The Hunter - Die komplette erste Staffel
Bei der Vorstellung wurde ihm heiß und sein Schwanz regte sich in der Hose. Ein Tumult am Eingangsbereich ließ ihn aufschrecken. Schreie einer Frau drangen zu ihm nach hinten. Offensichtlich hatten die Officers die Tür offen gelassen. Bestimmt irgendeine Nutte. Seine Neugier siegte und er blickte über den Rand seiner Trennwand in Richtung Eingangsbereich. Es war nicht viel zu erkennen, aber er war der zuständige Detective heute Abend, also sollte er wohl wissen, was da vor sich ging, oder? Johnson sperrte seinen Computer und ging durch das Großraumbüro zum Eingang. „Hey, macht Platz, Leute, was ist hier los, zum Teufel?“
Die anderen gingen auseinander, und sein Blick fiel auf eine Frau, die sich hingekniet hatte, die Hände in den Haaren vergraben, die Augen weit geöffnet. Ein Träger ihres Oberteils hing herunter, ihre Brust blitzte heraus. Überall Schmutz, tiefe Wunden und Kratzer an Armen und Beinen. Sie trug lediglich eine Unterhose, die halb eingerissen war.
„Ruft sofort einen Krankenwagen! Miss?“ Johnson näherte sich, aber die Frau zuckte ängstlich zurück und schließlich kippte sie mit dem Kopf vornüber auf den Linoleumboden und verlor das Bewusstsein.
5.
Alice saß schweigend neben Matt, auf der Fahrt zum Krankenhaus. Gestern Nacht war eine verwahrloste und offensichtlich gewalttätig behandelte Frau ins Präsidium gestolpert, hatte keinen Ton gesagt, war einfach ohnmächtig geworden. Der Krankenwagen hatte die Frau direkt ins Community-Hospital gefahren, das dreckig und nicht sicher war, wie Alice wusste. Es war stadtbekannt, dass hier nur die nicht Versicherten behandelt wurden.
„Ich habe es ihm gesagt. Ich habe es David gesagt“, platzte sie heraus.
Matt nickte nur, kein bisschen überrascht. „Das ist gut, Alice. Kommst du jetzt besser damit klar? Jetzt, wo du mit jemandem darüber gesprochen hast?“
Alice wandte sich wieder dem Seitenfenster zu und beobachtete die Bäume, die an ihnen vorbeirasten. „Ein bisschen. Ich habe noch keine Ergebnisse zum Test.“ Schweigen. Was sollte Matt auch darauf antworten.
„Alice, es ist völlig normal, Angst zu haben. Vergiss das nie, okay?“, sagte er dann doch. Er lenkte den Wagen auf den Parkplatz und stieg aus. „Sie ist im dritten Stock. Johnson ist mit ihr ins Krankenhaus gefahren, er hat sich um die Formalitäten gekümmert.“ Sie gingen ins Gebäude. An der Anmeldung hielt Matt seine Marke hoch und meldete sich damit ohne weitere Erklärung an, da er bereits wusste, wo das Opfer zu finden war. „Sie wurde von Dr. Cameron aufgenommen. Die Untersuchung hat Dr. Stewart durchgeführt. Frauenärztin“, fügte er erklärend hinzu, obwohl Alice sich das hatte denken können. Bei Gewalt gegen Frauen wurden immer Ärztinnen vorgezogen. „Sie erwartet uns bereits.“ Matt stieg in den Fahrstuhl, wartete auf Alice und drückte den 3. Stock. Sie fuhren nur langsam nach oben und es dauerte ewig, bis sich die Türen wieder öffneten. „Hier gehört einiges generalsaniert.“ Matt klang genervt und Alice musste grinsen. Sie fühlte sich fast wieder wie die Alte; leider hielt das Gefühl immer nur kurz an, und als sie über den eingerissenen Linoleumboden gingen, war mit einem Mal die Angst vor ihrem Testergebnis wieder da.
Schwanger war sie glücklicherweise nicht und froh, dass der Frauenarzt die Untersuchung diskret durchgeführt hatte. Alice bekam eine Salbe gegen die Entzündung, die Untersuchung mit dem Ultraschallgerät hatte nichts Auffälliges ergeben. An dem Tag hatte der Arzt ihr Blut abgenommen und für den Test eingereicht. Völlig anonym. Das hatte er ihr versprochen. „Miss Simmon. Wenn Sie ärztliche Betreuung wünschen, ich kann Ihnen jemanden empfehlen. Es wäre besser für Sie.“
Sie hatte den Kopf geschüttelt. Wild. Panisch. „Nein, nein. Mein Arbeitgeber darf davon nichts wissen. Ich darf es niemandem erzählen. Bitte geben Sie an, dass es sich um eine Routineuntersuchung handelt.“
Der Arzt hatte mit den Schultern gezuckt, ein bekümmertes Gesicht gemacht. „Also gut. Ich werde es als Routineuntersuchung abrechnen lassen. Wenn Sie doch die Telefonnummer möchten, lassen Sie es mich wissen.“
Dankbar hatte sie ihr Rezept genommen und war gegangen.
Die Gerüche, der Boden, die Sterilität, all das erinnerte sie an diesen Termin vor einer Woche. Und brachte ihre Sorge zurück. Noch eine Woche warten, dann bekomme ich das Ergebnis, ob mein Leben vorbei ist, oder ich neu geboren bin. Mit einem Seufzer
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