The Hunter - Die komplette erste Staffel
dem Appartementhaus stand, in dem die Familie Kowaizek wohnte, straffte er die Schultern und atmete tief durch. Alice berührte seinen Arm und blickte ihn aufmunternd an.
„Wenn du möchtest, kann ich das auch übernehmen.“
„Nein, Alice. Bleib hinter mir und pass auf das Thompson Mädchen im Auto auf. Wir brauchen sie gleich. Wie immer. Fünfzehn Minuten. Dann kommst du mit ihr rein.“
Die Wohnung lag im ersten Stock, die über eine Außentreppe erreichbar war. Nachdem er geklingelt hatte, hörte er von innen ein lautes „Moment!“
„Miss Kowaizek?“
„Sprechen Sie es bitte K-O-W-A-I-Z-E-K aus. Ja, die bin ich. Ich habe nicht viel Zeit, was kann ich für Sie tun“, sagte sie gestresst wirkend durch den Türspalt, da sie die Sicherheitskette nicht entfernte.
„Mein Name ist Detective Wilson vom Morddezernat SBPD. Lassen Sie mich bitte eintreten.“ Zum Beweis hielt er seine Marke hoch.
Rasch löste sie die Kette und öffnete ihm die Tür. Die dunklen Ringe unter ihren Augen und das platt gelegene Haar zeigten ihm, dass sie wenig und unruhig geschlafen hatte. Sie trug eine Krankenschwesteruniform. Offensichtlich hatte sie darin auf der Couch geschlafen, auf der eine zerknüllte Decke lag. Schnell legte sie sie zusammen, wohl einfach, um irgendetwas zu tun zu haben. Ihre Hände zitterten dabei.
„Morddezernat? Was hat das zu bedeuten?“ Ihre Finger krampften sich um das kleine Deckenpaket, das sie gefaltet hatte.
„Miss Kowaizek. Ich habe leider eine sehr schlechte Nachricht. Ihre Tochter wurde heute Nacht tot aufgefunden. Es tut mir sehr leid.“
Ein kurzer Schrei durchschnitt den Raum, sie ließ die Decke fallen und schlug die Hände vors Gesicht. Mit einem Schluchzen ließ sie sich auf die Couch fallen, die Schultern zitterten. Sie nahm die Hände herunter und starrte ungläubig auf den Tisch.
„Meine Partnerin wird sich gleich um Sie kümmern, Miss Kowaizek. Damit wir den Mörder…“
„Den Mörder?“, schrie sie plötzlich auf.
Alice, die sich vorsichtig neben sie setzte, schien sie in ihrem Schmerz nicht wahrzunehmen. Tränen schossen aus ihren Augen und immer wieder schluchzte sie verzweifelt auf. Während Alice beruhigend auf sie einredete, bedeutete Matt dem Thompson Mädchen, ihm zu folgen.
Die Wohnung war nicht groß und es schien sich um einen Zwei-Personen-Haushalt zu handeln. Es gab zwei weitere Zimmer. Nach einem kurzen Blick in beide hatte Matt das Zimmer von Stefanie gefunden.
Die Wände waren mit Postern des Films Twilight, einer Vampirromanze für Teenager, beklebt. Auch sonst fand man in dem Zimmer allerlei Merchandiseprodukte. Von Bettwäsche bis hin zu Bechern und kleinen Pappkartons, die säuberlich in einem Wandregal eingeordnet waren. Auf dem Schreibtisch stand ein großer Röhrenmonitor, an dem Bilder mit Szenen aus den Filmen klebten. Die Maus lag natürlich auch auf einem Twilight-Mousepad.
„Na, die war tatsächlich ein Fan“, murmelte Medina hinter ihm. So als hätte er sie gerade erst gesehen, wandte er sich zu ihr. „Tja, dann bin ich mal auf Ihre medialen Fähigkeiten gespannt, Miss Thompson.“
„Was, Detective Wilson, glauben Sie jetzt? Dass ich mir ein Unterhöschen von ihr nehme, daran schnuppere und Ihnen sagen kann, wer Sie war und ob Sie uns vom Jenseits höflicherweise beantworten kann, wer sie ermordet hat?“ Ihre Augen funkelten ihn an. Für einen kurzen Moment fühlte er sich zu ihr hingezogen, verwarf den Gedanken aber sofort wieder. Mit einer abwehrenden Handbewegung steuerte sie auf den Schreibtisch zu, bückte sich zum PC, der unter ihm stand und schaltete ihn ein. Ein lautes Summen ertönte.
15.
„Med! Ich habe ihr Tagebuch gefunden. Es liegt unter dem Bett. Und rate mal, was auf dem Cover ist?“, kicherte Ross. Medina schnaubte zur Antwort, drehte sich zum Bett um und kniete sich an den Rand, damit sie darunter schauen konnte. Tatsächlich, dort lag ein Buch. Sie kramte es hervor und setzte sich damit auf das Bett. Detective Wilson hatte ihr ungläubig zugesehen.
„Woher….“, entfuhr ihm, drehte sich aber sofort wieder dem Computer zu, der eine Eingabeaufforderung erwartete.
„Taylor Lautner“, sagte Medina. Sie hörte ihn tippen und schlug die letzte beschriebene Seite auf.
Heute ist es soweit. Ich mach mal was Verrücktes. Der Typ von Facebook und ich treffen uns im DJ Coffee Shop. Ich bin so aufgeregt, weil ich ihn nicht kenne und bin gespannt, wie er so ist. Ob er genauso wie bei FB ist? Vielleicht küsst er mich
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