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The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

Titel: The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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rundliche, etwas gehetzt wirkende Kellnerin kam angerannt und rief: »Mehr Krebse?«
    »Krebse, Krebse, jederzeit!«, erwiderten die Studenten, wieder im Chor. Überall hörte Thibault diese Antwort. Manchmal riefen die Leute aber auch: »Krebse,
Krebse, jetzt nicht mehr!«, was bedeutete, dass man keinen Nachschlag wollte. Thibault fühlte sich an die Aufführungen des Films The Rocky Horror Picture Show erinnert, bei denen die Stammkinogänger die ganzen Dialoge auswendig mitsprachen und die Neulinge sie rasch lernten.
    Das Essen war erstklassig. Es gab nur ein Gericht, nämlich Krebse, die nur auf eine Weise zubereitet wurden, und zu jedem Eimer gehörten Servietten und Lätze. Die Abfälle warf man einfach auf den Tisch – ebenfalls eine Tradition –, und in regelmäßigen Abständen kamen Jugendliche mit Schürzen vorbei, um sie einzusammeln.
    Wie angekündigt waren die Studenten laut und vergnügt. Ein Witz jagte den anderen, und alle Jungs zeigten  – harmloses – Interesse an Elizabeth. Jeder am Tisch trank mindestens zwei Bier, was noch zu der ausgelassenen Stimmung beitrug. Nach der Mahlzeit gingen Thibault und Elizabeth kurz zur Toilette, um sich frisch zu machen. Als sie sich wieder trafen, hakte sie sich bei ihm unter.
    »Na – Lust zum Tanzen?«, fragte sie verführerisch.
    »Ich weiß nicht recht – wie geht denn dieser Shag Dance?«
    »Wenn man den Shag tanzt, erfährt man viel über die Südstaaten. Man lernt sich zu entspannen, während man das Rauschen des Ozeans hört und den Rhythmus der Musik spürt.«
    »Ich vermute, Sie wissen, wie’s geht?«
    »Ja, ich hab’s schon ein paarmal ausprobiert«, entgegnete sie mit gespielter Bescheidenheit.
    »Und Sie bringen mir die Schritte bei?«
    »Ich bin Ihre Partnerin. Der Tanzunterricht beginnt um neun.«
    »Der Tanzunterricht?«
    »Jeden Samstagabend. Deshalb ist es so voll hier. Sie bieten Unterricht für Anfänger an, und in der Zeit legen die erfahrenen Tänzer eine Pause ein. Wir Anfänger tun einfach nur das, was man uns sagt. Um neun geht’s los.«
    »Wie spät ist es?«
    Sie schaute auf die Uhr. »Höchste Eisenbahn!«
     
    Elizabeth tanzte viel besser, als sie angedeutet hatte, wodurch glücklicherweise auch Thibault auf der Tanzfläche eine gute Figur machte. Das Aufregendste für ihn war allerdings, dass zwischen ihnen eine elektrisierende Spannung entstand, sobald sie sich berührten. Und ihr Duft, wenn er Beth herumwirbelte, diese verführerische Mischung aus Parfüm und Schweiß! Ihre Haare waren ganz zerzaust, ihre Haut glänzte fast fiebrig. Sie wirkte sehr weiblich und ungezähmt. Hin und wieder warf sie ihm einen provozierenden Blick zu, wenn sie sich von ihm entfernte – mit einem vielsagenden Lächeln, als wüsste sie genau, welche Wirkung sie auf ihn hatte.
    Als die Band pausierte, wollte er schon mit den anderen die Tanzfläche verlassen, doch Elizabeth hielt ihn fest, weil aus den Lautsprechern Nat King Coles Song »Unforgettable« ertönte. Sie schaute zu ihm hoch, und er verstand sofort, was sie wollte.
    Wortlos legte er den Arm um sie, ergriff ihre Hand, und als er sie an sich zog, blickte er ihr tief in die Augen. Langsam, ganz langsam begannen sie, sich im Rhythmus der Musik zu wiegen.
    Die anderen Paare, die nun auch zu tanzen anfingen, bemerkte Thibault kaum. Elizabeth schmiegte sich so dicht an ihn, dass er ihren Atem spürte. So sinnlich, so hingebungsvoll … Als sie den Kopf an seine Schulter lehnte, schloss er die Augen. In diesem Augenblick zählte sonst nichts auf der Welt. Nicht der Song, auch nicht das Lokal, schon gar nicht die Menschen um sie herum. Nur dieser Tanz. Nur sie beide. Was für ein berauschendes Gefühl, wie sich ihr Körper an seinen presste. In kleinen Kreisen drehten sie sich auf dem mit Sägemehl bedeckten Boden, ganz ineinander versunken, als befänden sie sich in einer anderen Welt, die nur für sie erschaffen wurde.
     
    Während sie durch die dunklen Straßen nach Hause fuhren, hielt Thibault ihre Hand. Voller Entzücken spürte er, wie sie mit dem Daumen zärtlich über seine Finger strich, ohne ein Wort zu sagen.
    Kurz vor elf hielten sie vor seinem Haus. Zeus, der immer noch brav auf der Veranda lag, hob den Kopf, als Thibault den Motor ausmachte.
    »Es war ein wunderbarer Abend«, sagte er leise zu Elizabeth in der Erwartung, dass sie etwas Ähnliches erwidern würde. Ihre Antwort überraschte ihn.
    »Willst du mich nicht noch hineinbitten?«, fragte sie ihn.
    »Doch.«

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