The Hunter - Die komplette erste Staffel
Stefanie so viel Zeit am Computer verbrachte. Zum Glück konnte Mom es nicht kontrollieren, denn dazu war sie zu oft weg, was ihr Job als Krankenschwester in der Notaufnahme mit sich brachte. Seit zwei Jahren hatte sie auch wieder Nachtdienste übernommen.
„Schatz, wir brauchen das Geld. Von deinem Dad können wir leider nichts erwarten“, entschuldigte sie sich. Vermutlich, weil ihr schlechtes Gewissen groß war, aber Stefanie machte es eigentlich nichts aus, wenn sie nicht da war.
Schnell verwarf sie den Gedanken an ihren Dad wieder, der vor fünf Jahren seine Familie wegen einer Thailänderin verlassen hatte und seitdem auf Koh Phangan eine Tauchschule leitete.
Unruhig blickte sie zur Tür des DJ Coffee Shop und wieder zurück auf ihre Armbanduhr. Noch zwanzig Minuten , stöhnte sie innerlich, kramte ihr Handy aus dem Rucksack und öffnete die Facebook App. Während sie auf irgendwelche Kommentare antwortete oder bei Fotos ihrer Freunde „gefällt mir“ anklickte, rutschte jemand ihr gegenüber auf die Bank. Beinahe hätte sie das Handy fallengelassen. Der Mund blieb ihr offen vor Überraschung. Das gibt’s nicht , dachte sie fassungslos. Der Typ sah aus wie Taylor Lautner, der den Werwolfjungen bei der Twilight-Verfilmung gespielt hatte. Hastig schaute sie sich um. Das musste doch auch den anderen hier auffallen , schoss es ihr durch den Kopf, aber keiner interessierte sich für ihren Tisch.
„Hey“, sagte er nur lässig und ein feines Lächeln umspielte seine Lippen. Oh mein Gott! Selbst die Stimme klang wie Taylor Lautner. „Stefanie, richtig?“ Es war eher eine Feststellung, denn eine Frage.
Mit klopfendem Herzen räusperte sie sich, ehe sie antwortete: „Ehm, hey, ja. Das bin ich. Stefanie, meine ich. Ich meine, so heiße ich“, stotterte sie und schalt sich innerlich selbst. Um ihre Verlegenheit zu überspielen, verstaute sie ihr Handy wieder im Rucksack, und ihr Blick blieb auf dem großen aufgedruckten Bild an der Wand hinter ihrem Blind Date hängen, das genau ihn zeigte. Besser gesagt, Taylor Lautner zeigte. Sie heftete den Blick wieder auf ihr Gegenüber, immer noch stockte ihr fast der Atem und sie kämpfte darum, regelmäßig Luft zu holen.
„Wolltest du etwas essen oder trinken?“, fragte er.
Wenn sie so weitermachte, konnte sie das ganze Date in den Wind schreiben, rief sie sich zur Ordnung und hörte auf, sich unter der Tischplatte an den Nagelhäutchen rumzufummeln. Sie gab sich einen Ruck. „Nein“, antwortete sie scheu lächelnd.
„Lass uns doch ein bisschen im Park spazieren gehen“, schlug er vor, strich sich lässig durch die Haare und stand auf.
Mit trockenem Mund murmelte sie ein leises „Ja“ und ging hinter ihm her. Immer noch kämpfte sie damit, dass niemand zu ihnen herübergesehen hatte, er sah doch original so aus, wie der Schauspieler. Ich bilde mir das doch nicht ein.
Zum Wildwood Park waren es wenige Gehminuten. Keiner von ihnen sprach ein Wort, bis sie am Eingang angekommen waren. Der Park sah mittlerweile recht verlassen aus, da es sich dem Abend zuneigte, aber Stefanie beschlich kein ungutes Gefühl. Üblicherweise vermied sie den Park um diese Tageszeit, aber heute war sie in absoluter Glücksstimmung und konnte es kaum erwarten, ein Foto von ihm zu machen und ihrer Freundin zu schicken. Die stand zwar auf den dämlichen Vampir Edward Cullen, aber sie würde bestimmt ausflippen, wenn sie das Bild sehen würde.
„Na komm! Ich war früher oft da, bin nämlich hier aufgewachsen, bevor meine Eltern nach LA gezogen sind. Es gibt hier so ein nettes Plätzchen, wo man ungestört plaudern kann“, redete er auf sie ein und er hatte den typischen „von unten nach oben Blick“ aufgesetzt, mit dem Taylor auf mehreren Bildern zu sehen war.
Schweigsam von all der Überraschung folgte Stefanie ihm in den Park und sollte es wenige Stunden später bitter bereuen…
Zunächst empfand es Stefanie als harmloses Date. Er, mittlerweile hatte er ihr auch seinen richtigen Namen genannt: Steven, hatte ihnen ein Plätzchen unter einem wunderschönen, alten Baum ausgesucht, dessen schweren Äste fast den Boden berührten. Aus seinem Rucksack hatte er Teelichter entnommen und platzierte diese in einem Halbkreis vor den Baum. Im Schneidersitz saßen sie sich nun gegenüber und sein Blick huschte über sie.
Stefanie fand sich mittelmäßig. Für das heutige „Blind Date“ trug sie einfache Jeans, ein T-Shirt und Chucks. Die dunkelblonden Haare hatte sie, wie die Bella
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