The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)
Du hast mir das Wichtigste verheimlicht. Ich dagegen habe dir alles erzählt, alles! Ich habe dir mein Herz geöffnet. Ich habe zugelassen, dass mein Sohn sich mit dir anfreundet.« An dieser Stelle traten ihr Tränen in die Augen. Sie vermochte kaum weiterzusprechen, aber gleichzeitig konnte sie auch nicht aufhören. »Ich bin mit dir ins Bett gegangen, weil ich dachte, ich kann dir vertrauen. Aber jetzt ist mir klar, dass ich mich geirrt habe. Kannst du dir vorstellen, wie ich mich fühle? Seit ich weiß, dass das Ganze nur ein verlogenes Versteckspiel war?«
»Bitte, Elizabeth … Beth … bitte, hör mir doch mal zu!«, flehte er sie an.
»Ich will dir nicht zuhören! Du hast genug gelogen.«
»Bitte, sei nicht so.«
»Du willst, dass ich dir zuhöre?« Sie steigerte sich erneut in ihre Wut hinein. »Wieso soll ich dir noch zuhören, wenn ich fragen darf? Damit du mir erzählen kannst, dass du von einem Foto besessen warst und mich gesucht hast, weil du dachtest, das Foto hat dich beschützt? Das ist doch absoluter Unsinn, das ist krank, und das Schlimmste ist – du merkst nicht einmal, dass du mit deinen Erklärungsversuchen nur erreichst, dass du noch viel psychotischer wirkst.«
Stumm starrte er sie an, und sie sah, dass er verbittert die Zähne zusammenbiss.
Ein Zittern durchlief sie. Jetzt war Schluss. Sie hatte genug. Von ihm. Von allem. »Ich will es wiederhaben«, stieß sie hervor. »Ich möchte Drakes Foto.«
Als er nicht sofort antwortete, riss sie einen kleinen Blumentopf vom Fensterbrett und warf damit nach ihm. »Wo ist das Foto? Ich will es haben!«
Logan duckte sich, so dass der Topf knapp an seinem Ohr vorbeisauste und hinter ihm gegen die Wand knallte. Zum ersten Mal gab Zeus ein irritiertes Bellen von sich.
»Das Foto gehört dir nicht!«, schrie Beth.
Logan richtete sich wieder auf und schaute sie an. »Ich habe es nicht mehr.«
»Wo ist es?«
Nach einer kurzen Pause antwortete er: »Ich habe es Ben gegeben.«
Beths Augen wurden schmal. »Raus hier.«
Logan zögerte einen Moment lang, dann wandte er sich zur Tür. Zeus schaute von ihm zu Beth und wieder zurück, ehe er sich entschloss, seinem Herrn zu folgen.
Im Türrahmen drehte sich Logan noch einmal zu Beth um.
»Ich schwöre bei meinem Leben, dass ich nicht hierhergekommen bin, um mich in dich zu verlieben oder um zu erreichen, dass du dich in mich verliebst. Aber es ist trotzdem passiert.«
Sie musterte ihn mit giftigen Blicken. »Ich habe gesagt, raus hier, und ich meine es auch so.«
Wortlos öffnete er die Tür und ging hinaus in den Sturm.
KAPITEL 29
Thibault
Trotz des Unwetters fühlte sich Thibault außerstande, nach Hause zu gehen. Er wollte im Freien bleiben, er konnte jetzt nicht einfach in die Wärme, ins Trockene. Es war fast so, als müsste er für seine Lügen und für alles, was er getan hatte, Buße tun.
Beth hatte Recht. Er war ihr gegenüber nicht vollkommen ehrlich gewesen. Zwar hatte ihn vieles, was sie gesagt hatte, sehr gekränkt, und ihre mangelnde Bereitschaft, ihm zuzuhören, tat weh. Aber er konnte auch verstehen, dass sie sich hintergangen fühlte. Andererseits – er wusste ja selbst nicht recht, warum er hier war. Wie sollte er es dann in Worte fassen? Er konnte verstehen, warum sie sein Verhalten so deutete, als wäre er ein Psychopath. Und in gewisser Weise war er tatsächlich besessen gewesen, nur anders, als sie dachte.
Er hätte ihr gleich von dem Foto erzählen sollen. Warum hatte er das nicht getan? Er versuchte, sich die Anfangssituation ins Gedächtnis zu rufen. Aller Wahrscheinlichkeit nach hätte Elizabeth sich gewundert und ihm ein paar Fragen gestellt, aber damit wäre die Sache erledigt gewesen. Nana hätte ihm den Job sicher trotzdem gegeben, und es wäre nichts Schlimmes passiert.
Am liebsten wäre er zu Elizabeth zurückgerannt. Ach, wenn er doch einfach zu ihr gehen und ihr alles erklären könnte!
Aber das ging nicht. Sie musste jetzt allein sein. Jedenfalls ohne ihn. Sie brauchte Zeit und Ruhe, um sich wieder zu fassen. Und vielleicht, ganz vielleicht, wurde ihr dann klar, dass der Thibault, den sie nach und nach ins Herz geschlossen hatte, der einzige Thibault war, den es gab. Es hieß ja, dass die Zeit alle Wunden heilt. Konnte Beth ihm dann verzeihen?
Immer wieder versank er im Schlamm. Als ein Auto vorbeifuhr, fiel ihm auf, dass das Wasser schon bis zur Radachse reichte. Der Fluss hatte inzwischen die ganze Straße überschwemmt. Er beschloss, den Weg durch
Weitere Kostenlose Bücher