The Hunter - Die komplette erste Staffel
Kabeln in der Kiste verband sie ihn mit der Anschlussdose und Strom und wartete, bis alle Lämpchen grün leuchteten. Dann packte sie den Laptop aus, klappte ihn auf und tippte im geöffneten Browser die Nummer ein, die im Handbuch stand.
Nach mehreren Versuchen hatte sie das Notebook soweit, dass sie im Internet surfen konnte und so tippte sie zunächst Dick Brown jr. in die Google Leiste ein. Verdammt. Überall Werbeseiten. „Verbinde dich mit Dick Brown jr. über Facebook“, „Folge DickBrownJr auf Twitter“, Blogs und Nachrichtenseiten. Nichts Brauchbares zu finden. Nur die Adresse seines Büros notierte sie sich auf der Rückseite einer Quittung und schob das Gerät von ihrem Schoß.
„Ich geh jetzt eine rauchen, ob da unten Alex ist oder nicht, ist mir scheißegal“, murmelte sie, griff sich ihre Zigaretten und verließ leise über den Flur das Haus in den Garten.
„Medina, es tut mir leid. Es kam einfach so über mich und es wird nicht mehr vorkommen“, sagte Alex plötzlich hinter ihr und setzte sich neben sie auf den Verandaboden. Er schielte sie verlegen an. Medina nahm einen tiefen Zug, sah ihn abwesend an und grinste dann. „Ja, ist schon okay. Wir werden ihn überwachen.“
Verwirrt blickte Alex sie an, so als hätte er keine Ahnung, was sie gerade gesagt hatte.
„Dick Brown jr. Schon vergessen? Ich habe seine Adresse vom Büro raus gefunden. Wir überwachen ihn und vielleicht erwischen wir ihn in einem unbeobachteten Moment.“
8.
Den ganzen Tag waren sie hinter Dick Browns schwarzer Limousine her gefahren. Da er nicht selbst fuhr, gab es keine Möglichkeit, ihn allein zu erwischen. Zudem stieg sein Leibwächter immer zeitgleich aus.
Der Plan, den Medina mit Alex besprochen hatte, lautete, vorerst nicht einzugreifen, sondern erst mal zu beobachten, wohin er sich fahren ließ. Zunächst war er tatsächlich vom Büro aus losgefahren und spielte erst mal Golf im „El Rancho verde country club“ . Erst am späten Nachmittag stieg er, offensichtlich gut gelaunt, wieder in den Wagen und ließ sich wieder ins Büro fahren.
Schräg gegenüber, getarnt hinter einem ausladenden Busch verharrten Medina und Alex bis zum Abend. Sie vertrieben sich die Zeit damit, dass jeder einmal zum nächst gelegenen Starbucks gehen musste, um Koffein- oder Muffinnachschub zu besorgen.
Als Brown mit seinem dunklen Jeep durch die Tiefgarage hinaus fuhr, drückte Medina Alex ihren Becher in die Hand, startete schnell den Motor und fuhr ihm in unauffälligem Abstand hinterher. Nach einigen Metern stellte sie fest, dass er nicht nach Hause fuhr, sondern Richtung Berge den Rim of the World Highway nahm und nach einer Weile in einen Schotterweg abbog, der mitten durch den Wald führte.
„Was zum Teufel macht der da?“, fragte Medina, schaltete ihr Licht aus und konzentrierte sich auf die Rückblenden vor ihr. Hoffentlich macht der Scheißkerl seine nicht auch aus, ging es ihr durch den Kopf.
Irgendwann hielt er neben dem Schotterweg an, drehte das Licht aus und stieg aus dem Wagen. Mit einer Taschenlampe bewaffnet ging er den Weg weiter und Medina und Alex mussten sich beeilen, ihm in sicherem Abstand zu folgen. Dabei versuchten sie, Lärm zu vermeiden und mussten sich immer wieder hinter einem Baum verstecken, da er sich häufig umdrehte und mit der Taschenlampe den Weg hinter sich ableuchtete.
Schließlich schien er sein Ziel erreicht zu haben, denn er blieb stehen und blickte sich suchend um. Einige Minuten vergingen und er wurde immer ungeduldiger, was sich dadurch bemerkbar machte, dass er das Gewicht von einem Bein auf das andere verlagerte, sein Handy aus der Hosentasche holte und wieder einsteckte.
Geschützt hinter dem nächstliegenden Baum, von wo aus sie den besten Überblick hatten, kauerten Medina und Alex und warteten ebenso angespannt.
„Wieso stürzen wir uns eigentlich nicht gleich auf ihn, zünden ihn an und gut ist?“, flüsterte Alex ihr ins Ohr.
„Weil ich wissen will, mit wem er sich hier im Dunkeln trifft. Ich bin nicht sicher, ob seine Aura tatsächlich die eines Dämons ist“, wisperte sie zurück.
Dass mit der Aura hatte sich Medina just in diesem Moment überlegt, da ihr keine treffendere Beschreibung einfiel. Aus irgendeinem Grund hatte sie nicht das Gefühl, er sei ein Dämon, obwohl die grüne, wabernde Masse ihn eigentlich offenbarte. „Da kommt jemand, Med!“ Ah, der kleine Scheißer ist auch noch da . Noch hatte sie Alex nichts von Ross erzählt, da sich bisher keine
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