The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)
ohne Partner, lebte.
Aber es war keine andere Zeit, kein anderer Ort. Und überhaupt erschien ihm nichts normal. Seit mehr als fünf Jahren trug er ihr Bild mit sich herum. Er hatte sie gesucht. Er war nach Hampton gekommen und hatte diesen Job angenommen, um in ihrer Nähe zu sein. Er verstand sich gut mit ihrer Großmutter, mit ihrem Sohn und inzwischen auch mit ihr. Und nun waren es nur noch ein paar Minuten bis zu ihrem ersten Date.
Er war aus einem ganz bestimmten Grund hierhergekommen. Das wusste er seit seinem Aufbruch. Er hatte Victors Theorie akzeptiert. Aber drehte sich wirklich alles um Elizabeth? Oder gab es vielleicht noch andere Faktoren?
Das Einzige, was er mit Sicherheit sagen konnte, war, dass er sich auf den Abend mit ihr freute. Als er am Tag zuvor nach Greensboro fuhr, um Nana abzuholen, musste er die ganze Zeit daran denken. Auf der Rückfahrt redete Nana während der ersten halben Stunde pausenlos auf ihn ein – über Politik, über den Gesundheitszustand ihrer Schwester und den Zustand der Welt. Schließlich fragte sie ihn mit einem vielsagenden Grinsen:
»Wie ich höre, wollen Sie mit der Enkeltochter Ihrer Chefin ausgehen. Stimmt das?«
Thibault rutschte auf dem Sitz hin und her. »Sie hat es Ihnen erzählt?«
»Ja, natürlich. Ich habe mir das sowieso schon gedacht, als ich Sie einstellte – zwei attraktive, einsame junge Menschen …«
Thibault sagte nichts, und als Nana fortfuhr, schwang in ihrer Stimme eine leise Melancholie mit.
»Beth ist so süß wie eine gezuckerte Wassermelone«, murmelte sie. »Manchmal mache ich mir Sorgen um sie.«
Danach wechselte sie das Thema, doch Thibault wusste jetzt immerhin, dass er Nanas Segen hatte, was ihm angesichts der Tatsache, dass Nana in Elizabeths Leben eine so zentrale Rolle spielte, sehr wichtig war.
Es begann schon zu dämmern, als er Elizabeths Auto die Einfahrt herauffahren hörte, ein bisschen holperig wegen der vielen Schlaglöcher. Sie hatte ihm nicht verraten, wo sie mit ihm hingehen wollte. Nur dass er sich ganz normal anziehen könne. Er trat auf die Veranda hinaus. Zeus folgte ihm neugierig. Elizabeth stieg aus. Im gedämpften Verandalicht konnte sich Logan nicht an ihr satt sehen.
Genau wie er trug sie Jeans. Die ärmellose cremefarbene Bluse betonte den warmen Schimmer ihrer sonnengebräunten Haut, und ihre honigblonden Haare fielen locker auf die Schultern. Er merkte, dass sie etwas Mascara aufgetragen hatte. Sie wirkte einerseits sehr vertraut, andererseits aber auch verführerisch und fremd.
Zeus trottete die Stufen hinunter, wedelte zur Begrüßung mit dem Schwanz und winselte leise.
»Hallo, Zeus. Hast du mich vermisst? Es war doch nur ein einziger Tag.« Sie strich ihm über den Rücken. Zeus jaulte etwas lauter und leckte ihre Hand. »Na, das ist doch mal eine herzliche Begrüßung!«, sagte sie und schaute zu Thibault hoch. »Wie geht’s Ihnen? Bin ich zu spät?«
Er bemühte sich, entspannt zu klingen. »Mir geht es blendend. Und Sie kommen absolut pünktlich«, antwortete er. »Ich freue mich, dass Sie es geschafft haben.«
»Haben Sie etwas anderes erwartet?«
»Das Haus ist gar nicht leicht zu finden.«
»Wenn man schon sein ganzes Leben hier wohnt, ist es nicht schwer.« Sie deutete auf das Haus. »Hier wohnen Sie also. Sehr hübsch.«
»Haben Sie es sich so vorgestellt?«
»Ungefähr. Solide. Praktisch. Ein bisschen abgelegen.«
Er grinste. Die Beschreibung traf genau ins Schwarze. Mit einer Handbewegung signalisierte er seinem Hund, er solle wieder auf die Veranda kommen, und ging dann die Stufen hinunter.
»Ist es okay, wenn Zeus hier draußen bleibt?«, fragte Beth.
»Ja, er wird sich nicht vom Platz rühren.«
»Aber wir sind voraussichtlich etwas länger weg.«
»Ich weiß.«
»Erstaunlich, dass er das schafft.«
»Auf den ersten Blick macht es vielleicht den Eindruck, als wäre das eine besondere Leistung. Aber Hunde haben kein besonders ausgeprägtes Zeitgefühl. In einer Minute wird er sich an nichts mehr erinnern – außer daran, dass er auf der Veranda bleiben muss. Aber er hat vergessen, warum.«
»Woher wissen Sie so viel über Hunde und Hundetraining?« , erkundigte sich Elizabeth neugierig.
»Hauptsächlich aus Büchern.«
»Sie lesen?«
Die Frage amüsierte ihn. »Ja, klar. Wundert Sie das?«
»Irgendwie schon. Es ist sicher nicht leicht, Bücher mit sich herumzuschleppen, während man durch die Gegend wandert.«
»Wenn man sie weggibt, nachdem man sie ausgelesen
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