The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)
Lust mehr weiterzumachen.
Logan begleitete sie zurück zum Haus. Nachdem er sich von dem erschöpften Ben verabschiedet hatte, schaute er Beth an, räusperte sich und murmelte leise: »Ich möchte mich bei Ihnen für den schönen Abend bedanken – aber jetzt muss ich mich auf den Heimweg machen.«
Obwohl es schon fast zehn war, ließ sie ihn nur ungern gehen.
»Soll ich Sie schnell nach Hause fahren?«, bot sie an. »Ben schläft sicher gleich ein, und ich mache es gern.«
»Das ist sehr nett von Ihnen, aber wir schaffen das schon, Zeus und ich. Ich gehe gern zu Fuß.«
»Viel habe ich ja noch nicht über Sie erfahren, aber dass Sie gern zu Fuß gehen, habe ich inzwischen begriffen.« Sie grinste. »Also dann – bis morgen.«
»Ich bin um sieben hier.«
»Wenn Sie lieber ein bisschen später kommen wollen, kann ich die Hunde füttern.«
»Nein, nein, kein Problem. Und außerdem würde ich Ben gern sehen, bevor er geht. Zeus sicher auch. Der arme Hund weiß wahrscheinlich gar nicht, was er den ganzen Tag tun soll, wenn Ben ihn nicht durch die Gegend jagt.«
»Gut …« Sie schlang die Arme um sich und war auf einmal richtig enttäuscht, dass sie sich von Logan verabschieden musste.
»Darf ich morgen vielleicht mal den Truck ausborgen? Ich muss in die Stadt und ein paar Sachen kaufen, damit ich die Bremsen reparieren kann. Wenn es nicht passt, kann ich natürlich auch zu Fuß gehen.«
Beth grinste wieder. »Kein Problem. Ich muss Ben abliefern und noch ein paar Besorgungen machen, aber falls wir uns verfehlen, lege ich den Schlüssel unter die Matte auf der Fahrerseite.«
»Ausgezeichnet«, sagte er und schaute ihr in die Augen. »Gute Nacht, Elizabeth.«
»Gute Nacht, Logan.«
Als er weg war, schaute Beth noch einmal nach Ben, gab ihm einen Kuss auf die Wange und ging dann in ihr
Zimmer. Während sie sich auszog, ließ sie die Ereignisse des Abends Revue passieren und dachte über das Rätsel Logan Thibault nach.
Er war anders als alle Männer, die sie bisher kennengelernt hatte. Und Keith hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit ihm. So wenig wie die anderen Männer, mit denen sie seit ihrer Scheidung ausgegangen war. Die meisten waren ziemlich durchschaubar gewesen. Gleichgültig, wie höflich und charmant oder wie grob und mittelmäßig – ihr ganzes Verhalten war immer offensichtlich darauf ausgerichtet gewesen, sie ins Bett zu kriegen. »Männerkram«, pflegte Nana zu sagen. Und Nana hatte Recht.
Aber bei Logan … tja, genau da lag das Rätsel. Beth hatte nicht die geringste Ahnung, was er von ihr wollte. Sie spürte, dass sie ihm gefiel, und er schien sich in ihrer Nähe durchaus wohlzufühlen. Aber viel mehr wusste sie nicht. Was hatte er vor? Er war ja auch sehr gern mit Ben zusammen. In gewisser Weise behandelte er sie wie manche der verheirateten Männer, die sie kannte: Du bist hübsch, du bist interessant, aber ich bin schon vergeben .
Vielleicht war er ja tatsächlich in festen Händen. Hatte er in Colorado womöglich eine Freundin? Natürlich konnte es auch sein, dass er sich gerade von der großen Liebe seines Lebens getrennt und diese Trennung noch nicht überwunden hatte. Wenn sie es sich richtig überlegte – er hatte vieles von dem, was er unterwegs gesehen und erlebt hatte, ausführlich beschrieben, aber warum er diese lange Wanderung wirklich gemacht hatte und weshalb er ausgerechnet in Hampton bleiben wollte, verstand sie immer noch nicht. Da gab es etwas, was er nicht preisgeben wollte.
Sie schüttelte den Kopf. Vielleicht nahm sie das alles viel zu wichtig. Sie hatte ja nicht vor, etwas mit ihm anzufangen. Es war einfach nur ein netter Abend gewesen – Tacos, Schach, Gespräche. Wie in einer Familie.
Beth zog ihren Schlafanzug an, kroch unter die Bettdecke und griff zu der Zeitschrift, die auf dem Nachttisch lag. Geistesabwesend blätterte sie darin, knipste aber bald das Licht aus. Als sie die Augen schloss, sah sie sein Gesicht vor sich – wie sich die Mundwinkel leicht nach oben zogen, wenn er etwas lustig fand, wie er die Stirn runzelte, wenn er sich konzentrierte. Lange warf sie sich hin und her und konnte nicht einschlafen. Und sie fragte sich, ob es ihm vielleicht, ganz vielleicht, so ähnlich ging – lag er auch wach im Bett und dachte an sie?
KAPITEL 13
Thibault
Thibault schaute zu, wie Victor die Leine ins kühle Wasser warf. Es war ein wolkenloser Samstagmorgen. Die Luft war ruhig, im See spiegelte sich der hellblaue Himmel. Sie waren schon
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