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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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die Schultern und es tat mir gut zu spüren, dass er für mich da war. Das Gespräch, das ich belauscht hatte, ging mir nicht aus dem Sinn und ich wiederholte es mir immer wieder. Ich wollte diesen Frauen die Stirn bieten und die Dinge richtigstellen. Ihnen sagen, was ich von Leuten hielt, die so über Kristen redeten, und wie unangemessen das war. Letztendlich jedoch wollte ich sie wissen lassen, wie absolut und total falsch sie lagen.
    Stattdessen stand ich einfach da und starrte ausdruckslos auf den Sarg.
    Kristens Schulfoto aus dem vergangenen Jahr war daneben aufgestellt worden und ich versuchte, mich darauf zu konzentrieren und alles andere um mich herum nicht wahrzunehmen. Ihre Mom hatte mich gefragt, ob sie ein Foto von uns verwenden dürfte, auf dem wir große alberne Hüte trugen und breit und albern grinsten. Aber ich konnte ihr einfach keine Antwort geben. Ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte, als sie mich fragte, und wahrscheinlich hatte sie das für ein Nein gehalten.
    Als ich auf das hässliche Schulfoto blickte, wünschte ich plötzlich, ich hätte Ja gesagt. Da sollte ein Foto von uns beiden stehen, auch wenn das hier nur Theater war. So viel wäre ich Kristen wenigstens schuldig gewesen. Jeder hier hätte es verdient gehabt, Kristen so zu sehen, wie sie wirklich gewesen war, und nicht in einer steifen Pose.
    Als die Leute um mich herum die Köpfe beugten und die Augen zumachten, merkte ich, dass Pastor Prescott den Abend mit einem Gebet beendete. Es dauerte nicht lange, und als er fertig war, folgte ich Mom und Dad durch den Raum, um Auf Wiedersehen zu sagen.
    Kristens Eltern waren so von ihren Gefühlen überwältigt, dass wir uns nur schnell von ihnen verabschiedeten. Ich war sogar ein bisschen erleichtert, weil ich unter keinen Umständen irgendetwas total Unpassendes hätte sagen wollen, beispielsweise dass ich die Lasagne vermissen würde, die ihre Mom so oft für mich gemacht hatte.
    Pastor Prescott kam als Nächster und dann all die anderen, an denen wir auf dem Weg nach draußen vorbeimussten. Es dauerte geschlagene fünfundzwanzig Minuten, bis wir den Raum verlassen konnten, und ich war echt froh, als wir auf dem Gang standen.
    Das Trio war immer noch da, nur hatten sie jetzt noch ein paar mehr Leute um sich versammelt. Sie machten sich nicht einmal die Mühe, ihr Gespräch zu unterbrechen, als wir uns an ihnen vorbeiquetschten, und ihre Worte drangen mir ins Ohr.
    »Das arme Ding.«
    »Wie traurig, einen leeren Sarg zu beerdigen.«
    »Wahrscheinlich wird man die Leiche nie finden.«
    »Wenn sie Depressionen hatte, dann kann es ja nur Selbstmord gewesen sein.«
    Ich drehte mich um und sah Mrs Kelly und Miss Horvack erneut an, als ich an ihnen vorüberging, nur dass ich diesmal ein wütendes Funkeln in meinen Blick legte. Ich drückte die schwere Eingangstür auf, folgte Mom und Dad hinaus ins Freie und versuchte, meine rasende Wut in der kühlen Abendluft in den Griff zu bekommen. Die Tür schlug mit einem lauten Knall hinter uns zu.
    Die Klatschbasen bemerkten es nicht einmal.
     
    In dieser Nacht lag ich wach im Bett und starrte an die Decke, bis die ersten Sonnenstrahlen in mein Zimmer schienen. Ich gab mir die größte Mühe, ein bisschen Schlaf zu bekommen, aber es dauerte immer nur kurz – genauso wie der Sonnenschein. Im Lauf des Vormittags zog der Himmel sich immer mehr zu.
    Die Beerdigung sollte um 16.30 Uhr stattfinden, aber nach dem Mittagessen konnte ich es nicht mehr ertragen, drinnen zu sein, deshalb schnappte ich mir einen leichten Regenmantel und sagte Mom, ich ginge spazieren. Sie sprach gerade mit Dad über Presseveröffentlichungen und Grabreden und wedelte nur kurz mit der Hand in meine Richtung. Bevor sie fragen konnte, wohin ich wollte, war ich schon aus der Tür heraus, froh und dankbar, dass sie nicht mit mir über »meine Gefühle« reden wollte oder so etwas.
    Ohne zu wissen, wo ich eigentlich hinwollte, ging ich langsam den Hügel hinauf, der von unserem Haus wegführte. Es wehte ein eisiger Wind und ich blieb einen Moment stehen, um den gelben Mantel anzuziehen, dann vergrub ich meine Hände tief in den Taschen.
    Ich schaute die ganze Zeit auf den Boden unter meinen Füßen und es dauerte nicht lange, bis ich auf dem einzigen Friedhof angelangt war, über den die Stadt Sleepy Hollow verfügt. Er dehnte sich meilenweit aus und Kristen und ich waren so gut wie jeden Tag hier gewesen. Es war unser Friedhof.
    Ich schlüpfte durch das große Eisentor am

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