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The New Dead: Die Zombie-Anthologie

The New Dead: Die Zombie-Anthologie

Titel: The New Dead: Die Zombie-Anthologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks , Joe Hill , Tad Williams
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bedeutete, dass niemand einen Grund hatte, sie bei ihren Experimenten zu stören. Die Stelle war weit genug vom Haus entfernt und tief genug unter der Erde, dass man sich keine Sorgen darüber zu machen brauchte, ob jemand sie hörte – vor allem da Großvater Murphy halb taub war.
    Die Luft im Schutzraum erschien ihnen beinahe kalt, nachdem sie den Tag in der brütenden Hitze verbracht hatten. Es war eine angenehme Erfrischung, und auf Jacks Körper breitete sich eine Gänsehaut aus. Trotzdem kam er nicht auf die Idee, sich über das Wetter zu beklagen. Soweit er wusste, war es da, wo Steve sich jetzt aufhielt, noch viel schlimmer. Überall Wüstenhitze und Verrückte mit Bomben, die jeden Amerikaner umbringen wollten, den sie sahen. Er hatte noch nie jemanden aus dem Nahen Osten kennengelernt, und er wollte auch, dass das so blieb, wenn das einzige Interesse der Araber darin bestand, Amerikaner mithilfe von Bomben zu töten. Was für Bestien mussten das sein, die ohne Grund mordeten! Davon abgesehen glaubten die noch nicht einmal an Jesus.
    „Und was machen wir jetzt mit ihm, Leute?“ Ben hielt die Hand vors Gesicht und versuchte, den Gestank des Toten wegzuwedeln. Als ob das möglich gewesen wäre.
    „Macht nicht zu viel, bis ich wieder da bin, ja?“ Jack rannte die knarrende Holztreppe hoch.
    „Wo willst du hin?“, fragte Tom.
    Jack lächelte. „Großvater Murphy hat Lufterfrischer im Haus. Er versteckt gern seine Pupser.“
    Tom lächelte und nickte zustimmend. „Klasse!“ Jack schloss eine der Türen zum Schutzraum, hielt aber inne, als Tom rief. „He!“
    „Ja?“
    Tom deutete mit dem Kinn auf ihr neues Spielzeug. „Meinst du, du kannst auch ein oder zwei Messer mitbringen?“ Jack befeuchtete seine Lippen und dachte darüber nach. „Vielleicht.“
    „Cool!“
    Es gelang ihm, zwei Dosen Raumspray, eine Schachtel Streichhölzer, ein Stück Seife und ein kleines Glas Erdnussbutter an sich zu nehmen.
    Die Messer holte er am nächsten Tag.
    An diesem Abend rief Steve von Bagdad aus an. Er klang sehr müde, schien sich aber zu freuen, ihre Stimmen zu hören. Es gab nur zwei Telefone im Haus, sodass Jack nur ein paar Minuten mithören und noch weniger mit seinem großen Bruder sprechen konnte.
    „Hi, Steve?“ Er wartete mit seinen Fragen, bis Mom in die Küche lief, um die Hamburger vom Herd zu nehmen und zum Warmhalten in den Ofen zu stellen, und er wusste, dass sein Dad ins Badezimmer gerannt war.
    „Ja, Kumpel?“ Die Stimme seines Bruders klang ewig weit weg, ganz blechern und mit einem ständigen Rauschen in der Leitung, aber trotzdem so wundervoll.
    „Bewegen sich die Toten da, wo du bist?“
    Ein paar Sekunden lang war nichts zu hören, und er konnte fast sehen, dass Steve sich umschaute, um sicherzugehen, dass keiner ihn hörte. „Ja. Ein paar tun das. Aber wir reden nicht darüber, okay? Nie!“
    „Sind sie anders als Kriegsgefangene?“
    „Natürlich.“
    „Warum?“
    „Gefangene sind noch am Leben, Jack. Es sind immer noch Menschen.“
    Ehe er weitersprechen konnte, war seine Mutter wieder in der Leitung, und so hörte er nur zu und sonnte sich in der Stimme seines älteren Bruders, dem Helden.
    Er war froh, dass Zombies keine Menschen mehr waren. Darüber hatte er sich ein wenig Sorgen gemacht.
    „Woher kommen sie?“ José stellte natürlich diese Frage, denn er hatte immer eine Million davon auf Lager.
    Charlie zuckte nur mit den Achseln. Jack wusste es auch nicht, aber in letzter Zeit gab er sich Mühe, bei den Nachrichten aufmerksamer zuzuhören. „Vielleicht ist es ein Virus. Ich habe gehört, dass man selber ein Zombie wird, wenn man von einem gebissen wird.“
    Tom stieß ein verächtliches Schnauben aus. „Mein Dad sagt, es seien keine Zombies. Er sagt, sie seien Untote.“
    „Ist das nicht das Gleiche?“, fragte wieder José.
    Jack schüttelte den Kopf. „Nein. Untote sind Vampire. Das habe ich bei diesem Dracula-Film gesehen.“
    „Der Film stimmt nicht.“ Tom schüttelte den Kopf und forderte Jack förmlich dazu heraus, ihm erneut zu widersprechen. „Mein Dad weiß es besser als Hollywood.“
    „Meinetwegen.“ Jack gab seine Meinung auf. Wenn man es mit Tom zu tun hatte, musste man auch Ausnahmen machen können. Manchmal konnte er ein richtiger Blödmann sein, aber meistens war er cool.
    Ben hatte es wieder geschafft, von zu Hause wegzukommen. Manchmal musste man die Regeln brechen, und ein Zombie war das Risiko allemal wert. „Ich habe gehört, es käme vom

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