The Hollow
holperten die Straße entlang.
Ich brauchte nicht lange, um herauszufinden, dass fünf Meilen dicht neben einem Schaltknüppel eine entschieden zu lange, äußerst unbequeme Strecke waren, und ich war froh, mich befreien zu können, als wir an der Werkstatt ankamen.
Mom bezahlte den Abschleppfahrer und wir begaben uns in ein kleines graues, rechteckiges Gebäude. Sie ging zum Serviceschalter, während ich auf der Suche nach einem Warteraum einen Gang hinunterlief. Der Warteraum war leicht zu finden, aber ich seufzte frustriert, als ich sah, dass es darin nur einen alten Fernseher gab, eine eklig aussehende Kaffeemaschine und ein paar Autozeitschriften.
Das war nicht ganz das, was ich mir für diesen Nachmittag vorgestellt hatte.
Ich setzte mich trotzdem hin und streckte meine Beine auf den leeren orangefarbenen Plastikstühlen neben mir aus. Ich versuchte, den Geruch nach altem Fett, der in der Luft hing, zu ignorieren, und griff nach der Fernbedienung. Der Fernseher hatte insgesamt sieben Sender zu bieten, drei davon zeigten nur Schneegestöber. »Wie hätte es auch anders sein können?«, sagte ich in den leeren Raum hinein.
Ich schloss die Augen, lehnte den Kopf an die Wand hinter mir und tat so, als säße ich zu Hause auf der Couch. Vielleicht wäre das alles hier vorbei, wenn ich die Augen wieder aufmachte …
Jemand kam herein. Ich öffnete die Augen und sah, dass es Mom war.
»Nun ja«, sagte sie. »Die gute Nachricht ist, dass sie unsere Reifen vorrätig haben und in ungefähr anderthalb Stunden mit der Arbeit anfangen können.«
Ich stöhnte. »Und wie lange dauert es dann noch, bis sie die Reifen gewechselt haben?«
»Ach, das geht ziemlich schnell. Aber das Beste kommt noch. Das Beste ist, dass mit Ersatzteilen und Arbeitszeit alles zusammen hundertfünfzig Mäuse kostet.«
Ich stöhnte noch mal, lauter dieses Mal. Ich sah mich schon die nächsten fünf Jahren Unmengen von Wäsche waschen und Teile meines Lohns von Onkel Bob abgeben. »Es tut mir echt leid, Mom. Ich bezahle das. Ich hab es nicht mit Absicht gemacht, es war wirklich nur ein Unfall.«
»Mach dir keine Sorgen«, sagte sie. »Vermutlich werde ich das später bereuen, aber jeder kann mal einen Unfall bauen.«
Ich wäre beinah aufgesprungen und hätte sie an Ort und Stelle umarmt, so erleichtert war ich. »Danke, Mom, echt, vielen Dank. Aber davor bin ich doch ziemlich gut gefahren, oder?«
Sie funkelte mich an. »Übertreib’s nicht. Ich könnte dir immer noch jede Menge Geschirrspülen aufbrummen«, sagte sie drohend.
Ich hielt den Mund und machte wieder die Augen zu. Wie auch immer, Hauptsache, ich musste die neuen Reifen nicht bezahlen.
»Gibt es irgendwas hier drin, womit wir uns solange beschäftigen können?«, fragte sie.
Ich hob eine Hand und zeigte auf den Fernseher oder jedenfalls ungefähr in die Richtung des Fernsehers, denn meine Augen waren geschlossen. »Einen Fernseher mit vier Kanälen, abgestandenem Kaffee und ein paar Zeitschriften.«
Ihre Stimme hob sich. »Zeitschriften?«
Ich machte kurz die Augen auf und dann wieder zu. »Du wirst sie nicht mögen. Es sei denn, du liest heimlich Mein Auto und ich oder Der Autofreund« .
Ihre Stimme senkte sich. »Oh.«
Ich stellte meine Füße anders hin. Sie schwieg. Ich hielt die Augen geschlossen, kümmerte mich nicht darum, was sie machte, und versuchte, mich zum Einschlafen zu zwingen.
Schlagartig wurde ich wach und konnte mich gerade noch festhalten, bevor ich vom Stuhl rutschte. Benommen sah ich mich um. Ich musste eingeschlafen sein. Mom tippte wie verrückt auf ihrem PDA herum. Ich gähnte laut und stand auf. »Ich geh mal ein bisschen rum und vertrete mir die Beine. Vielleicht kann ich nachsehen, wie weit sie mit dem Auto sind.«
»Okay«, murmelte sie.
Ich verließ den Warteraum und fand den Weg zurück zur Werkstatt. Unser Auto war noch gar nicht aufgebockt, also würde es wohl noch eine Zeit lang dauern. Mit einem lauten Seufzer bog ich um die Ecke und ging zur anderen Seite der Werkstatt, wo ein weiterer Raum zu sein schien. Ich wollte nicht neugierig herumspionieren, ich war einfach nur zu Tode gelangweilt. Was mir als mildernde Umstände oder so was angerechnet werden muss.
Ich steckte meinen Kopf zur Tür hinein und sah einen dunkelhaarigen Mann hinter einem großen Schreibtisch sitzen. Er trug einen Mechanikeroverall, doch das aufgenähte Namensschildchen konnte ich nicht lesen. Ich klopfte zweimal auf den hölzernen Türrahmen und
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