The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)
Er hatte ihr so viel mitgeteilt, wie er konnte, und belügen wollte er sie auf keinen Fall. Er starrte auf ihre Hand unter seiner, und plötzlich erschien ihm alles falsch. Er musste aufhören, ehe er noch einen Schritt weiterging. Er sollte aufstehen und sie zu ihrem Auto begleiten. Ihr eine gute Nacht wünschen und noch vor Tagesanbruch Hampton verlassen. Doch er brachte kein Wort über die Lippen, er schaffte es nicht, sich vom Sofa zu erheben. Denn plötzlich wurde er von einer ganz anderen Empfindung erfasst, und beinahe verblüfft wandte er sich Elizabeth zu. Er war quer durch das halbe Land
gelaufen, auf der Suche nach einer Frau, die er nur von einem Foto kannte. Langsam, aber sicher hatte er sich dann in die reale, verletzliche, wunderschöne Frau verliebt, die ihm ein Gefühl von Lebendigkeit schenkte, wie er es seit dem Krieg nicht mehr empfunden hatte. Er verstand das alles nicht ganz, und doch war er sich noch nie in seinem Leben einer Sache so sicher gewesen.
Von ihrem Gesicht konnte er ablesen, dass sie dasselbe empfand wie er. Sanft zog er sie an sich. Er spürte ihren heißen Atem, als sein Mund ihre Lippen streifte, einmal, zweimal – bis er sich ganz in sie versenkte.
Er vergrub seine Hände in ihren Haaren und küsste sie voller Leidenschaft und Hingabe. Sie stöhnte leise. Dann öffnete er die Lippen, er spürte ihre Zunge an seiner, und auf einmal wusste er sicher, sie war die Frau, die er haben wollte, und das, was jetzt geschah, war für sie beide das Richtige. Er küsste sie auf die Wangen, auf den Hals, er knabberte an ihrem Ohr und presste seine Lippen abermals auf ihren Mund. Schließlich standen sie vom Sofa auf, eng umschlungen. Wortlos führte er sie ins Schlafzimmer.
Sie nahmen sich viel Zeit. Thibault drang in sie ein, erfüllt von der Sehnsucht, es möge ewig, ewig so bleiben. Heiser flüsterte er ihr zärtliche Worte ins Ohr. Und immer wieder erbebte ihr Körper vor Lust. Er spürte dies, und es machte ihn unendlich glücklich.
Danach schmiegte sie sich an ihn, befriedigt und froh. Sie unterhielten sich, sie lachten, sie küssten sich, und nachdem sie sich ein zweites Mal geliebt hatten, schaute er ihr lange schweigend in die Augen, bevor er mit dem Finger zart über ihre Wange strich. Und in ihm stiegen die
Worte auf, von denen er geglaubt hatte, er würde sie niemals aussprechen.
»Ich liebe dich, Elizabeth«, flüsterte er, und er wusste, dass es der Wahrheit entsprach.
Sie nahm seine Hand und küsste einen Finger nach dem anderen.
»Ich liebe dich auch, Logan.«
KAPITEL 17
Clayton
Keith Clayton schaute Beth nach, als sie das Haus verließ. Er wusste genau, was sich drinnen abgespielt hatte. Je mehr er darüber nachdachte, desto stärker wurde bei ihm der Wunsch, ihr nachzufahren und ihr eine kleine Standpauke zu halten, wenn sie zu Hause ausstieg. Er musste ihr die Situation klarmachen – und zwar so, dass sie genau verstand, was er meinte. Sie sollte ein für alle Mal kapieren, dass so ein Verhalten von ihm nicht geduldet wurde. Vielleicht konnte er seine Predigt mit ein paar Ohrfeigen unterstreichen, nicht so hart, dass sie wehtaten, aber doch nachdrücklich genug, dass Beth begriff, er meinte es ernst. Andererseits – helfen würde das nichts. Und es lag ihm im Grund nicht, handgreiflich zu werden. Er hatte Beth noch nie geschlagen. Das war nicht seine Art.
Aber was hatte das alles zu bedeuten, in drei Teufels Namen? Das, was da abging, war wirklich der Gipfel. Schlimmer konnte es kaum kommen.
Erst stellt sich heraus, dass der Typ im Zwinger arbeitet. Als Nächstes essen die beiden mehrere Abende nacheinander bei ihr zu Hause und schauen sich dabei tief in die Augen, wie ein verliebtes Paar in einer Hollywoodschnulze.
Und dann – man stelle sich vor! – gehen sie in dieses miese Lokal und tanzen, nur um anschließend … Klar, durch die Vorhänge konnte er nichts sehen, aber sie hatte sich garantiert aufgeführt wie eine Nutte. Bestimmt hatte sie’s auf dem Sofa mit ihm getrieben. Weil sie zu viel getrunken hatte.
Er erinnerte sich an solche Gelegenheiten. Gib der Frau ein paar Gläser Wein zu trinken, gieß immer kräftig nach, wenn sie gerade wegschaut, oder veredle ein Bier mit etwas Wodka, und wenn sie dann anfängt, undeutlich zu sprechen, kann’s losgehen. Echt guter Sex, mitten im Wohnzimmer. Für so etwas ist Alkohol unübertrefflich. Wenn man sie betrunken macht, kann sie nicht mehr Nein sagen und verwandelt sich in einen Tiger.
Während
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