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The Hunter - Die komplette erste Staffel

The Hunter - Die komplette erste Staffel

Titel: The Hunter - Die komplette erste Staffel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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dass Alex’ Zähne aus seinem Oberkiefer hervorstießen. Halt dich zurück! Alex, du musst dem Dämonen widerstehen. Das will er doch nur. Doch ihre Rufe wurden nicht erhört, sie musste mit ansehen, wie er mit sich kämpfte. Der Körperfänger grinste, stöhnte, bewegte sich fordernder. Medina konnte ihre Adern durch die Arme scheinen sehen, erblickte, wie eine dicke Vene an ihrem Hals pochte, und seinen Blick, wie er versuchte, zu widerstehen. Und dann stockte ihr fast der Atem, weil Alex pfeilschnell vorschoss, sich das Red Bull schnappte und rasch trank.
    Erleichtert stöhnte sie auf, kniff aber dennoch wütend die Augen zusammen, als sie sah, wie er in ihr kam. Verflucht! Zum Glück nahm sie die Pille, aber trotzdem fühlte sie sich benutzt. Wie ein Vergewaltigungsopfer war ihr zumute und als ihr Gesicht sich ihm zuwandte, sah Medina von oben seinen geschockten Blick der Erkenntnis. Er weiß es! Er weiß, dass ich nicht mehr da bin, sondern jemand anders in meinem Körper ist .
    Glücklicherweise hatte er sich ziemlich schnell wieder im Griff, schloss kurz die Augen und seufzte, als er seinen Schwanz aus ihr zog. Er murmelte etwas zu ihrem Körper, was sie aber nicht verstehen konnte. Verschissene Kacke. Wie zum Teufel kann ich mit ihm in Kontakt treten . Sie hoffte inständig, dass er wohl das richtige machen würde und beobachtete, wie er zur Spüle schlenderte, den Topf nahm und ihn an ihrem Körper vorbei auf den Herd stellte.
    Medina schwebte näher heran, um ihn zu verstehen, denn kurioserweise hörte sie alles wie durch Watte.
    „Wie sieht´s aus? Macht dich vögeln nicht auch immer so hungrig? Ich mach uns ein paar Spaghetti, du ziehst dir was an und wir essen lecker?“ Seine Stimme klang dumpf, das Gefühl, als würde Medina zusätzlich zu dem Wattegefühl vor einer dicken, getönten Glasscheibe stehen, verdichtete sich. Sie konnte nicht erkennen, ob Alex gemerkt hatte, was vor sich ging und nun einfach schauspielerte, oder ob er wirklich so dämlich war.
    „Med? Was ist hier los? Wieso bist du hier und da?“ Ross! Verfickte Kacke! Sie hatte es ihm noch nicht gebeichtet, würde ihn aber brauchen.
    „Dieser verschissene Dämon ist nun in meinem Körper und hat Alex gefickt.“
    Ross atmete hörbar ein.
    „Sorry, aber ich bin sowas von sauer, dass dieser Volltrottel das nicht mitgeschnitten hat. Der kann was erleben!“, redete sie sich in Rage. Ross schwirrte um sie herum, in seiner Welt spürte sie seine Anwesenheit nicht mehr durch Kälte, sondern durch die Wärme, die er verströmte. Die unglaubliche Ausgeglichenheit, von der er ihr abzugeben schien. Medina fühlte sich einfach geborgen, auch wenn sie keinen Körper mehr hatte, ihr kam es vor, als sei sie angekommen. Als könnte sie sich endlich fallen lassen, sein, wie sie war, umsorgt von ihrem Bruder, den sie liebte. Keine Selbstzweifel, keine Ängste. Hier konnte sie niemand mehr verletzen.
    „Danke“, wisperte sie. Neugierig beobachtete sie Alex, wie er ganz ruhig Knoblauch hackte, Salz in den Topf schüttete und den Herd anschaltete. Ihr Körper war bereits runtergehopst, rieb sich an ihm und gurrte irgendwas in sein Ohr. Alex zog die Brauen zusammen, konzentrierte sich auf das Messer, lachte und knuffte sie in die Seite.
    „Na komm! Zieh dich schnell an, bevor Leony noch reinplatzt.“
    Ihr Körper versteifte sich. „Die kleine Hexe ist mir scheißegal“, kam es bissig aus ihrem Mund.
    Medina fröstelte es, weil sie ihre Stimme hörte und ihre Gestik sah, wusste sie doch, dass ein Seelenklauer in ihr war.
    „Verflucht. Wie funktioniert das? Können die sich in die Erinnerungen hacken?“ Langsam schwebte sie näher und hielt direkt vor ihrem Körper an. Die lustigen Schwankungen hatte sie mittlerweile ganz gut im Griff, dennoch passierte es ihr ab und zu, dass sie wieder zur Seite kippte.
    „Offensichtlich schon, Med. Sie übernehmen nicht nur den Körper, sondern auch Erinnerungen, Gesten, Gefühle, Sprache. Ganz schön strange, was? Jetzt erzähl mir aber trotzdem, wie das passieren konnte. Ich dachte, die würden auf dich aufpassen?“ Er hörte sich wieder weiter weg an, so, als wäre er über ihr.
    „Naja, sie wollten mich nicht noch mal zu dir lassen. Da habe ich gewartet, bis sie weg waren und bin allein los. Jetzt seh ich ja ein, dass es ein Fehler war, aber scheinbar war das ohnehin eine Falle.“

9.
    Als Medina aus der Küche durch das Wohnzimmer hinausgelaufen war, atmete er mehrmals heftig hintereinander ein und aus.

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