The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)
Schritt: Er musste aufpassen, dass sich Thai-bolt auch tatsächlich auf den Weg nach Colorado machte.
Und dann? Immer schön nett sein. Vielleicht konnte er Beth mal einladen, wenn er etwas mit Ben unternahm. Oder einen Grillabend organisieren. Zunächst ganz beiläufig, damit sie keinen Verdacht schöpfte, und als Nächstes würde er dann vorschlagen, dass sie an einem normalen Wochentag mal etwas gemeinsam mit Ben planten. Dabei war es wichtig, dass Nana nicht allzu viel mitbekam. Das bedeutete, er musste das Haus und den Zwinger meiden. Beth würde in den nächsten Wochen keinen klaren Gedanken fassen können, so viel stand fest, aber Nana passte bestimmt noch mehr auf als sonst. Und auf keinen Fall durfte Beth von ihrer Großmutter darauf hingewiesen werden, dass er etwas im Schilde führte.
Wenn sie sich dann wieder ein bisschen aneinander gewöhnt hatten, konnten sie vielleicht mal ein Bierchen miteinander trinken, nachdem Ben ins Bett gegangen war, ganz spontan sozusagen. Und wenn man dem Bier ein wenig Wodka beimischte, war Beth nicht mehr fähig, nach Hause zu fahren. Er würde ihr großzügig sein Bett anbieten, während er selbst mit dem Sofa vorliebnahm. Der perfekte Gentleman. Aber immer kräftig Bier nachgießen. Über früher reden – über die guten alten Zeiten – und es geduldig hinnehmen, dass sie wegen Thai-bolt zu weinen anfing. Und wenn erst die Tränen flossen, konnte er tröstend den Arm um sie legen.
Er grinste zufrieden, als er den Motor startete. Was danach kam, war ja wohl sonnenklar.
KAPITEL 32
Beth
Beth schlief schlecht und wachte ganz zerschlagen auf.
In der Nacht hatte das Unwetter noch schlimmer getobt als bisher – Winde mit Orkanstärke, Regen wie bei der Sintflut. Als sie aus dem Fenster schaute, sah sie, dass das Büro an eine Insel im Ozean erinnerte. Dabei hatte sie am Tag zuvor gedacht, das Wasser könnte unmöglich noch höher steigen. Trotzdem hatte sie ihren Wagen vorsichtshalber auf dem kleinen Hügel bei der Magnolie geparkt. Zum Glück! Auch diese Erhebung hatte sich nämlich in eine Insel verwandelt. Und der Wasserpegel reichte schon bis fast zum Boden von Nanas Truck. Nur gut, dass die Bremsen repariert waren, denn sonst säßen sie hier fest, weil sie nicht einmal den Truck benutzen könnten. Er hatte sich auch bei solchen Wetterverhältnissen immer gut bewährt.
Gestern Abend war sie noch damit in die Stadt gefahren, um Milch und ein paar andere Grundnahrungsmittel zu kaufen – aber leider vergeblich. Alles war geschlossen. Außer den Einsatzfahrzeugen und den Jeeps des Sheriff’s Departments waren keine Autos unterwegs. Die halbe Stadt hatte keinen Strom, aber der Zwinger war bisher vom Ausfall verschont geblieben. Allerdings gab es einen
Silberstreif am Horizont: Im Wetterbericht hieß es, das Sturmtief heute sei nun definitiv das letzte, das hier durchziehe – ab morgen werde der Regen nachlassen.
Beth saß in der Verandaschaukel, während Nana und Ben am Küchentisch Rommé spielten. Bei diesem Kartenspiel waren die beiden gleich gut, deshalb langweilte sich Ben nicht so schnell. Später musste Beth noch nach den Hunden sehen – in der Zeit wollte sie ihn dann im vorderen Garten herumplanschen lassen, damit er ein bisschen Bewegung bekam. Am besten gleich in der Badehose – auf trockene Kleidung zu achten, hatte sowieso keinen Zweck. Heute Morgen auf dem Weg zum Hundezwinger war der Regenmantel völlig überflüssig gewesen.
Während sie horchte, wie die Tropfen unablässig auf das Dach trommelten, wanderten ihre Gedanken zu Drake. Zum tausendsten Mal wünschte sie sich, sie könnte mit ihm reden. Was hätte er zu der Sache mit dem Foto gesagt? Hätte er auch an seine beschützende Macht geglaubt? Drake war nie besonders abergläubisch gewesen, aber ihr wurde immer ganz schwer ums Herz, wenn sie an seine unerklärliche Panik nach dem Verlust des Bildes dachte.
Nana hatte Recht. Sie konnte nicht ahnen, was Drake in der Wüste durchmachen musste. Und sie wusste auch nicht, was Logan dort widerfahren war. Obwohl sie sich stets gut informiert hatte, erschien ihr doch alles unwirklich. Welchen Strapazen waren die Soldaten ausgesetzt, in ihren schweren Uniformen, umgeben von Menschen, deren Sprache sie nicht verstanden, und immer nur angetrieben von dem Wunsch, den nächsten Tag irgendwie zu überleben! War es da so unvorstellbar, dass sie sich an etwas klammerten, was sie beschützen konnte?
Nein. Im Grund war es nichts anderes, als wenn
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