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The New Dead: Die Zombie-Anthologie

The New Dead: Die Zombie-Anthologie

Titel: The New Dead: Die Zombie-Anthologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks , Joe Hill , Tad Williams
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leere Augen schauen und das große Loch seitlich am Kopf des Betreuers sehen konnte, an dem noch Knochenreste und getrocknetes Gewebe klebten.
    „Ich habe gelogen, als ich sagte, ich hätte ihm den Abend freigegeben“, erklärte der falsche Edward. „Die Lebenden werden ungeduldig, aber mein Kollege, der jetzt in ihm ist, war gern bereit, im Dunkeln zu warten, bis ich ihn brauche.“ Jetzt erhob sich Arvedsons Körper wieder und strich sich die Kleidung glatt. Um das Loch, das Nightingales Schuss in seinem Hemd hinterlassen hatte, war nicht ein Tropfen Blut zu sehen. „Pistolen sind eine armselige Waffe gegen die wiederauferstandenen Toten, Nightingale“, erklärte ihm das Wesen mit nicht geringer Befriedigung. „Wahrscheinlich müssten Sie den Körper verbrennen oder ihn buchstäblich pulverisieren, damit nichts mehr da ist, wovon wir Besitz ergreifen könnten. Aber natürlich werden Sie nicht die Gelegenheit bekommen, irgendjemandem davon zu erzählen.“
    „Mistkerle!“ Nightingale wand sich hilflos im Griff von Jenkins’ Körper. „Auch wenn du mich tötest, gibt es Hunderte andere da draußen, die wie ich sind. Sie werden euch aufhalten!“
    „Wir werden sie bestimmt alle kennenlernen“, erklärte der Leib seines Patenonkels ironisch lächelnd. „Sie werden sie uns vorstellen – oder besser gesagt der neue Bewohner Ihres Körpers wird das tun. Einen nach dem anderen werden wir sie beiseiteschaffen. Die Toten werden leben, während ihnen alle Macht des Alters, des Reichtums und des Geheimnisses zur Verfügung steht, und ihr anderen werdet unser verständnisloses Vieh sein, das nur am Leben gelassen wird, um neue Körper für uns zu zeugen und aufzuziehen. Ihr Fahrer hatte Recht, Mr. Nightingale: Die Sturmtür ist jetzt tatsächlich geöffnet, und keine Macht auf Erden kann sie wieder schließen.“
    Nightingale versuchte noch etwas zu sagen, einige trotzige Worte herauszubrüllen, doch der Druck auf seinen Hals war zu stark, und die Lichter der Welt – die Lampe, die Scheinwerfer der Autos, die unten auf der Straße vorbeifuhren, sogar die vom Unwetter leicht verhüllten Sterne vor dem Fenster – versanken zusehends in einer pechschwarzen Dunkelheit.
    Das Letzte, was er sah, waren kalte, hungrige Wesen, die sich hinter dieser Dunkelheit versteckt hatten. Sie hatten im Verborgenen gewartet und die Lebenden gehasst, und nun kamen sie, um zu fressen.
    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012

KINDER UND IHRE SPIELSACHEN
    VON JAMES A. MOORE
    Natürlich stießen sie sie mit einem Stock an. Was hätten Zwölfjährige sonst mit einer Leiche tun sollen, die sie gerade gefunden hatten? Später, wenn die Faszination nachließ, würden sie das tun, was man in einem solchen Fall gemeinhin tat, und der Polizei von der Leiche erzählen, doch jetzt, wo sie sie gerade erst entdeckt hatten, war es ein neues Spielzeug, das sorgfältig untersucht werden musste, ehe man sich davon trennen konnte.
    Wahrscheinlich hätten sie tatsächlich die Polizei gerufen. Das gehörte höchstwahrscheinlich zu den unausgesprochenen Vereinbarungen, die unter ihnen herrschten, doch dann bewegte sich ihr neues Spielzeug, und alle Regeln galten plötzlich nicht mehr.
    „Verdammte Scheiße! Was ist das denn?“ Toms Stimme brach, als der Tote stöhnte und seinen Kopf in der sommerlichen Hitze drehte. Alle bekamen sie einen solchen Schrecken, dass niemand ihn wegen des Schimpfworts zur Rede stellte.
    Wirklich jeder sah die Bewegung und hörte das Geräusch. Sie schauten alle hin, als die Halsmuskeln sich bewegten und der Kopf ruckte. Jetzt konnte man das Gesicht des Mannes erkennen. Es war niemand, den sie zuvor gesehen hatten, und vielleicht war es ja dieser Umstand, der in dieser aberwitzigen Situation half, oder auch die Tatsache, dass sie mit zwölf Jahren so wenig hatten, was wirklich ihnen gehörte.
    Jack schaute in alle Richtungen, um sicherzugehen, dass sich wirklich kein Erwachsener in der Nähe aufhielt. Er wusste nicht recht, ob es ihn nun freute, dass kein Erwachsener da war, oder ihm deshalb vor Angst fast übel wurde. Sie befanden sich in der Nähe des alten Baggersees, der zum Landbesitz seines Großvaters gehörte. Keinem von ihnen war es erlaubt, in diesem Baggersee zu baden, doch das hatte sie noch nie davon abgehalten. Man habe einen perfekten See an einer geeigneten Stelle, füge dem sommerliche Hitze hinzu, und schon hat man eine neue Badestelle. Der große Vorteil an der Geschichte

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