The Hollow
rückgängig machen kann. Ich wünschte, ich könnte mit Abbey darüber reden. Es ist unmöglich, nicht mit seiner besten Freundin über so etwas zu reden. Ich weiß nicht, ob ich so ein Geheimnis für mich behalten kann.
K.
Ich dachte an unsere letzten paar Monate in der Schule und versuchte, mir die viele Zeit, die ich mit Kristen verbracht hatte, vor Augen zu führen. Warum war ich nicht aufmerksamer gewesen?
Und dann musste ich an andere Dinge denken. Wie oft hatte sie sich vielleicht gewünscht, ich würde weggehen, damit sie diesen Typen treffen konnte? Ob sie mit ihm wohl über meine Geheimnisse gesprochen hatte?
Dieses Tagebuch ließ mich an jedem Wort zweifeln, dass sie je zu mir gesagt hatte, und im Kopf pflückte ich all das auseinander, was wir zusammen unternommen hatten. Ich konnte nur raten: Wenn ich ihr irgendeine diesbezügliche Frage gestellt hätte, ob sie mich angelogen hätte? Es sah so aus, als lautete die Antwort Ja. Und das tat weh.
Ich wünschte, ich hätte es nie herausgefunden. Ich wollte, dass die Dinge wieder so waren wie vorher. Bevor ich dahintergekommen war, dass meine beste Freundin Geheimnisse vor mir hatte und mich jeden Tag anlog. Bevor ich alles, was sie getan hatte, anzweifeln musste. Bevor ich mich fragen musste, ob sie tatsächlich meine beste Freundin gewesen war oder nicht.
26. Juli – Freitagabend
Wie soll ich mich in dieser Sache entscheiden? Was wird er tun, wenn ich Nein sage? Ich kann nicht Nein sagen. Ich versuche, mich selbst davon zu überzeugen, dass es keine große Sache ist. Jeder muss irgendwann einmal da durch. Ich kann es auch. Ich kann es auch.
K.
13. August – Dienstagmorgen
Wir haben darüber gesprochen, wie es weitergehen soll, und wir haben uns geeinigt. Ich wollte ihn bitten, mir mehr Zeit zu lassen, aber er hat mir schon fast drei Monate Zeit gelassen. Ich habe A ngst, ihn zu verlieren. In der letzten Zeit kann ich an nichts anderes mehr denken. Ich bin davon wie besessen.
Ich frage mich, ob Abbey weiß, was ich vorhabe. Sie muss eine Ahnung haben. Wie kann ich ein solches Geheimnis vor einer besten Freundin verbergen, die praktisch meine Gedanken lesen kann? Hoffentlich kommt D. nicht dahinter, dass Abbey etwas wissen könnte. Ich will nicht, dass er … Ich will ihn nickt verlieren.
Oh Gott, bitte lass nickt zu, dass ich ihn verliere.
K.
16. August – Freitagnachmittag
Heute Nacht ist die Nacht. Wir treffen uns wie üblich im Park. Ich muss mich gleich fertig machen. Ich bin so nervös. Hoffentlich kann ich ihn glücklich machen.
K.
18. August – Sonntagabend
Gerade habe ich mich wieder mit D. gestritten. Ich verstehe nicht, warum das dauernd passiert. Manchmal wünsche ich mir, dass Abbey mir sagt, ob sie weiß, was vor sich geht. Vielleicht würde sie mir nicht verzeihen, dass ich all das vor ihr geheim gehalten habe, aber ich muss einfach mit jemandem reden.
K.
18. August – später am Sonntatabend
Jedes Mal, wenn ich denke, es ist vorbei, weil wir einfach zu verschieden sind, sagt er etwas, das mich meine Meinung ändern lässt. Ich fange an, darüber nachzudenken, ob ich mit ihm zusammen bin, weil ich es tatsächlich will oder weil er es will.
K.
19. August – Montagmorgen
Ich kann nicht mehr. Die Geheimnisse … die Lügen … Ich habe D. gesagt, dass ich Abbey von uns erzählen will, und wir haben einen Riesenkrach bekommen. Ich musste ihn anbetteln, mir noch eine Chance zu geben. Er war einverstanden, unter der Bedingung, dass wir uns nicht mehr im Park treffen. Ich weiß nicht, wo wir sonst hingehen könnten. Manchmal wünschte ich, wir hätten nie …
Ich weiß nicht mehr weiter. Ich kann ohne ihn nicht leben.
K.
Das war’s. Der letzte Eintrag.
Ich warf das Tagebuch aufs Bett und schüttelte ärgerlich den Kopf, wie um diese neue Information abzuwehren. Unmöglich, dass sie diese Dinge vor mir verheimlicht hatte. Dazu waren wir uns zu nah gewesen. Aber das rote Tagebuch war der Beweis, dass ich mich irrte. Kristen hatte Geheimnisse vor mir gehabt … Mehr als nur eins.
Am Samstagmorgen wachte ich früher auf als sonst. Die Woche war nur so verflogen und ich konnte nicht aufhören, an das Tagebuch zu denken. Es kam mir vor wie der Versuch, ein Puzzle zu legen, ohne zu wissen, wie das Bild aussieht.
Ich zwang mich aufzustehen und ging in die Küche hinunter, um noch ein paar Kekse für Caspian zu backen. Nach unserem letzten Gespräch wären sie vielleicht ein geeignetes
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