The Hunter - Die komplette erste Staffel

Bull Dose auf sie zu. „Geht’s los? Wohin auch immer? Ich bin bereit“, erklärte er grinsend.

13.
    Das Lagerhaus sah verschlossen aus, darum schlichen sich Alex und Medina außen herum, in der Hoffnung irgendwo einen Eingang zu finden. Mit einer Räuberleiter half Alex ihr hoch, damit sie ins Fenster gucken konnte.
    „Vier Typen mit Anzügen und Sonnenbrillen. Wohl zu viel Men in Black geguckt. An der Wand stehen ungefähr ein dutzend Typen unterschiedlicher Nationalitäten und mischen irgendwas zusammen. Kann ich aber nicht erkennen. Da hinten ist ein Fenster geöffnet.“ Sie zeigte nach links. Nickend ließ Alex Medina wieder hinunter und gemeinsam schlichen sie zu dem geöffneten Fenster.
    Wenig später standen sie mitten in der Lagerhalle, zunächst hinter den Dämonen, die auf Alex losgingen. So ganz konnte sich Medina noch nicht daran gewöhnen, dass sie nicht gesehen wurde, denn sofort ging sie in die Verteidigerposition. Da aber keiner Notiz von ihr nahm, stellte sie den Rucksack auf den Boden, holte die Armbrust raus, zündete sechs Pfeile an, die sie solange auf dem Boden ließ, bis sie einen davon einspannte und schnell abschoss. Der Reihe nach tötete sie die Dämonen, die ihre Wirte schon beim ersten Kontakt innerlich verzehrt hatten. Schwieriger würden allerdings die vier „Men in Black“ werden, wie Medina sie innerlich nannte.
    „Was ist hier los?“, rief ein Glatzköpfiger, der allerdings einfach stehenblieb. Über jedem Kopf waberte ein grünes Licht, das nun vorpreschte und ihnen bereits über das Kinn ging.
    „Alex, es geht los! Hier muss irgendwo ihr Meister sein. Ross! Das sind noch Menschen. Was soll ich machen?“, rief sie panisch nach ihrem Bruder.
    „Du darfst sie nicht töten, aber du kannst sie verletzten, Med. Nimm dir die Messer und stich in die Beine oder Arme. Dort, wo du keine lebensnotwendigen Organe erwischen kannst. Sie fallen dann in eine Trance und haben nach dem Aufwachen keine Erinnerung mehr.“
    Schnell nickte Medina, kippte den Inhalt ihres Rucksacks aus und steckte sich mehrere Dolche in ihren Hosenbund. Durch ihr Straßentraining war sie gut in Form und wich den Männern aus, tänzelte um sie herum und hatte sie schneller verletzt, als sie gedacht hatte. Der Reihe nach fielen sie zu Boden und starrten an die Decke. Die Lichter waren verschwunden. Rasch wirbelte Medina um ihre eigene Achse und suchte mit den Augen das Lagerhaus ab. Wo zum Teufel steckt Alex?
    Als sie seine Augen sah, packte sie das Grauen. Alex hatte das Blut gewittert, das aus den Wunden floss und stand knurrend vor ihr.

THE HUNTER:
    Staffel 01 | Episode 04:
Blind Date mit dem Tod

PROLOG
    Nervös nagte sie an der Nagelhaut ihres Zeigefingers, zog dann die abstehenden Hautfetzen mit den Zähnen ab. Der süße Schmerz durchzuckte sie für einen Moment und grinsend musste sie an ihre Mom denken, die jetzt vermutlich wieder schimpfen würde: „Du kannst so nicht rum laufen! Stefanie, du bist jetzt vierzehn Jahre alt. Da fängt ein Mädchen an, sich zu pflegen und zieht sich nicht die Haut von den Fingern!“
    Mom war nicht da und wenn sie wüsste, was Stefanie heute tat, würde sie aus dem Schimpfen gar nicht mehr raus kommen, ihr den PC sperren, das Handy wegnehmen und Hausarrest geben. Aber Stefanie musste das heute machen, denn sie war neugierig. In der Pubertät, wo sowieso alle jungen Mädchen genau das Gegenteil von dem taten, was ihre Eltern erwarteten, war das doch logisch! Und sie war verknallt in ihren virtuellen Traumjungen, den sie heute endlich treffen würde.
    Kennengelernt hatten sie sich bei Facebook auf der Twilight Fanseite. Sie hatte ein Posting kommentiert und er geantwortet. Nachdem sich einige beschwerten, dass sie den ganzen Thread mit ihrer Unterhaltung stören würden, hatte er gefragt, ob er sie privat via Facebook-Nachricht anschreiben dürfe. Das war der Beginn ihrer Freundschaft gewesen. Und alles nur, weil er sie gefragt hatte, zu welchem Team sie gehört.
    - Team Jacob
    - Echt? Ich auch. Der dämliche glänzende Vampir ist sowas von unrealistisch
    Ein Klick auf sein Profilbild und seine Chronik bestätigten seine Aussage. Er hatte sich als Profilbild das von Jacob, dem Werwolf aus der Twilight Reihe, ausgesucht. Weiteres Herumstöbern auf seiner Seite ergab, dass er siebzehn Jahre alt war und in Los Angeles auf die High-School ging.
    Das war nun zwei Monate her, und seitdem chatteten sie per Facebook mehrere Male am Tag. Ihrer Mom gefiel gar nicht, dass