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The New Dead: Die Zombie-Anthologie

The New Dead: Die Zombie-Anthologie

Titel: The New Dead: Die Zombie-Anthologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks , Joe Hill , Tad Williams
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Blick zu.
    Seine trüben blauen Augen werden feucht und ausdruckslos.
    Ich lass nicht locker.
    „Sie haben Hank mit nach unten genommen“, sagt er leise mit brüchiger Stimme.
    Es tut mir leid.
    „Tut mir leid.“
    „Ich habe ihn da unten gefunden …“
    Copper lässt die Schultern hängen und seufzt; er ist kaum noch zu verstehen.
    „Ich gehe nicht mehr da runter.“
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Ich blicke durch den Flur in Richtung Wohnzimmer.
    Copper zeigt auf die Flurwand.
    „Dieser Quilt, den hat sie gemacht.“
    Der Quilt hängt an der Wand, wie ein Wandteppich.
    „Meine Becca hat ihn gemacht.“
    Der Quilt besteht aus einer Stoffstraße.
    Der Quilt besteht aus Stoffhäusern.
    Der Quilt ist die Nachbarschaft.
    „Sie liebte Quilts … mit Leib und Seele“, seufzt Copper.
    Stoffmenschen befinden sich vor ihren Stoffhäusern.
    Stoff-Copper sitzt in seinem Stoffschaukelstuhl auf seiner vorderen Stoffveranda.
    Ich berühre Stoff-Copper.
    Ich hinterlasse einen feuchten Fleck auf Stoff-Copper.
    „Ich sollte jetzt besser gehen.“
    Ich werfe noch einmal einen Blick auf das Stoffhaus und Stoff-Copper und die Stoffnachbarschaft.
    Ich sehe Copper an.
    Er bemerkt den Fleck nicht.
    Er nimmt meinen Geruch nicht wahr.
    Es tut mir leid.
    „Es tut mir leid.“
    Ich gehe.
    Ich habe wieder diesen Traum vom Mount McKinley.
    Auf meinem Weg zur Spitze vögele ich zwanzig Jungfrauen und erklimme den Gipfel mit einem Mega-Ständer.
    Ich sehe meine Uniform am anderen Ende der Halle, und mein Schwanz ist völlig entblößt.
    Verdammt, was für eine Scheißkälte.
    Ich stülpe meinen Helm über meinen Pimmel, so wie ich es immer tat, wenn wir unter Beschuss gerieten, doch ich bin zu spät dran. Es ist kalt auf dem McKinley.
    Die Minusgrade knutschen meinen Schwanz; das feuchte Rinnsal aus Blut und Wichse auf seiner Spitze gefriert auf der Stelle zu einer Nikolausmütze.
    Mein Schwanz färbt sich blau und zerbricht mit einem Knirschen wie ein Holzklotz in einem Spalter.
    Ich schiebe mir den Helm zwischen die Beine, um die Eier zu schützen, sie warm zu halten, immer darauf bedacht, nicht die blutende Rute zu berühren, aber meine Klöten befinden sich schon im Rückzug, mein Sack ist hart, stramm und schrumpelig wie eine Walnuss, und meine Glocken suchen in meiner verdammten Lunge nach Wärme, in einer Höhe, aus der sie nie wieder nach unten rutschen werden.
    Ich wache auf.
    Wie ich immer aufwache, wenn ich den Schlaf der Toten schlafe, der gar kein Schlaf ist, sondern eine Wiederholung.
    Ich taste unten herum, um festzustellen, ob irgendetwas nass ist.
    Hand in den Schritt.
    Knochentrocken.
    Eine trockene Wiederholung.
    Ich stehe neben Ts Auto.
    Man sollte meinen, er könnte mich riechen.
    Vielleicht kann er das auch; T lässt mich nicht einsteigen.
    Ich muss wohl widerlich stinken; ich habe keine Ahnung.
    Ich stehe neben Ts Wagen.
    T sagt nichts.
    Es ist das erste Mal, dass ich mich in der Nähe von Ts Auto befinde, seitdem ich zurück bin.
    Ich kann mich nicht erinnern, wie ich zurückgekommen bin.
    T chillt nur und wartet.
    T beobachtet Copper einen Straßenzug weiter.
    Ich beobachte Copper nicht.
    Ich blicke auf den Gehweg.
    Unter den Tags auf den Überresten des Gehwegs sechs verblasste Graffitibuchstaben, jetzt entschärft:
    RAPIST, Vergewaltiger.
    Zwei gelborange Buchstaben haben sich dazugesellt, ihre Farbe immer noch kräftig:
    TRAPpIST
    Das Beste, was Trapper vor zehn Jahren daraus hatte machen können.
    T merkt, wie ich auf den Gehweg blicke.
    T räuspert sich.
    „Scheiße, Alter, ich hinterlasse jetzt größere Zeichen.“
    T will mich nicht ansehen.
    T starrt zum Baker-Haus.
    „Räumt man was aus, hinterlässt man ein Zeichen.“
    „Wo sind die anderen?“, frage ich.
    T schaut zur Seite.
    „Wie ich sehe, bist du allein.“
    T lächelt.
    „Ich und dieser alte Wichser“, erwidert T.
    „Copper.“
    „Heißt er so?“
    „Was ist mit Jeph?“
    „J? Scheiße. Frag nicht.“
    „Ich frag aber.“
    T legt das Gesicht in seine langen Finger und kneift die Augen zusammen.
    An jedem Finger trägt er einen Ring.
    „J und C. Scheiße.“
    „C?“
    „Connie, Alter. Musst du doch noch wissen.“
    Ich erinnere mich nicht.
    T erinnert sich.
    „Sie haben auf der High School immer zusammen rumgehangen und in der Nachbarschaft jede Menge Mist gebaut.“
    „Das war große Kacke, T.“
    „Weißte, diese Kacke hat ’ne Menge Leute das Leben gekostet?“
    „Mich auch.“
    Ich erinnere mich,

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