The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)
kürzer. Und als er in die Einfahrt bog, freute er sich richtig. Wie schön, dass Ben in der Nähe des Hauses Ball spielte! Zeus rannte erwartungsvoll zu ihm, und prompt warf Ben seinen
Ball in Richtung Wiese. Sofort flitzte Zeus hinterher, mit anliegenden Ohren und hängender Zunge. In dem Moment trat Elizabeth auf die Veranda, und Thibault durchfuhr nur ein Gedanke: Sie ist die schönste Frau, die ich je gesehen habe . Sie trug eine Sommerbluse und Shorts, die ihre wohlgeformten Beine gut zur Geltung brachten. Sie winkte ihm freundlich zu, und er musste sich zusammenreißen, um sie nicht allzu verzückt anzustarren.
»Hey, Thibault!«, rief Ben. Er sauste hinter Zeus her, der mit dem Ball in der Schnauze umherlief und sehr stolz darauf zu sein schien, dass er Ben immer ein paar Schritte voraus war, gleichgültig, wie schnell der Junge rannte.
»Hey, Ben! Wie war’s in der Schule?«
»Langweilig. Wie war die Arbeit?«
»Spannend!«
Ben rannte weiter. »Ja, klar!«
Seit Ben in der Schule war, wechselten sie jeden Tag dieselben Sätze. Thibault schüttelte amüsiert den Kopf. Nun kam Elizabeth die Verandastufen herunter.
»Hallo, Logan.«
»Hallo, Elizabeth.«
Sie lehnte sich ans Geländer, ein Lächeln auf dem Gesicht. »Wie war die Fahrt?«
»Gar nicht übel.«
»Aber es war bestimmt ein seltsames Gefühl, oder?«
»Wieso?«
»Wann sind Sie das letzte Mal fünf Stunden am Stück gefahren?«
Er kratzte sich im Nacken. »Keine Ahnung. Aber es ist schon ziemlich lange her.«
»Nana hat gesagt, Sie seien ein bisschen zappelig gewesen
am Lenkrad – als könnten Sie sich nicht richtig entspannen.« Mit einer Kopfbewegung zeigte sie zum Haus. »Ich habe gerade mit ihr telefoniert. Sie hat schon zweimal angerufen.«
»Langweilt sie sich?«
»Glaube ich nicht – das erste Mal wollte sie Ben fragen, wie’s in der Schule war.«
»Und?«
»Langweilig, hat er gesagt.«
»Wenigstens ist er konsequent und gibt immer dieselbe Antwort.«
»Stimmt. Aber ich fände es trotzdem gut, wenn er mal was anderes sagen würde. Zum Beispiel ›Ich habe viel gelernt, und das hat unglaublichen Spaß gemacht.‹« Sie grinste. »Davon träumt jede Mutter.«
»Bestimmt.«
»Haben Sie Durst?«, erkundigte sich Beth. »Es ist noch ein Rest Limonade im Krug. Nana hat sie zubereitet, bevor Sie beide heute Morgen aufgebrochen sind.«
»Ja, ich hätte gern einen Schluck. Aber ich sollte erst mal nachsehen, ob die Hunde genug Wasser haben.«
»Schon erledigt.« Beth hielt die Haustür auf. »Kommen Sie rein. Ich bin gleich wieder da.«
Er ging die Stufen hinauf, streifte die Schuhe ab und betrat das Haus. Interessiert schaute er sich um. Antike Möbel. An den Wänden Gemälde – offenbar lauter Originale. Wie in einem vornehmen Landhaus, dachte er. Damit hatte er nicht gerechnet.
»Es ist sehr schön hier!«, rief er.
»Danke!« Sie streckte den Kopf aus der Küchentür. »Waren Sie noch nie hier im Haus?«
»Nein.«
»Ach, ich bin davon ausgegangen, dass Sie schon öfter hier waren. Sie können sich gern ein bisschen umschauen.«
Sie verschwand wieder. Thibault wanderte langsam umher. Im Regal neben der Durchreiche zum Esszimmer standen Hummel-Figuren. Er lächelte. Diese kleinen Sammlerstücke hatte er schon immer sehr gemocht.
Auf dem Kaminsims entdeckte er mehrere gerahmte Fotografien. Er trat näher, um sie zu studieren. Zwei oder drei Aufnahmen von Ben. Auf einem der Fotos hatte er vorn zwei lustige Zahnlücken. Daneben eine hübsche Aufnahme von Elizabeth bei der College-Abschlussfeier. Sie stand neben ihren Großeltern, mit Umhang und Barrett. Ein Porträt von Nana und ihrem Ehemann. In der Ecke entdeckte er das Foto eines jungen Marine in blauer Uniform, der ganz entspannt dastand.
Der junge Soldat, der in Kuwait das Foto verloren hatte ?
»Das ist Drake«, hörte er Elizabeths Stimme. »Mein Bruder.«
Thibault drehte sich um. »Jünger oder älter?«
»Ein Jahr jünger.«
Sie reichte ihn ein Glas Limonade, ohne noch mehr hinzuzufügen, und Thibault spürte, dass das Thema damit für sie abgeschlossen war. Sie ging zur Haustür.
»Kommen Sie, wir machen es uns auf der Veranda gemütlich. Ich war den ganzen Tag in der Schule eingesperrt, und außerdem möchte ich Ben im Auge behalten. Er verschwindet gern schon mal.«
Sie setzten sich draußen auf die Stufen. Die Sonne drang durch die Wolken, aber das Verandadach sorgte dafür,
dass sie im Schatten waren. Elizabeth strich sich eine Haarsträhne
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