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The Hunter - Die komplette erste Staffel

The Hunter - Die komplette erste Staffel

Titel: The Hunter - Die komplette erste Staffel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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traurig an, fast wie ein schutzloser Welpe.
    „Vergiss es. Und nimm deine Hand von meinem Bein, okay?“ Sie wusste, sie war ruppig, aber seine Nähe machte sie stets wahnsinnig. Ständig konnte sie nur an Sex mit ihm denken. Rasch hüpfte sie über die Tür aus dem Auto und ging, ohne zurückzuschauen, ins Haus. Mit einer Cola aus der Küche bewaffnet, stolperte sie die Stufen zu ihrem Zimmer hinauf, schloss die Tür ab und setzte sich im Schneidersitz auf ihr Bett. Durstig trank sie, stellte die Flasche neben ihr Bett und schaltete den Laptop ein. Was sie eigentlich suchte, wusste sie selbst nicht, also gab sie in Google ihren Namen ein. Dann hatte sie die Idee, das damalige Datum einzugeben und ‚Thompson‘ in Verbindung mit San Bernardino. Volltreffer!
    Auf der SBPD (San Bernardino Police Department) Seite fand sie den offiziellen Polizeibericht aus dem Archiv. Von einem Bild schauten ihr Granny, Ross und sie selbst entgegen. Sie schluckte schwer und berührte den Bildschirm.
    An den Zeitpunkt der Aufnahme konnte sie sich noch ganz genau erinnern. Es war ein warmer Frühlingstag gewesen und sie waren zum Big Bears Lake gefahren. Gran hatte einen großen Picknickkorb mit lauter leckeren Sachen gepackt und Ross hatte die ganze Zeit ihre legendären Fleischbällchen genascht. Gran schimpfte zwar streng mit ihm, aber ihre Augen verrieten ihre Zuneigung. Wie alt waren sie damals gewesen? Ross war zehn und sie sechs, erinnerte sie sich. In ihren Augen brannte es verdächtig. Unwirsch schüttelte sie den Kopf und las den Pressebericht.
    Leider konnte Medina aus ihm nicht viele Informationen entnehmen. Es waren nur vier Zeilen, in denen beschrieben wurde, was sich ereignet hatte. Vielleicht sollte ich einfach hinfahren und womöglich gab es den Officer noch? Wie hieß der noch gleich? In dem Bericht wurde er nicht erwähnt.
    „Was hast du vor, Med?“, fragte ihr Bruder Ross, als sie das Notebook zuklappte und vom Bett aufstand.
    Vor einigen Tagen hatte sie ihn im Keller des Hauses ihrer Grandma wiedergefunden. Als unsichtbare Energie hatte er Kontakt mit Medina aufgenommen und sie hatte ihn mit einigen Zaubersprüchen von der Bindung ans Haus befreit, nicht aber von seinem Schicksal, das mit ihrem eigenen verbunden war. Dem der Jäger auf paranormale Wesen. Sie konnte Ross nicht sehen, aber sie spürte ihn, wenn er mit einem kühlen Hauch um sie herumwirbelte oder mit ihr sprach.
    Im ersten Moment hatte Medina nicht glauben können, dass es übernatürliche Wesen geben sollte. Als Grandma und Ross vor zwölf Jahren brutal in ihrem Haus ermordet worden waren, und Medina das mitansehen musste, jedoch verschont geblieben war, nahm ihr weiteres Leben eine schreckliche Wendung.
    Von einer Pflegefamilie zur nächsten abgeschoben, hatte sie viel Leid erfahren und sexuelle Übergriffe ertragen müssen, bis sie sich entschloss auszubrechen. Da war sie vierzehn Jahre alt gewesen. Danach wuchs sie auf der Straße auf, musste sich selbst verteidigen, hatte Hunger und sehnte sich nach Liebe und Geborgenheit, doch niemand fand sich, der bereit war, ihr das zu geben. Aus ihr wurde eine junge Frau, die sich durch Gefühlskälte vor weiterem Schmerz schützte.
    Medina war erst vor wenigen Tagen wieder in San Bernardino gelandet. Der Grund war ein Unfall, den sie nachts auf einer einsamen Landstraße hatte. Ganz plötzlich stand jemand mitten auf der Straße, den sie im Tempo von sechzig Meilen umgefahren hatte. Ihr Auto geriet ins Schleudern und der Schock zwang sie, einfach sitzen zu bleiben, anstatt nach dem Verletzten zu sehen. Alex war zufällig auf derselben Landstraße unterwegs gewesen, hatte sie aus dem Wagen geholt sowie einen Krankenwagen gerufen. Auf ihre Fragen, was mit dem Verletzten sei, hatte man so getan, als gäbe es kein zweites Opfer, sondern nur sie.
    „Ich möchte mehr über unsere Vergangenheit herausfinden, Ross Dazu fahre ich jetzt ins Police Department.“

2.
    Matt Wilson zog sich übermüdet die Decke über den Kopf, aber der Wecker krähte immer lauter. Schließlich schlug er mit der flachen Hand auf den dicken Snooze-Button und blieb noch einen Moment liegen.
    Der Detective lebte allein, keine Frau, keine Kinder, keine feste Freundin. Der Fall vor zwölf Jahren war der Wendepunkt in seinem Leben gewesen. Wie besessen wollte er ihn aufklären; das kleine Mädchen, das damals mit ihren Fäusten auf ihn einprügelte, als er seine Grandma und Bruder brutal ermordet aufgefunden hatte, würde er niemals

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