Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
Vom Netzwerk:
eine große Hausarbeit in Naturwissenschaft fertig machen und so.« Ich sprang von meinem Stein auf.
    Sein Lächeln war atemberaubend und herzzerreißend zugleich. »Danke, Abbey. Es war ein richtig schöner Tag mit dir.«
    »Ja, find ich auch.« Wir bewegten uns auf die Felsbrocken zu. »Wenn ich nicht gerade große Reden geschwungen habe.«
    Seine Augen funkelten vor unterdrücktem Gelächter und seine schwarze Haarsträhne fiel ihm in die Stirn. Er strich sie zurück. »Du hast gar keine Reden geschwungen«, versicherte er mir. »Es war ein richtig cooles Gespräch. So eine Art witziger Schlagabtausch.«
    Seite an Seite gingen wir den Weg zur Brücke entlang.
    Er sah einen Moment lang weg und dann schaute er mich wieder an. »Deine Art, die Dinge zu betrachten, Abbey … Das stellt mein ganzes Weltbild auf den Kopf.«
    Ich wusste nicht, wie ich auf diese überraschende Aussage reagieren sollte. Sollte ich ihm auch etwas Schmeichelhaftes sagen? Aber ich musste mir gar keine Sorgen deswegen machen, weil mein Handy schon wieder klingelte. Moms Name erschien zum zweiten Mal auf dem Display.
    »Tut mir leid«, sagte ich. »Ich sollte das lieber annehmen, es ist meine Mom. Schon wieder.« Er nickte und ich klappte das Handy auf. »Hey, Mom. Ja, ich habe gerade gesehen, dass du eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen hast. Ich hab sie aber noch nicht abgehört. Warum? Was ist los? Warte mal – was? Ich hör dich kaum. Bleib dran. Bleib bitte dran.«
    Wir hatten die Brücke fast erreicht und ich lief rasch unter ihr durch auf die andere Seite. Dort war der Empfang deutlich besser.
    »Okay, sag das Letzte noch mal. Du brauchst was? Welchen Ordner? Den im dritten Schrank, okay, verstanden. Aber nicht den Stapel mit den grünen? Augenblick – bleib dran.« Ich legte meine Hand übers Handy und drehte mich zu Caspian um. Er bückte sich gerade und hob sein Buch auf. »Ich muss gehen. Meine Mom braucht ein paar Unterlagen für eine Sitzung, die muss ich ihr bringen. Danke für … alles … Caspian. Für mich war es auch ein schöner Tag.«
    Sein geflüstertes »Tschüss, Abbey« hörte ich kaum noch, als ich der Brücke den Rücken zuwandte.
    »Ja, Mom, ich bin noch dran. Aber warum kannst du das nicht selbst holen? Okay, gut. Gib mir eine halbe Stunde, dann bring ich’s dir, okay?« Ich linste über meine Schulter und formte mit den Lippen noch einmal die Worte »Tut mir leid«, dann kletterte ich die Uferböschung hinauf. Caspian hob eine Hand und winkte einen Abschiedsgruß.
    Ich steckte eine Hand in die Hosentasche, befühlte das zerknickte Veilchen darin und konnte auf dem gesamten Nachhauseweg nicht aufhören zu lächeln.

Kapitel sieben – Ehrenmitglied
    »Diese übervollen Platten mit verschiedenen und beinah unbeschreiblichen Kuchenarten, wie sie bloß die erfahrenen holländischen Hausfrauen zu backen verstehen! «
    Sleepy Hollow von Washington Irving
     
    Die Behauptung, ich wäre für den Rest des Wochenendes abgelenkt gewesen, wäre die Untertreibung des Jahres. Ich musste mich ständig aus dem Traumland zurück in die Realität holen. Und nur, weil ich tatsächlich eine Hausarbeit für Naturwissenschaft fertig machen musste, ging ich am Sonntag nicht wieder an den Fluss, nur für den Fall, dass er vielleicht dort sein könnte.
    Nachdem ich am Montagmorgen die Arbeit abgeliefert hatte, dachte ich für den Rest der Stunde darüber nach, ob ich auf dem Nachhauseweg am Fluss vorbeigehen sollte oder nicht. Ob Caspian wohl dort sein würde? Um auf mich zu warten? Und wenn er jetzt nicht dort wäre, ob er dann vielleicht später käme?
    Es gab so viele verschiedene Möglichkeiten, dass ich fast verrückt wurde, als ich sie alle bedachte.
    Ich zwang mich dazu, mich zu entspannen; ich machte mir viel zu viele Gedanken. Er wusste, in welche Schule ich ging. Wenn er mich wiedersehen wollte, dann würde er mich finden. Dann kam die Panik. Oh mein Gott, und wenn er hier auftauchte, in der Schule?
    Hoffentlich nahm Mr Knickerbocker nichts durch, was später für einen Test wichtig wäre, denn ich hörte kein einziges seiner Worte während der ganzen Naturwissenschaftsstunde. Ich war viel zu beschäftigt damit, mir zu überlegen, was ich tun sollte.
    Schließlich entschied ich mich für den unverbindlichen Plan, nach der Schule eine Viertelstunde lang auf der Treppe herumzuhängen, falls er auftauchen sollte, und falls nicht, würde ich auf dem Nachhauseweg am Fluss vorbeigehen. Doch am Ende der nächsten Stunde war

Weitere Kostenlose Bücher