Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

Titel: The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
Vom Netzwerk:
Nagellack sah sie eher nach Kunstakademie aus. Beim Gedanken ans Malen und Zeichnen juckte es mich in den Fingern.
    Lukas fuhr die roten Kringel um die markierten Städte mit dem Finger nach. » Ich glaube, das Innerste könnte irgendwo hier sein. «
    » Was ist das Innerste? «
    » Der Ort, an dem sich Andras’ Kraftquelle in unserer Welt befindet. Eine Art privates übernatürliches Kraftwerk « , erklärte er. » Dämonen gewinnen Stärke, indem sie von menschlichen Seelen Besitz ergreifen – entweder nur zeitlich begrenzt, solange derjenige noch lebt, oder dauerhaft, nach dessen Tod. Je mehr Seelen sie beherrschen, desto mehr Macht erlangen sie. «
    Priest übernahm. » Aber Andras ist zwischen seiner und unserer Welt gefangen. Er kann nicht übertreten und von Menschen Besitz ergreifen oder sie in seine Fänge ziehen, wenn sie sterben. Er muss sich damit begnügen, Rachegeister zu manipulieren und sie dazu zu benutzen, Gewalt und Leid zu säen. «
    » Was wiederum weitere Rachegeister hervorbringt, über die er gebieten kann « , fügte Lukas hinzu.
    Vor meinem inneren Auge stiegen Hunderte gepeinigter Seelen wie das Mädchen in meinem Zimmer auf, in Reih und Glied, zum Kampf bereit.
    Priest schraubte die Blende eines alten Transistorradios ab. » Umso höher das Anschwellen der paranormalen Aktivität, umso näher ist man am Innersten dran. Wenigstens hat mein Großvater das immer behauptet. «
    Er hielt in der Arbeit inne und starrte auf seine Hände. Anscheinend war Priests Großvater das Mitglied der Legion, dessen Platz er eingenommen hatte – was mir erneut vor Augen führte, dass ich nicht die Einzige war, die jemanden verloren hatte.
    Lukas bemerkte Priests Reaktion und strubbelte ihm durchs Haar. Priest schlug seinen Arm weg und der Anflug eines Lächelns zuckte um seine Mundwinkel.
    » Wenn wir das Innerste finden, können wir die Geister unschädlich machen, die Andras unter seine Kontrolle gebracht hat « , sagte Jared. » Und seinen Kräftenachschub blockieren. «
    » Wird man ihn so los? « , fragte ich.
    Die vier sahen sich an.
    Lukas schüttelte den Kopf. » Nein. Aber es wird ihn deutlich schwächen. Schadensbegrenzung – erinnerst du dich noch? «
    Ich hörte zu, wie sie Strategien entwickelten und versuchten, aus den Aktivitätswellen und den roten Kreisen schlau zu werden. Die Lagerhalle lag nur eine Stunde von meinem Haus in Georgetown entfernt, doch gefühlt lagen Welten dazwischen.
    Ich musste mit jemandem reden, der nicht paranormaler Aktivität auf der Spur war oder nach dem Unterschlupf eines Dämons suchte. » Lukas, leihst du mir noch mal dein Handy? «
    Bei Alara gingen die Alarmsignale an. » Sie darf niemanden anrufen. «
    » Keine Sorge. « Lukas hob beschwichtigend die Hand. » Sie will sich nur kurz bei ihrer Freundin melden. «
    » Bei ihrer Freundin? « , zischte Alara. » Spinnt ihr? «
    » Mit unterdrückter Nummer. Ich bezweifle stark, dass ihre Freundin in der Lage ist, einen Anruf nachzuverfolgen. «
    » Was ist, wenn sie jemandem erzählt, wo wir uns aufhalten? « Alara sprach über mich, als wäre ich gar nicht da.
    » Das würde ich nie tun « , sagte ich. » Aber wenn ich mich nicht melde, dann wird sie sich auf die Suche nach mir machen. «
    Lukas reichte mir sein Handy. » Ist schon okay. Gib einfach acht, was du sagst. «
    Ich schlüpfte zwischen den Laken hindurch, die von der Decke hingen, und setzte mich neben den Kühlschrank, wo Jared meine Hand bandagiert hatte.
    Schon beim ersten Klingeln war Elle dran. » Hallo? «
    Mein kompletter Körper schien sich zu entspannen, als ich ihre Stimme hörte. » Ich bin’s. «
    » Wo bist du? Ich sterbe fast vor Angst. «
    Ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte. Elle hatte nie irgendetwas angezweifelt, was ich gesagt hatte, doch Dämonen spielten definitiv in einer anderen Liga. » Ich muss dir was erzählen, und das wird sich ziemlich verrückt anhören. «
    » Ich habe nichts gegen verrückt. «
    Es war, wie wenn man ein Pflaster abreißt: nicht lange fackeln, sondern Augen zu und durch. » Ich habe einen Geist gesehen. «
    » Dir ist deine Mom erschienen? « Sie klang nicht einmal überrascht.
    » Nein – « Ich zögerte. » Es war der Geist eines toten Mädchens. Ich bin ihm nachts auf dem Friedhof begegnet und dann wieder in meinem Zimmer. «
    Ich wartete darauf, dass sie mir eine Liste von Depressionssymptomen herunterratterte.
    » Bist du deswegen abgehauen? «
    Jetzt kam der eigentlich schwierige Teil. »

Weitere Kostenlose Bücher