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The Hunter - Die komplette erste Staffel

The Hunter - Die komplette erste Staffel

Titel: The Hunter - Die komplette erste Staffel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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in der Tasche, zündete eine Fackel an und hielt das Feuer an die Krallen. Scott ließ den Mantel fallen, hielt plötzlich ein großes Schwert, das er darunter verborgen gehalten hatte, in den Händen und trat vom Lift in den Flur. Mit grässlichem Gekreisch stürzten die Dämonen sich auf ihn. Doch Scott war eindeutig ein Meister des Schwertkampfs und köpfte einen nach dem anderen der ihn Umringenden. Medina konnte sie nicht zählen, es waren sicherlich über zwanzig. Sie entzündete Pfeil um Pfeil und schoss auf ihre Angreifer, die quietschend explodierten.
    „Wir müssen runter. Raus aus dem Gebäude. Sie wollen dich holen, Medina!“, rief Scott ihr zu, und als sich eine Kralle in seine Schulter grub, stöhnte er auf. Medina erledigte den Dämon mit einem Pfeil, nahm Scott beim Arm und zog ihn zum Aufzug. „Wir können doch nicht mit Pfeil und Schwert durch New York rennen, Scott“, bemerkte sie, laut atmend, drückte den Knopf für das Erdgeschoss und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Grinsend deutete er auf das Schwert, das er nun zusammenklappte und in seinem Gürtel verschwinden ließ, in dem noch ein weiteres steckte. Seinen Mantel hob er auf und zog ihn an. In diesem Augenblick hatte er was von den Figuren aus Matrix: Der Mantel war aus Leder und reichte ihm bis zu den Füßen. „Es geht los. Er schickt die Dämonen, um dich zu holen.“
    Ängstlich riss sie die Augen auf. „Ross, check den Weg. Sag mir, wo sie sind.“ Als wäre nichts gewesen, gingen sie durch die Lobby nach draußen. Es wurde langsam dunkel, aber die Stadt schlief nie. Immer noch herrschte reges Treiben.
    „Sie sind in der St. Patricks Cathedral“, sirrte Ross. Fuck! In einer Kirche? Mit schnellen Schritten gingen sie die Straße hoch, Scott hob den Arm, um ein Taxi aufzuhalten. Den Weg würden sie zu Fuß in kurzer Zeit nicht schaffen. Im Taxi schnürte Medina ihren Waffengürtel um die Hüfte, prüfte Fackeln und Dolche und schob die Glock in den Hosenbund am Rücken.

12
    New York
    Ein ungutes Gefühl beschlich Alex, als er in das Taxi stieg, das ihn nach Manhattan bringen sollte. Seit das Flugzeug gelandet war, rumorte es in seinem Bauch, Angst beschlich ihn und je näher er der Stadt kam, desto stärker wurde dieses Gefühl. Noch hatte er sich keine Gedanken gemacht, wo er Medina suchen würde. Er hatte geglaubt, sie schon irgendwie zu finden, doch als das Taxi schließlich am Times Square hielt und er ausstieg, konnte er nicht glauben, so naiv gewesen zu sein. Die Stadt hüllte ihn ein, Menschen liefen wie Ameisen hin und her. Nur er stand mitten auf dem berühmtesten Platz der Welt und hatte keinen einzigen Anhaltspunkt, wo sich Medina aufhalten könnte. Außerdem wusste er nach wie vor nicht, was sie hier machte. Resigniert setzte er sich auf einen der Klappstühle, die vor den verschiedenen Cafés rund um den Times Square standen, stützte den Kopf auf seine Hand und spürte das Rumoren wieder. Etwas war nicht in Ordnung. Nur wusste er nicht, was. Die Härchen stellten sich ihm auf, als er die Straße hinuntersah. Einem Impuls folgend, stand er auf und ging einfach weiter und weiter, bis er vor einer Kirche stand, dessen Inneres ihn magisch anzog. Sein Blut kam in Wallung und er spürte, wie ihm die Eckzähne wuchsen. Was zum Teufel…

13
    New York
    Als sie an der Kirche ankamen, hatte Medina kaum Augen für das imposante Gebäude. Sie blickte auf die große Tür und die Treppe, die nach oben führte. Mit einem Seitenblick auf Scott, der nickte, stieg sie die Stufen hinauf, drückte die schwere Tür auf und betrat gemeinsam mit ihm das Innere der berühmten Kathedrale.
    Sofort umfing sie Stille. Überall standen Kerzen, der Bereich der Kanzel war leer. Vor dem Altar stand er. Der Vampirkönig. Umgeben von seinen Dämonen, die sie von Weitem nicht genau erkennen konnte.
    Doch der Vampirkönig war es mit Sicherheit. Das Gold, das den Altar schmückte, verlieh ihm einen Schimmer, ließ ihn glänzen und noch eindrucksvoller erscheinen, als er ohnehin schon war. Direkt vor ihm lag ein Mann auf den Stufen, wahrscheinlich der Pfarrer. Medina vermutete, dass er tot war. Im breiten Gang zwischen den Reihen von Kirchenstühlen lagen Leichen junger Knaben. Messdiener. Es wehte ihr kalt ins Gesicht und diesmal war nicht Ross dafür verantwortlich. Weihrauch und der Geruch von Tod erfüllten diese prachtvolle Kirche. Ein kratzendes, trippelndes Geräusch löste Medinas Starre, versetzte sie in Alarmbereitschaft. Etliche

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