The Hunter - Die komplette erste Staffel
Kaffeebecher und drehte ihn hin und her.
„Ja, ich denke schon. Ich habe hier noch ein paar Sachen zu erledigen. Sag mal …“, fragend schaute sie ihn an. „Weißt du eigentlich noch, was gestern passiert ist?“ Damit er ihr Gesicht nicht sehen konnte, nahm sie einen Schluck Kaffee.
„Na ja. Irgendwie war das schon komisch. Ich hatte den Eindruck, du hättest jemanden mit einer Fackel verbrannt. Aber“, lachend schüttelte er den Kopf, „da war ja nichts. Vielleicht hatte ich nur einen kurzen Aussetzer oder so was.“ Stimmte das? Alex war sich da nicht mehr so sicher. Wieso sollte er sich das eingebildet haben? Medina sagte auch nichts dazu, sondern versteckte sich hinter ihrem Kaffeebecher. Plötzlich stand sie auf.
„Ich geh mal eine rauchen, ich komm gleich wieder.“
***
Vor der Tür zündete Medina sich eine Zigarette an und setzte sich auf einen der beiden billigen Plastikstühle, die vor jeder Lodge standen. Sicher würde sie ihn vermissen, fast schon hatte sie sich an sein langweiliges Gesicht gewöhnt, konnte ihm sogar etwas abgewinnen. Erst recht seinem Körper, den sie gestern Abend kurz sehen durfte.
„Du bist doch wohl hoffentlich nicht traurig, wenn der Langweiler endlich abhaut, oder?“ Ross, ihr toter Bruder, den sie gestern als – so wie er es nannte – Energie wiedergefunden hatte, quatschte in Medinas Überlegungen hinein. Rauch ausstoßend antwortete sie nicht, da sie tatsächlich nicht genau wusste, ob sie Alex vermissen würde. Sie kannten sich eigentlich erst zwei Tage und er war absolut nicht ihr Typ. Im Gegenteil, es war ziemlich nervig, wie er ihr auf Schritt und Tritt folgte und kaum etwas sagte, sie ständig nur angaffte. Dennoch musste sie zugeben, gestern Abend im Pool hatte sich doch etwas bei ihr geregt. Grinsend drückte sie die Kippe aus und betrat wieder sein Zimmer. Alex hob den Kopf und gaffte sie wieder nur an. Nein , beschloss Medina, sie würde ihn vermutlich wirklich nicht vermissen.
2.
Sie blieben noch im Auto sitzen, starrten auf Ruths Haus und vermieden es, sich anzuschauen.
„Tja, Alex“, begann Medina und spielte mit ihren Fingern, damit sie ihn nicht ansehen musste. „Danke dir, dass du das alles mitgemacht hast.“ Ihre Lippen verzogen sich zu einem leichten Grinsen, nun blickte sie ihn doch an.
„Soll ich noch warten? Das wäre kein Problem, wenn ich erst morgen wieder zu…zurückfahre“, sagte er und verhaspelte sich bei seinen Worten. Gleichgültig öffnete sie die Tür.
„Jetzt verschwinde schon. In Frisco wartet bestimmt schon jemand auf dich.“ Mit den Worten stieg sie aus, knallte die Tür wieder zu und ging, nicht ohne sexy mit dem Popo zu wackeln, die Einfahrt hoch. Hart schlug Alex mit der Faust aufs Lenkrad. „Scheiße!“ Den Rückwärtsgang einlegend fuhr er aus der Einfahrt und brauste davon. Jetzt hab ich ihr noch nicht mal meine Nummer gegeben. Würde sie mich überhaupt anrufen? Weshalb sollte sie das machen? Alex blieb an einem Seitenstreifen stehen. Deprimiert strich er sich durchs Haar und überlegte, ob er noch mal umkehren sollte. Ja und dann? Sie würde ihn ja wohl nicht mit offenen Armen empfangen.
Plötzlich klopfte es an seinem Fenster. Überrascht blickte Alex auf. An seinem Wagen stand ein dicklicher Mexikaner, die Hände in die Hüften gestemmt. Alex ließ das Fenster runter.
„Was gibt’s, Mann?“, fragte er leicht aggressiv. „Entschuldige, ich habe gerade deine Karre bewundert. Du stehst direkt vor meinem Laden. Kann ich dir helfen?“
Alex blickte an ihm vorbei und sah, dass er direkt vor einer Agentur für Autoversicherungen stand. „Nee, schon okay. Alles gut, ich brauch keine Versicherung, danke.“ Schon wollte er die Scheibe wieder hochfahren, als der Mexikaner seine Hand dazwischen hielt.
„Hey Mann, du siehst irgendwie scheiße aus. Willst ‘n Drink?“, er lächelte ihn freundlich an. Zögernd betrachtete er den Mexikaner genauer, aber er schien wirklich ganz okay zu sein, also nickte er. Der Mexikaner strahlte und zeigte ihm, wo er das Auto abstellen könnte.
Irgendwann muss ich auch mal was wagen und so eine Ablenkung von meinem Frust mit Medina kann sicher nicht schaden , dachte Alex und wartete bis die Schranke hochging, parkte, stieg aus und lief auf den Mexikaner zu. Ein riesiger Flachbau, in dem sich ein Nachtclub befand, stand direkt neben der Versicherungsagentur. Cool , dachte Alex. Vielleicht geht da ja was .
Der Mexikaner öffnete die Tür und ließ Alex vorgehen. „Viel
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