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The New Dead: Die Zombie-Anthologie

The New Dead: Die Zombie-Anthologie

Titel: The New Dead: Die Zombie-Anthologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks , Joe Hill , Tad Williams
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Wasser in Mexiko. Es ist so voller Scheiße, dass es einen umbringt und in einen Zombie verwandelt.“
    Das klang nicht ganz unlogisch. Mexiko war ein großes Land, und sowohl Kalifornien als auch Texas grenzten daran. „Nein. Mein Bruder Steve sagt, dass sie da drüben auch Zombies haben.“
    Ben runzelte die Stirn und schüttelte ernsthaft verwirrt den Kopf. „Vielleicht sind die Zombies da drüben Mexikaner?“
    „Haben sie mexikanische Soldaten?“ Charlie schniefte. Seine Allergie war mit aller Heftigkeit zurückgekehrt. Vielleicht hatte er auch eine Allergie gegen Zombies. Er reagierte auf beinahe alles allergisch.
    Billy nickte. „Ja. José könnte der Armee beitreten, wenn er wollte. Ihr wisst schon … wenn er alt genug ist.“
    „Ich bin Amerikaner. Ich bin hier geboren.“
    „Ja, aber deine Eltern sind Mexikaner, oder?“
    „Na ja, klar, natürlich.“
    „Siehst du? Du könntest Soldat werden.“ Billy hatte einen klugen Kopf auf den Schultern, wie sein Dad gerne sagte.
    „Ich glaube, es sind Dämonen.“ Das kam von Tom, der wieder zu ihrem Zombie gegangen war. Das Wesen knurrte und warf sich hin und her. Jack wusste nicht, wie schlau es wirklich war, aber der Zombie wurde immer dann besonders aktiv, wenn Tom sich ihm näherte. Meistens war es Tom, der die Messer und Stöcke benutzte, während die anderen zuschauten. Vielleicht konnte der Zombie sie auseinanderhalten, obwohl Tom ihm ein Auge ausgestochen hatte.
    „Dämonen? Wie in den Filmen?“
    „Wie in der Bibel. Jesus kämpfte gegen Dämonen.“
    „Er hat nicht reagiert, als du ihm ein Kreuz um den Hals gelegt hast.“ Wieder Billy, der für gewöhnlich der Einzige außer Jack war, der sich Tom gegenüber behauptete.
    Tom sah den Zombie eine Minute lang schweigend an und wich erst zurück, als dieser versuchte, sich auf ihn zu stürzen.
    „Na, dann ist es vielleicht ein jüdischer Zombie, der es nicht besser weiß.“ Jack wusste nicht genug über Juden und andere Religionen. Deshalb behielt er seine Meinung für sich.
    Tom entfernte sich von dem Zombie, und Ben betrachtete das als Zeichen, dass er jetzt mit ihm spielen konnte. Er nahm einenlangen eisernen Stab, den er gefunden hatte, und stach dem Toten damit in den Schenkel. Als der Stab in das Fleisch eindrang, gab es ein schmatzendes Geräusch, und die Spitze bohrte sich gut fünf Zentimeter tief in den kalten toten Körper.
    Jack runzelte die Stirn, als der Zombie zischte und dabei eine Made von seiner Oberlippe vertrieb.
    „Glaubt ihr, er fühlt was, Leute?“
    Niemand hatte eine eindeutige Antwort darauf.
    Toms Blick heftete sich auf das am Boden liegende Wesen, und über sein Gesicht glitt ein Ausdruck, der den anderen sagte, dass er meinte, auf eine wirklich gute Idee gekommen zu sein, und er der Erste sein wollte, der sie umsetzte. Er griff nach dem Schnitzmesser, das aus einem alten Set stammte, das Jack aus der Küchenschublade seines Großvaters entwendet hatte, und trat an Ben vorbei.
    Tom achtete darauf, dass auch wirklich jeder ihn ansah. „Lasst es uns herausfinden. Wolln wir doch mal sehen, ob das Arschloch etwas spürt.“ Er stieß die Spitze des Messers durch das Handgelenk des Toten und hielt es fest, während die Leiche zuckte und versuchte, nach ihm zu schnappen.
    Tom nahm sich die Zeit, jedem einzelnen Jungen in die Augen zu sehen, ehe er sich daranmachte, in dem verstümmelten Handgelenk herumzubohren. Er ächzte und stöhnte, während er mühsam die Klinge zwischen die kleinen Knochen schob. Die Arme des Wesens waren noch immer an die Brust gebunden, doch das Seil faserte bereits ein wenig aus und war von dem widerlichen schwarzen Zeug durchnässt, das wohl Blut war. Der Zombie gab ein trillerndes Geräusch von sich, zuckte hin und her und wand sich, während er immer wieder versuchte, mit den Zähnen nach Tom zu schnappen.
    Doch Tom war schlauer und hielt sich vom Kopf des Wesens fern.
    Noch lange nachdem die Hand abgeschnitten war, bäumte sich der Zombie in seinen Fesseln auf und gab leise klagende Geräusche von sich.
    Jack war sich nicht sicher. Er hatte irgendwie das Gefühl, dass der Zombie etwas spürte, aber ob das nun wirklich Schmerz war oder nicht, konnte er nicht mit Sicherheit sagen.
    Nach einer Weile verlor Tom die Lust daran, die einzelnen Glieder der Finger abzuschneiden, die sich wie Spinnenbeine bewegten. Der Armstumpf blutete nicht mehr, aber Jack konnte deutlich sehen, dass die Muskeln und Knochen versuchten, eine Hand zu bewegen, die sich

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