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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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später kamen sie Mom holen und sie bezahlte die Rechnung. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und starrte aus dem Fenster. Mom startete den Motor und stellte leise das Radio an, bevor wir uns auf den Weg nach Hause machten.
    »Deinem Vater sagen wir erst mal nichts davon, okay, Abbey? Ich sag’s ihm selbst, wenn er gute Laune hat.«
    Ich zuckte mit den Schultern, sah aus dem Fenster und schwieg. Es war mir egal. In Anbetracht dessen, dass mir der Mechaniker mitgeteilt hatte, mein Freund wäre vor zwei Jahren gestorben, waren Dad und die neuen Reifen das Allerletzte, worüber ich nachdachte.
    Es fing wieder an zu regnen, als wir in die Einfahrt bogen, und Mom sprang mit einem Satz zur Haustür. Ich blieb sitzen. Der Regen fiel schnell und heftig und ich sah zu, wie die dicken Tropfen aufplatschten und dann die Windschutzscheibe hinunterrollten.
    Ich versuchte, Ordnung in meine Gedanken zu bringen, aber ich schaffte es nicht. Ich hatte das Gefühl, als wären sämtliche Drähte in meinem Kopf durchgeschmort, wie bei einem heftigen Kurzschluss. Aber ich wusste, ich konnte etwas tun, wodurch alles besser würde. Ich stieg aus dem Auto und ging langsam, ohne mich um den Regen zu kümmern, auf das Haus zu. Ich ging nicht hinein, sondern öffnete die Tür gerade weit genug, um Mom auf mich aufmerksam zu machen. Sie zog etwas aus dem Tiefkühlschrank, das aussah wie ein Beutel mit tiefgekühlten Fleischbällchen.
    »Ich muss was erledigen, Mom«, sagte ich. Meine Stimme klang ganz normal, was selbst mich überraschte. »Ich weiß nicht genau, wie lange es dauern wird, aber es ist wichtig.«
    Sie blickte von dem Beutel in ihrer Hand zu mir hinüber. Etwas in meiner Stimme oder in meinem Gesicht musste ihr klargemacht haben, wie ernst es mir war, denn sie machte keinerlei Bemerkungen. Sie sah nur in den strömenden Regen hinaus. »Du wirst krank werden, wenn du zu lange draußen bleibst. Versuch, dich zu beeilen.«
    Ich nickte und drehte mich um, aber dann rief sie meinen Namen. Ich sah sie an. »Ich hoffe, dass du mir eines Tages erzählen wirst, was los ist, Abbey. Ich mache mir Sorgen, ich mache mir wirklich Sorgen um dich.«
    Mir stiegen die Tränen in die Augen. Ich schaute sie an und versuchte, ihr zu zeigen, was ich nicht sagen konnte. Mit großen Augen machte sie einen Schritt auf mich zu, aber ich wandte mich ab und ließ die Tür hinter mir ins Schloss fallen. Mom konnte mir jetzt nicht helfen. Das konnte nur ein einziger Mensch.
    Es regnete in Strömen und ich hielt mein Gesicht hoch und ließ es nass regnen. Es war mir egal, ob ich triefend nass wurde. Meine Jacke würde meinen Körper trocken halten, aber was mein Gesicht und meine Haare anging … es war mir einfach egal.
    Mein Ziel vor Augen marschierte ich mit langsamen, energischen Schritten vor mich hin. Ich versuchte, mir alles im Kopf zurechtzulegen, aber ich konnte immer noch nicht klar denken. Es kam mir vor, als läse ich ein Buch mit Zahlen anstelle von Buchstaben. Ich verstand einfach nicht, was das alles zu bedeuten hatte.
    Mittlerweile war ich an dem großen Tor am Haupteingang angekommen und schlug den vertrauten Weg ein. Ich rannte jetzt. Jeder Schritt war wie ein Echo meines klopfenden Herzens, eine Melodie, die sich in meinem Kopf im Kreis herum drehte. Bitte sei hier, bitte sei hier, tönte sie.
    Am Familiengrab der Irvings vorbei rannte ich weiter zum Fluss. Immer wieder rutschte ich auf dem nassen, schlammigen Weg aus, aber ich lief trotzdem weiter. Ich musste ihn finden. Ich musste es jetzt wissen. Ohne dass ich es merkte, kamen die Worte, die sich in meinem Kopf geformt hatten, aus meinem Mund. »Bitte sei hier. Bitte sei hier«, keuchte ich und versuchte, mit meinen Kräften zu haushalten. Ich lief um den Abhang herum, der zur alten holländischen Kirche und zum Crane River führte.
    Jetzt konnte ich den Fluss sehen. Als ich an der steinigen Uferböschung ankam, wurden meine Schritte langsamer. Ich rutschte hinunter und schaute mich um. Aber er war nicht da. Ich warf den Kopf zurück und heulte meinen Frust in den Wind. Wo konnte ich ihn bloß finden?
    Etwas in mir ließ mich innehalten und sagte mir, ich sollte still sein und aufpassen. Ich wischte mir die nassen Haare aus den Augen und beruhigte meinen Atem. Dann stand ich ganz still da. Ich atmete aus und wieder tief ein. Dann drehte ich mich erneut zur Brücke um.
    Eine dunkle Figur lehnte fast unsichtbar an einem der Betonpfeiler. Ich hatte nicht den geringsten Zweifel, dass meine

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