, was ich weiß, ist, dass ich hier bin und dass du hier bist und irgendwie …« Er sprach nicht weiter.
    »Aber dein Dad hat gesagt, du wärst … bei einem Autounfall …« Ich presste mir eine Hand vor den Mund, um ein Schluchzen zu unterdrücken, aber das half nichts. Es war, als wollte man eine Sturmflut mit einem einzelnen Sandsack aufhalten.
    Er nickte und in seinen Augen sammelte sich der Schmerz.
    »Ich glaube dir nicht«, sagte ich wütend. »In dieser Stadt sind alle total verrückt geworden und ich bin die Einzige, die normal ist. Ich weiß nicht, warum dieser Mann das heute behauptet hat, aber ich glaube ihm nicht. Und dir glaube ich auch nicht!« Ich zeigte anklagend mit dem Finger auf ihn.
    Er streckte eine Hand aus. »Abbey, es tut mir leid. Ich wollte nicht, dass du es auf diese Art und Weise herausfindest. Ich hatte gehofft, dass wir eine Möglichkeit finden würden, die … Keine Ahnung. Und dann dachte ich, es wäre besser, wenn ich dich von mir fernhalten würde, aber das war zu …«
    Ich versuchte, seinem Blick auszuweichen. Es nahm mich einfach zu sehr mit. »Heißt du mit Nachnamen Vander?«, fragte ich.
    Er nickte.
    »Und warum hast du gesagt, dass du Crane heißt?«
    Er schaute auf das Wasser neben uns, das im strömenden Regen rauschte und wirbelte. »Aus irgendeinem Grund hat mich dieser Fluss hier angezogen. Voriges Jahr im Frühjahr habe ich dich und Kristen hier auf dem Friedhof gesehen und seitdem … Er ist zu einer Art Refugium geworden und hat mir Frieden gebracht. Und als du mich gefragt hast, wie ich heiße, kam mir dieser Name einfach so in den Sinn.«
    Ich konnte ihn nicht anschauen. »Und der Rest? Was dein Vater … ist das alles wahr?« Ich richtete meine Fragen an den Fluss, weil ich sein Gesicht nicht sehen wollte.
    »Ich weiß nicht«, flüsterte er. »Ich habe die Zeitungsartikel gelesen, aber ich erinnere mich nicht. Alles ist schwarz. Ich weiß nur, dass ich von diesem Ort hier angezogen werde und von dir. Du bist so schön … Wo immer du bist, sehe ich diese Farben. Du bist die Einzige …«
    Jetzt sah ich ihn doch an. »Vielleicht stimmt es ja gar nicht«, sagte ich eifrig. »Ich meine, vielleicht hast du ja nur eine Gehirnerschütterung und kannst dich deswegen

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