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The Hunter - Die komplette erste Staffel

The Hunter - Die komplette erste Staffel

Titel: The Hunter - Die komplette erste Staffel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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bitte mehr über die Opfer raus. Fang mit dem Discomädchen an. Ich mache bei dem Mädchen aus dem Park weiter.“
    Sie nickte ihm zu und machte sich an die Arbeit.
    Den ganzen Tag hatte sie damit verbracht, zu telefonieren, in der Polizeidatenbank zu stöbern und sich ein Bild von dem toten Mädchen in der Disco zu machen. Erst, als ihr Handy vibrierte, blickte sie auf die Uhr. Nach sieben. Shit!
    „Detective Simmon.“
    „Alice, ich bin es, David. Bin eben erst aus LA zurück. Habe uns feinen Hummer mitgebracht. Passt dir in einer halben Stunde?“
    „Hey, klar, ich mach jetzt Schluss, dann sind wir gleichzeitig daheim. Ich freue mich.“
    Lächelnd drückte sie auf das rote Telefon-Icon ihres Blackberrys, womit das komplette Department ausgerüstet worden war. Damit sie unterwegs ihre E-Mails checken konnten, war damals die Begründung dafür gewesen. Ein Fluch, denn das rote Blinken, das neue Mails ankündigte, war so penetrant, dass man nun selbst nachts seine E-Mails checken musste.
    Matt war bereits vor einer Stunde gegangen. Faselte etwas von Laufen. Schnell fuhr sie den Rechner runter, schnappte ihre Tasche, nahm den Autoschlüssel raus und ging zum Fahrstuhl. Als sie nach unten fuhr, überkam sie wieder die Panik, die ihre Kehle zuschnürte. Nicht mal schlucken konnte sie, die Hände zitterten, als sich die Türen mit einem Pling öffneten. Wie lange würde das dauern? Würde sie ihr restliches Leben davon verfolgt werden? Schnell ging sie zum Wagen, öffnete die Türen per Fernbedienung und blickte sich dabei ständig um. Schweiß rann ihr zwischen den Schulterblättern den Rücken hinab. Jetzt war ihr Mund voller Speichel, den sie nicht runterschlucken konnte. Der Reflex setzte nicht ein. Irgendwie hatte sie das Gefühl, die Wände kämen auf sie zu, hinter den Säulen würden finstere Gestalten auf sie lauern. Eiskalte Schauer liefen über ihre Haut. Erst als sie im Wagen saß, fühlte sie sich halbwegs sicher, drehte sich aber dennoch um, aus Angst, jemand würde auf dem Rücksitz lauern. Oh Mann. Ich bin doch total bescheuert! Ich muss es David sagen! Ich muss es ihm beichten. Mit diesen Gedanken fuhr sie schnell nach Hause, und war froh, dass er bereits vor ihrer Tür stand und wartete. Mit einer Papiertüte, die zwischen seinen Beinen stand, tippte er gerade etwas in seinen Blackberry. Erleichtert atmete sie aus und blickte ihn ernst an. „Hey. Toll, dass du schon da bist. David, ich muss dir etwas sagen.“

4.
    Auf dem Revier wurde es ruhiger. Die Abendschicht hatte begonnen, so dass nur noch wenige Officers und Detectives anwesend waren. Einige arbeiteten an längst überfälligen Berichten. Detective Johnson tippte wild auf die Tastatur und beschrieb den Tathergang eines bewaffneten Überfalls auf einen kleinen Shop. Mit den Gedanken war er jedoch woanders; er dachte über seine ehemalige Partnerin Alice nach, die er nach wie vor gern im Bett gehabt hätte. Wenn er dem Büroklatsch Glauben schenken durfte, trieb sie es aber lieber mit dem Farbigen David aus der Rechtsmedizin. Ein Proll, fand er. Marke Bodybuilder, mit kahlrasiertem Schädel und der Möchtegern-Sunnyboy des Departments. Johnson hasste ihn. Matt Wilson, der jeden Tag mit seiner Alice zusammen sein durfte, mochte er ebenfalls nicht. Nach dem Fiasko vor zwölf Jahren, als Robin sich geweigert hatte, den Tatort zu betreten, waren die Weichen der Zukunft anders gestellt worden. Und Johnson war der Verlierer. Weil er keine Familie hatte, verbrachte er so viel Zeit wie möglich im Department, oder auf Außeneinsätzen. Er hielt sich zurück, was das Feierabendbier mit Kollegen betraf, machte seinen Job ordentlich, aber auch er hatte eine dunkle Seite, die er geheim hielt.
    Sein Geld ging drauf für osteuropäische Mädchen. Je jünger, je lieber, und je illegaler, desto besser. Das Geschäft war hart, aber er beschützte die Organisation, solange sie ihn belieferten. Und das taten sie. Pünktlich jeden Freitag, kurz nach Mitternacht, klingelte es an der Tür seiner Mietwohnung, die er anonym und nur zum Sex nutzte, und drei blutjunge, wunderschöne Mädchen standen vor ihm. Bereit für alles. Ohne Fragen zu stellen! Pünktlich um drei Uhr nachts verschwanden sie wieder.
    Keiner wusste davon und niemand würde jemals etwas darüber erfahren. Eigentlich dachte er sowieso immer nur an Alice, wenn sie ihn zu dritt oder auch zu zweit bedienten. Er stellte sich diese schmächtige Frau vor, wie sie alle Schweinereien mit ihm machen würde.

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