The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)
hat, ist das nicht halb so schlimm.«
Sie gingen zum Auto, doch als Thibault Beth die Fahrertür aufhielt, schüttelte sie den Kopf. »Ich habe Sie gefragt, ob Sie mit mir ausgehen – aber ich möchte, dass Sie fahren.«
»Ach, und ich dachte, ich bin mit einer emanzipierten Frau verabredet«, protestierte er.
»Ich bin emanzipiert. Aber Sie fahren. Und Sie übernehmen auch die Rechnung.«
Er lachte, während er sie zur Beifahrerseite geleitete. Nachdem er hinter dem Steuer Platz genommen hatte, drehte sich Elizabeth noch einmal zur Veranda um. Zeus schien etwas verwirrt und winselte kläglich.
»Er klingt traurig.«
»Ist er wahrscheinlich auch. Wir trennen uns selten.«
»Böser Mann«, schimpfte sie.
Thibault musste über ihren Tonfall lachen. »Soll ich ins Stadtzentrum fahren?«, fragte er und legte den Rückwärtsgang ein.
»Nein«, antwortete sie. »Nehmen Sie die Durchgangsstraße und fahren Sie dann weiter in Richtung Küste. Wir gehen nicht an den Strand, aber ich kenne auf der Strecke ein fantastisches Restaurant. Ich sage Ihnen Bescheid, wenn wir abbiegen müssen.«
Thibault folgte ihren Anweisungen. Sie fuhren durch stille, menschenleere Straßen, bis sie nach ein paar Minuten den Highway erreichten. Je mehr er das Tempo beschleunigte, desto verschwommener sausten die Bäume vorbei. Schwarze Schatten fielen auf die Straße, und auch im Wageninneren wurde es immer dunkler.
»Erzählen Sie mir doch ein bisschen von Zeus«, sagte Elizabeth.
»Was möchten Sie gern hören?«
»Was Sie wollen. Etwas, das ich noch nicht weiß.«
Er hätte antworten können: Ich habe ihn gekauft, weil ich ein Foto von einer Frau mit Schäferhund habe , aber das tat er nicht. Stattdessen sagte er: »Zeus kommt aus Deutschland. Ich bin extra hingeflogen und habe ihn unter den Welpen ausgewählt.«
»Tatsächlich?«
Er nickte. »Der Schäferhund hat in Deutschland eine ähnliche Funktion wie bei uns der Adler. Dort ist man sehr stolz auf diese Tiere, und die Züchter nehmen ihre Arbeit extrem ernst. Ich wollte einen Hund mit einem
erstklassigen Stammbaum, und in der Regel findet man in Deutschland weltweit die besten. Zeus stammt aus einer Familie von Schutzhunden, die viele Preise gewonnen haben.«
»Was für Preise?«
»Schutzhunde werden nicht nur auf ihren Gehorsam geprüft, sie müssen auch zeigen, dass sie Spuren lesen können und ihre Herde beschützen. Und die Wettbewerbe sind unglaublich streng. Meistens dauern sie zwei Tage, und die Sieger sind in der Regel hochintelligente und lernfähige Hunde. Zeus’ Familie wurde speziell dafür gezüchtet.«
»Und Sie haben dann das Training übernommen.« Beth war beeindruckt.
»Ja, als er ein halbes Jahr alt war. Auf dem Weg von Colorado hierher habe ich jeden Tag mit ihm geübt.«
»Er ist wirklich großartig. Sie könnten ihn Ben geben – er wäre garantiert begeistert.«
Thibault schwieg.
Als Beth sein betroffenes Gesicht sah, rutschte sie ein bisschen näher zu ihm. »Das sollte ein Witz sein. Ich würde Ihnen doch niemals Ihren Hund wegnehmen wollen!«
Thibault spürte die Wärme, die von ihrem Körper ausging.
»Ich würde Sie gern etwas fragen«, begann er. »Aber Sie brauchen nicht zu antworten, wenn Sie nicht wollen. Wie hat Ben reagiert, als Sie ihm gesagt haben, dass Sie heute Abend mit mir ausgehen?«
»Er hatte nichts dagegen einzuwenden. Er und Nana wollten sich sowieso einen Film anschauen. Darüber haben
sie schon Anfang der Woche am Telefon gesprochen und alles genau geplant.«
»Tun sie das öfter?«
»Ja, klar.« Sie lächelte. »Und wie haben Sie den Tag verbracht?«
»Mit meinem Haushalt. Putzen, waschen, einkaufen. Wie es sich gehört.«
»Ausgezeichnet. Sie sind ja ein echter Hausmann. Kann man auf der Tagesdecke eine Münze hüpfen lassen, nachdem Sie sie über das Bett gespannt haben?«
»Aber selbstverständlich!«
»Das müssen Sie unbedingt Ben beibringen.«
»Wenn Sie darauf bestehen.«
Am Himmel blinkten die ersten Sterne, und die Scheinwerfer der Autos erhellten die Kurven des Highways.
»Wohin fahren wir genau?«, erkundigte sich Thibault.
»Mögen Sie Krebse?«, lautete die Gegenfrage.
»Sehr sogar.«
»Das ist schon mal gut. Und wie steht es mit Shag Dance?«
»Ich weiß nicht mal, was das ist.«
»Tja, dann wage ich die Behauptung, dass Sie es demnächst lernen werden.«
Vierzig Minuten später hielt Thibault auf dem Parkplatz vor einem Restaurant, das früher einmal als Lagerhalle gedient hatte.
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