The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)
früher. Darauf legte er größten Wert.
Sie hatte verdammt gut ausgesehen, als sie aus dem Haus kam! Er fand es ziemlich aufregend, sie zu sehen und zu wissen, was sie gerade gemacht hatte – selbst wenn dieser Thai-bolt daran beteiligt war. Sie hatte ja schon lange mit keinem Mann mehr geschlafen, und irgendwie schien sie … verändert. Nach dem heutigen Abend, das wusste er jetzt, war sie garantiert aufgeschlossener als bisher.
Die Sache mit der Freundschaft plus Extrabonus wurde immer wahrscheinlicher.
KAPITEL 18
Beth
»So wie’s aussieht, hattet ihr einen schönen Abend – stimmt’s?«, fragte Nana.
Es war Sonntagmorgen, und Beth war gerade nach unten in die Küche gekommen. Ben schlief noch.
»Ja, stimmt.« Sie gähnte.
»Und?«
»Und … nichts.«
»Für ›nichts‹ bist du aber ziemlich spät nach Hause gekommen.«
»So spät war es doch gar nicht. Und jetzt bin ich schon wieder putzmunter, obwohl es noch richtig früh am Morgen ist.« Sie schaute in den Kühlschrank, machte die Tür aber wieder zu, ohne etwas herauszuholen. »Wieso bist du eigentlich so neugierig?«
»Ich wüsste nur gern, ob ich morgen noch einen Angestellten habe.« Nana goss sich eine Tasse Kaffee ein und ließ sich auf einen Stuhl fallen.
»Nichts spricht dagegen, denke ich.«
»Heißt das, ihr habt euch gut verstanden?«
Diesmal ließ Beth Nanas Frage ein wenig im Raum stehen, während sie an den vergangenen Abend dachte und dabei in ihrem Kaffee rührte. Sie war so glücklich wie
schon lange nicht mehr. »Ja«, antwortete sie. »Wir haben uns gut verstanden.«
In den nächsten Tagen verbrachte Beth möglichst viel Zeit mit Logan, allerdings ohne Ben über die veränderte Situation zu informieren. Sie wusste selbst nicht recht, weshalb ihr das so wichtig erschien. Klar, es entsprach den Ratschlägen, die man von einem Familientherapeuten bekam, wenn man eine neue Beziehung anfing und Kinder hatte. Doch tief in ihrem Inneren wusste sie, das war nicht alles. Irgendwie fand sie es spannend, so zu tun, als hätte sich zwischen ihr und Logan nichts verändert. Das gab ihrem Verhältnis eine Aura der Heimlichkeit, fast so, als hätten sie eine verbotene Affäre.
Nana ließ sich natürlich nicht täuschen. Hin und wieder murmelte sie unverständliche Bemerkungen wie »Kamele in der Sahara« oder »Es ist wie Haare und Schuhe«, während Beth und Logan sich bemühten, die Fassade der Normalität aufrechtzuerhalten. Sie rätselten über Nanas Sprüche – bedeutete der erste vielleicht, dass sie füreinander bestimmt waren? Beim zweiten hatte Beth noch mehr Mühe, ihn zu entschlüsseln, bis Logan vorschlug: »Könnte was mit ›Rapunzel‹ zu tun haben. Oder mit ›Cinderella‹?«
Märchen. Schöne Märchen mit Happy End. Nana wollte also etwas Nettes sagen, ohne sentimental zu klingen.
Die Augenblicke, die sie für sich hatten, besaßen eine traumähnliche Intensität. Beth nahm jede von Thibaults Bewegungen und Gesten überdeutlich wahr. Es elektrisierte sie regelrecht, wenn er bei einem ihrer Abendspaziergänge
wortlos ihre Hand ergriff, während sie hinter Ben herschlenderten – und sie schnell wieder losließ, sobald Ben in Sichtweite kam. Logan hatte ein untrügliches Gespür dafür, wie weit der Junge von ihnen entfernt war – eine Fähigkeit, die er beim Militär entwickelt hatte, vermutete Beth –, und sie war froh, dass ihr Wunsch, erst einmal unter seinem Radar durchzusegeln, ihn überhaupt nicht störte.
Zu ihrer großen Erleichterung behandelte Logan ihren Sohn nicht anders als vorher. Am Montag überraschte er ihn mit einem Set aus Pfeil und Bogen, das er im Sportgeschäft gekauft hatte, und die beiden verbrachten mehr als eine Stunde damit, auf alle möglichen Ziele zu schießen – allerdings mussten sie ständig Pfeile einsammeln, die in den Stechpalmen gelandet waren oder sich in anderen Zweigen verfangen hatten. Mit dem Ergebnis, dass ihre Arme bis zu den Ellbogen zerkratzt waren. Nach dem Abendessen spielten sie Schach im Wohnzimmer, derweil Beth und Nana die Küche aufräumten. Während Beth nachdenklich das Geschirr abtrocknete, kam sie zu der Erkenntnis, dass sie Logan schon allein deswegen immer lieben würde, weil er so unglaublich nett zu ihrem Sohn war.
Da sie ihre Liebe noch für sich behalten wollten, ließen sie sich alle möglichen Ausreden einfallen, die ihnen erlaubten, miteinander allein zu sein. Als Beth am Dienstag aus der Schule nach Hause kam, stellte sie fest,
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