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The Hunter - Die komplette erste Staffel

The Hunter - Die komplette erste Staffel

Titel: The Hunter - Die komplette erste Staffel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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vergessen. Auch wenn er sie aus den Augen gelassen hatte, er fühlte sich verpflichtet, die Tat aufzuklären, was ihm aber bis heute nicht gelungen war.
    Mit seinem Beruf, nachts unterwegs und Gefahren ausgesetzt zu sein, klarzukommen, war nicht leicht, und seine Freundinnen oder Bekanntschaften wollte er deswegen nicht zu nahe an sich heran lassen.
    Aber er litt inzwischen nicht mehr unter dem Alleinsein. Wenn er Nähe brauchte, fand er sie, denn er war für Frauen erstaunlich anziehend, obwohl er mit seinen knapp 45 Jahren bereits komplett ergraut war, schienen sein durchtrainierter Körper von über einsneunzig und sein kantiges Gesicht wie ein Aphrodisiakum auf das andere Geschlecht zu wirken.
    Schließlich stand er auf, trottete in die kleine Küchenzelle, gab Kaffeepulver in eine Tasse, und füllte sie mit Wasser auf. Den vollen Becher stellte er für eine Minute in die Mikrowelle und hockte sich danach mit dem Kaffee auf sein abgewetztes braunes Ledersofa in dem kleinen Wohnzimmer, das ziemlich spärlich eingerichtet war. Die Socken und Unterhosen übersah er geflissentlich, schob mit dem Fuß die leere Pizzaschachtel auf dem niedrigen Couchtisch zur Seite und legte seine Beine darauf.
    Die Leichenteile des Mannes und der Frau von gestern ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Konnte es wirklich sein, dass das verrückte Wesen, das ihm ein Stück aus seiner Schulter gebissen hatte, die Morde begangen hatte?
    Matt war sofort ins Krankenhaus eingeliefert worden. Sie hatten sauber gearbeitet, das musste er neidlos gestehen, aber auch nach mehrmaligen Hinweisen, noch einige Tage unter Beobachtung im Krankenhaus zu bleiben, hatte er sich selbst entlassen. Man hatte ihm notgedrungen genug Medikamente mitgegeben. Für die nächsten Tage sollte er zu Hause bleiben, hatte sein Captain ihm mitgeteilt, aber er wollte gar nicht daran denken, allein in seinem spärlichen Appartement zu hocken. Also zog er sich seine alte Jeans an, wühlte im Schrank nach einem zerknitterten T-Shirt und schlüpfte in die Turnschuhe.
    ***
    Im Department machte er sich auf den Weg zu seinem Platz am anderen Ende des Großraumbüros. Dort hatte er sich eine gemütliche Ecke eingerichtet, die durch halbhohe Lärmschutzwände kaum einsehbar war. Während Matt durch den Raum ging, spürte er die Blicke der Kollegen und das Tuscheln hinter seinem Rücken. Matt blieb mittendrin stehen und brüllte die Belegschaft an: „Verfluchte Scheiße! Wenn ihr mir etwas zu sagen habt, dann sagt es laut.“
    Alle drehten den Kopf betreten weg und vertieften sich wieder in die Arbeit.
    „Pack, blödes“ murmelnd verkrümelte er sich in seine Ecke, schaltete den Rechner ein und starrte auf den Bildschirm. Seine Schulter begann wieder zu schmerzen. Die Augen tränten ihm und brannten. Er fummelte eine Schmerztablette aus der Hosentasche und schluckte sie ohne Wasser runter. Als sein Telefon klingelte, schrak er kurz zusammen, seine Nerven waren derzeit nicht die besten, fasste sich aber schnell und hob den Hörer ab.
    „Detective Wilson“, meldete er sich knapp.
    „Detective. Hier ist eine junge … Frau, die Sie sprechen möchte. Wollen Sie nach vorn kommen?“
    „Schicken Sie sie zu mir.“
    Pause.
    Matt schüttelte den Hörer. „Was ist los?“, fragte er sauer.
    „Äh. Detective…“, stotterte der junge Officer am Empfang.
    „Was denn noch?“
    „Sie sollten besser herkommen.“
    Stöhnend knallte er den Hörer auf und ging wieder durch das langgezogene Büro durch eine Zwischentür in Richtung Ausgang.
    Kurz zog er die Augenbrauen hoch und blickte verständnisvoll den jungen Officer an. Dieser errötete, denn er schien sich zu freuen, dass er den erfahrenen Detective nicht verärgert hatte. Dann richtete Matt seinen Blick wieder auf die Frau, die vor ihm stand. Wenn das mal nicht eine Rakete ist , dachte er.
    Braunes, welliges Haar fiel ihr ungezähmt bis zur Hüfte. Sie trug abgeschnittene Jeansshorts, dazu klobige Boots und ein ziemlich enges, weißes T-Shirt, unter dem sich ihre Brüste weich abzeichneten. Ihr Gesicht war oval geschnitten, darin saßen ein großer Schmollmund und die blauesten Augen, die er je gesehen hatte. Nun kam sie auf ihn zu und stellte sich mit sanfter Stimme vor. „Ich bin Medina Thompson. Detective Matt Wilson? Wir kennen uns.“

3.
    Als er seinen Rechner aus dem Ruhezustand wieder aufweckte, entdeckte er auf Facebook mehrere private Nachrichten. Grinsend setzte er sich vor den Monitor und überflog sie kurz, bis er auf

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