The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)
zu ihm als bisher.«
»Das wäre nicht fair.«
»Es ist sowieso nicht fair. Aber im Moment kann ich nicht viel mehr tun, als Ben zu raten, das Beste daraus zu machen.«
»Ich habe das Gefühl, die Situation ist ziemlich komplex.«
Beth lachte wieder. »Ach, Sie haben ja keine Ahnung, wie komplex!«
»Möchten Sie gern darüber reden?«
»Eigentlich nicht.«
Auch wenn Thibault gern mehr erfahren hätte – da sich Ben der Veranda näherte, wollte er zu diesem Thema keine Fragen mehr stellen. Der Junge war nassgeschwitzt, seine Wangen waren gerötet. Die Brille saß schief im Gesicht. Zeus trabte hechelnd hinter ihm her.
»Hey, Mom!«
»Hallo, Schatz. Na, hat’s Spaß gemacht?«
Der Hund leckte Thibault die Hand und legte sich dann erschöpft zu seinen Füßen nieder.
»Zeus ist einfach genial! Hast du gesehen, wie wir gespielt haben?«
»Ja, klar.« Beth zog ihren Sohn an sich und fuhr ihm
durch die Haare. »Du bist ja ganz erhitzt! Geh am besten rein und trink einen Schluck Wasser.«
»Mach ich. Bleiben Thibault und Zeus zum Abendessen?«
»Wir haben noch nicht darüber gesprochen.«
Ben schob seine Brille nach oben, ohne zu merken, dass sie verbogen war. »Es gibt Tacos«, erklärte er Thibault. »Sie schmecken wahnsinnig gut. Mom macht ihre eigene Salsa-Soße und alles.«
»Ich kann mir vorstellen, dass die Tacos sehr lecker sind«, sagte Thibault in neutralem Ton.
»Wir reden gleich darüber, okay?« Beth zupfte einen Grashalm von Bens T-Shirt. »Aber jetzt trink erst mal was und mach dich ein bisschen frisch.«
»Aber ich möchte lieber mit Zeus Verstecken spielen«, beschwerte sich ihr Sohn. »Thibault sagt, Zeus kann das.«
»Wie gesagt – wir reden gleich drüber«, wiederholte Elizabeth.
»Kann Zeus mit mir reinkommen? Er hat bestimmt auch Durst.«
»Lass ihn lieber hier draußen. Wir holen ihm eine Schüssel mit Wasser. Was ist eigentlich mit deiner Brille?«
Ohne auf Bens Protest Rücksicht zu nehmen, nahm sie ihm die Brille ab. »Es dauert nur eine Sekunde.« Sie bog das Gestell zurecht, überprüfte das Ergebnis, drückte noch ein bisschen mehr und gab sie ihm dann zurück. »Probier mal, ob’s so besser ist.«
Ben warf einen kurzen Blick auf Thibault, als er die Brille aufsetzte. Thibault tat so, als hätte er nichts gemerkt, und tätschelte Zeus, der ruhig neben ihm lag. Elizabeth
lehnte sich zurück, um ihren Sohn samt Brille zu begutachten.
»Perfekt«, verkündete sie.
»Okay«, brummte Ben, ging rasch die Stufen hinauf, öffnete die quietschende Fliegengittertür und ließ sie mit einem lauten Knall wieder zufallen. Elizabeth blinzelte Thibault zu.
»Ich habe ihn in Verlegenheit gebracht.«
»Das tun Mütter gern.«
»Danke«, sagte sie mit einem sarkastischen Unterton. »Und was ist das mit Zeus und dem Versteckspiel?«
»Ach, wir haben uns mal darüber unterhalten, als wir unten am Fluss waren. Ben wollte wissen, was Zeus alles kann, und ich habe erwähnt, dass er auch Verstecken spielt. Aber das muss ja nicht unbedingt heute Abend sein.«
»Kein Problem.« Sie nahm ihr Limonadenglas, ließ die restlichen Eiswürfel klimpern und dachte nach. Schließlich fragte sie: »Möchten Sie zum Abendessen bleiben?«
Er begegnete ihrem Blick. »Ja, gern«, antwortete er. »Sehr gern sogar.«
»Es gibt aber nur Tacos.«
»Ich mag Tacos.« Er erhob sich lächelnd. »Aber vorher muss ich Zeus etwas zu trinken geben. Und Hunger hat er vermutlich auch. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich ihm ein bisschen Hundefutter aus dem Zwinger hole?«
»Natürlich nicht. Wir haben ja reichlich Vorräte. Gestern hat jemand eine ganze Ladung angeschleppt.«
»Wer könnte das wohl gewesen sein?«
»Keine Ahnung. Irgendein Wanderer mit langen Haaren, glaube ich.«
»Ich dachte, es war ein Veteran mit College-Abschluss.«
»Das ist dasselbe.« Sie nahm die Gläser und stand ebenfalls auf. »Ich will kurz schauen, ob sich Ben gewaschen hat. Das vergisst er nämlich gern. Bin gleich wieder da.«
Im Zwinger füllte Thibault Zeus’ Schüsseln mit Wasser und mit Hundefutter, dann setzte er sich hin und wartete. Zeus nahm sich Zeit, schlabberte einen Schluck, probierte das Futter und warf immer wieder einen Blick auf sein Herrchen, als wollte er fragen: Warum beobachtest du mich ? Thibault sagte nichts. Er wusste, jeder Kommentar würde nur bewirken, dass der Hund sein Tempo noch mehr drosselte.
Also schaute er lieber nach den anderen Hunden, obwohl Elizabeth gesagt hatte, sie habe das
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