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The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

Titel: The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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hinters Ohr. »Tut mir leid, dass ich keine bessere Sitzgelegenheit anzubieten habe. Ich versuche seit einer Ewigkeit, Nana zu einer Verandaschaukel zu überreden, aber sie findet, das ist zu rustikal.«
    In der Ferne sah man Ben und Zeus über die Wiese rennen. Ben lachte laut, während er versuchte, Zeus das Stöckchen aus dem Mund zu zerren. Elizabeth strahlte. »Ich freue mich immer, wenn ich sehe, wie er sich austobt. Heute hatte er gleich nach der Schule die erste Geigenstunde, deshalb war bisher keine Zeit dafür.«
    »Hat es ihm Spaß gemacht?«
    »Ich glaube schon. Jedenfalls hat er es gesagt.« Sie schaute Thibault an. »Haben Sie als Kind gern Geige gespielt?«
    »Ja, meistens. Als ich älter wurde, hat der Spaß etwas nachgelassen.«
    »Lassen Sie mich raten – als Sie älter wurden, haben Sie sich mehr für Mädchen und für Sport interessiert?«
    »Und für Autos, nicht zu vergessen.«
    »Typisch«, stöhnte sie. »Aber normal. Ich bin froh, dass sich Ben selbst für das Instrument entschieden hat. Er interessiert sich schon lange für Musik, und die Geigenlehrerin ist ein echter Schatz. Sie ist unglaublich geduldig.«
    »Das ist ein großer Vorteil. Und ihm tut es garantiert gut.«
    Beth tat so, als würde sie ihn kritisch mustern. »Ich weiß nicht, warum – aber ich finde, Sie sehen eher aus wie jemand, der E-Gitarre spielt statt Geige.«
    »Wegen der Frisur?«
    »Ja, genau.«
    »Ich hatte jahrelang einen Rasierschnitt.«
    »Und dann hat der Rasierapparat nicht mehr funktioniert, was?«
    »So ähnlich.«
    Grinsend griff sie nach ihrem Glas. Sie schwiegen nun beide. Thibaults Blick schweifte in die Ferne. Am anderen Ende des Gartens stieg ein Schwarm Stare aus den Bäumen auf, flog ein Stück in perfekt geometrischer Formation, um sich dann auf der gegenüberliegenden Seite wieder niederzulassen. Dicke Wolkenkissen zogen vorüber und veränderten in der nachmittäglichen Brise ständig ihre Form. Er spürte, dass Elizabeth ihn anschaute.
    »Sie haben nicht das Bedürfnis, pausenlos zu reden, stimmt’s?«, sagte sie.
    Er grinste. »Ja, das stimmt.«
    »Die meisten Leute fürchten sich vor der Stille und quasseln immer weiter.«
    »Es ist nicht so, dass ich nicht gern rede. Aber nur, wenn ich etwas zu sagen habe.«
    »Es wird hier in Hampton garantiert nicht leicht für Sie. Die Leute unterhalten sich entweder über ihre Familie, über die Nachbarn und das Wetter oder über die Chancen der Highschool-Footballmannschaft.«
    »Ach, ja?«
    »Und das wird schnell langweilig.«
    Er nickte. »Kann ich mir vorstellen.« Mit einem kräftigen Schluck leerte er sein Glas. »Und wie schlägt sich die Footballmannschaft in dieser Spielzeit?«
    Beth musste lachen. »Sehr gut!« Sie nahm ihm sein Glas ab. »Hätten Sie gern noch mehr Limonade?«
    »Nein, danke. Aber sie ist wirklich sehr erfrischend.«
    Sie stellte sein Glas neben ihres. »Selbst gemacht. Wie gesagt – Nana hat die Zitronen heute Morgen noch höchstpersönlich gepresst.«
    »Ja, mir ist schon aufgefallen, dass sie Armmuskeln hat wie Popeye.«
    Mit dem Finger fuhr Beth über den Rand ihres Glases. Sein Humor gefiel ihr. »So wie’s aussieht, sind wir beide am Wochenende allein hier.«
    »Was ist mit Ben?«
    »Er geht morgen zu seinem Vater. Jedes zweite Wochenende.«
    »Ach, ja?«
    Sie seufzte. »Er mag das nicht besonders. Eigentlich hat er nie richtig Lust dazu.«
    Schweigend beobachtete Thibault Beths Sohn.
    »Kein Kommentar?«
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, murmelte Thibault.
    »Und wenn Sie etwas gesagt hätten …?«
    »Dann hätte ich gesagt, dass er vermutlich seine Gründe hat.«
    »Und ich hätte geantwortet: Da haben Sie Recht.«
    »Sie verstehen sich nicht mit Bens Vater?«, erkundigte sich Thibault vorsichtig.
    »Eigentlich kommen wir ganz gut miteinander aus. Aber Ben und sein Vater verstehen sich nicht. Mein Exmann hat Schwierigkeiten mit ihm.« Nach kurzem Zögern fügte sie hinzu: »Ich glaube, er hätte gern einen anderen Sohn.«
    »Warum lassen Sie Ben dann zu ihm gehen?« Thibault musterte sie intensiv.
    »Weil ich keine Alternative habe.«
    »Es gibt immer eine Alternative.«
    »Nein, in dem Fall leider nicht.« Beth neigte sich zur Seite und pflückte eine Ringelblume, die neben der Treppe blühte. »Mein Ex und ich, wir teilen uns das Sorgerecht. Wenn ich versuchen würde, das anzufechten, würde das Gericht aller Wahrscheinlichkeit nach in seinem Sinne entscheiden, und Ben müsste womöglich noch viel öfter

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