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The Lost

Titel: The Lost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Ketchum
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der Fassung geriet, wenn er sah, wie sie die Lotion auf ihren Brüsten verrieb, also ließ sie sich aufreizend viel Zeit dabei und achtete darauf, nicht zu ihm rüberzuschauen. Bess ist gar nicht hier, dachte sie und spürte, wie die Brustwarzen unter ihren Fingern hart wurden. Sie rieb und massierte die Lotion weiter ein.
    Als sie fertig war und ihre Brüste glänzten, legte sie sich hin und schloss die Augen. Sperrte Bess und alle anderen aus. Während ihre Brustwarzen langsam wieder schrumpften, fragte sie sich, ob es hier viele Frauen gab, die sich oben ohne sonnten. In Kalifornien war das nichts Besonderes, hier vielleicht schon. Sie fragte sich, ob es sich herumsprechen würde und ob Bess Ray davon erzählen würde, und falls ja, was dieser davon hielt.
    Doch eigentlich war ihr das völlig egal – sie genoss lieber die Sonne.

12
Schilling
    Am schlimmsten waren nicht die Nächte, sondern die Abende.
    Nachts konnte er sich mit ein paar Bierchen vor dem Fernsehapparat treiben lassen, und wenn er die Beine hochlegte, konnte er sogar im Sitzen einschlafen. Er brauchte gar kein Bett.
    Aber wenn er an Abenden wie diesem aus der Bar nach Hause kam, legte sich diese verdammte, diese grenzenlose Leere seines Lebens um ihn wie ein stumpfer weicher Handschuh. Unter dem Handschuh verbarg sich eine Faust, und die konnte ziemlich wehtun. Er hatte es sich zur Regel gemacht, sich bei Teddy nie mehr als drei oder vier Drinks zu genehmigen, denn wenn er mehr trank, würde er bald wieder zum Säufer. Heutzutage nannte man das Alkoholiker, aber das war Schwachsinn. Es waren Säufer. Das Problem war nur, dass drei oder vier Drinks ihn nicht vor dem Handschuh bewahrten, vor dem Gefühl der Nutzlosigkeit, das sich in ihm ausgebreitet hatte, seit Lila mit seinem Sohn Will und seiner Tochter Barbara nach Arizona gezogen war, um dort in Mesa in der Nähe ihrer Eltern zu leben.
    Will war damals elf Jahre alt gewesen, inzwischen war er fünfzehn. Und Barbara war vor kurzem sieben geworden. Es kam ihm sonderbar vor, dass Elise Hanlons Mutter auch Barbara hieß, und er fragte sich, ob dies mit ein Grund dafür war, dass der Fall ihn bis heute nicht losließ. Aber mit Psychologie hatte er nichts am Hut, und wahrscheinlich spielte es sowieso keine Rolle. Der Fall war ein Teil seines Lebens geworden. Seit Elises Tod dachte er manchmal, es gäbe überhaupt nichts anderes mehr.
    Ed Anderson nannte es eine Obsession, noch so ein Begriff aus der Psychologie.
    Er war ein schlechter Vater gewesen, das wusste er. Aber ein etwas besserer Ehemann. Etwas besser. Zwischen ihm und Lila hatte es eine so intensive Körperlichkeit gegeben, dass dieser Umstand viele ihrer Probleme überdeckt hatte. Der Sex war schon immer fantastisch gewesen, seit sie sich auf der Highschool kennengelernt hatten. Die Zärtlichkeiten zwischen ihnen ebenfalls. Ihre Sensibilität für die Berührungen des anderen hatte nie nachgelassen, egal warum sie sich berührten, ob aus bloßer Vertrautheit, um Händchen zu halten oder beim Vorspiel. Die Berührungen. Das hatten sie erst verloren, als die Entfernung zwischen Jersey und Arizona Berührungen unmöglich gemacht hatte.
    Er erinnerte sich noch, wie er sie zum Flughafen gebracht hatte. Sie waren viel zu früh dort gewesen, und der Grund dafür sollte ihm erst viel später klar werden; die Kinder waren bereits eine Woche früher mit der Großmutter vorgeflogen. Da saßen sie also über anderthalb Stunden lang an einem Tisch im Flughafen-Restaurant; Schilling trank einen Scotch – obwohl das einer der Gründe für die Trennung war –, Lila einen Wodka Tonic, und sie hielten die ganze Zeit Händchen. Zunächst hockten sie sich gegenüber, doch dann setzte er sich auf ihre Seite. Sie nahmen sich in die Arme, küssten einander, weinten und versuchten zu begreifen, was geschehen war, welches Monster ihnen den Garaus gemacht hatte und was das alles zu bedeuten hatte. Wie konnten zwei Menschen nur keine gemeinsame Zukunft mehr haben, wenn sie sich selbst am Ende dieser Zukunft noch derart aneinander klammerten? Das ergab keinen Sinn. Selbst in ihren letzten anderthalb Stunden als Paar war da eine Hingabe, die er so nie wieder erleben würde. Das war ihm bereits damals klar gewesen. Sie waren so früh zum Flughafen gefahren, um mit alledem zurechtzukommen, alles bewusst zu durchleben. Aus irgendeinem Grund hatten sie gewusst, dass sie diese Zeit miteinander brauchen würden.
    Eine so große Liebe erlebte man nur einmal. Keinem von

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