The New Dead: Die Zombie-Anthologie
willen“, knurrt T.
Ich stehe auf dem T und dem R von TRAPpIST.
„Mensch, wasch dich mal! Hast du denn gar keinen Stolz?“
Ich sehe zu Boden.
T fährt davon.
Ich stehe auf dem Fußweg und blicke auf.
Copper sitzt auf seiner Veranda.
Copper guckt.
Copper sitzt auf der Veranda.
Ich sitze auf Coppers Treppe.
„Ich hab dich mit deinen Freunden gesehen.“
Gut, dass er nicht riechen kann.
„T ist nicht mein Freund“, stammle ich.
Copper spuckt aus.
„Den mein ich nicht. Die anderen.“
Copper sieht mich an.
„Ich hab dich in dem Keller gesehen, in dem du nichts zu suchen hast.“
T fährt vorbei.
Copper beobachtet, wie T vorbeifährt, lässt sich aber nichts anmerken.
T sieht sich nicht nach Copper um.
T fährt weiter, bis man ihn nicht mehr sieht.
„Mit dem Jungen hab ich dich auch gesehen.“
„Trapper. T.“
„Ich erinnere mich an seine Familie.“
Ich kann mich nicht erinnern.
„Gute Familie.“
Jetzt erinnere ich mich.
„Erinnerst du dich an seinen Bruder?“, frage ich ihn.
Copper schaut rüber zum Baker-Haus.
„Ja“, sagt er leise. „Ich erinnere mich.“
„T hasst diesen Ort.“
Copper spuckt aus.
„T. Er hasst diesen Ort.“
„Man kann nicht einer ganzen Stadt die Schuld an etwas geben, was ein einziger verdammter Narr verbockt hat.“
Ich erinnere mich nicht daran, wie es hier vorher war.
Ich erinnere mich, wie T vorher war.
Ich erinnere mich daran, wie T mich anlächelte, nachdem er sich verpflichtet hatte.
„Dies war mal ein guter Ort.“
Copper sieht mich an.
„Ich erinnere mich nicht.“
Wir sitzen auf Coppers Veranda.
„Wir leben in den Kellern.“
Copper spuckt aus.
„Wir.“
„Wir.“
„Ich sehe Uniformen.“
Ich rattere unsere Namen, Ränge, Truppengattungen und Laufbahnangaben herunter.
Ohne nachdenken zu müssen.
Ich erinnere mich.
„Wir wohnen in den Kellern. Da fühlt man sich sicher.“
Copper schaut mich an.
„Ihr alle?“
„Alle außer McFay… McFayden. Wir haben uns alle nach dem 11. September verpflichtet.“
Copper sieht mich genau an.
Ich zähle auf, wo wir herkamen, wo wir stationiert waren, wohin wir zurückgingen.
Wann wir zurück waren.
Damit höre ich auf.
„Du hast dein Land stolz gemacht, Junge.“
„’n Scheiß hab ich.“
„Kein Grund, solche Wörter zu gebrauchen, Junge.“
Ich erinnere mich, wie ich im Keller des Baker-Hauses starb.
„Es kümmert niemanden … absolut niemanden.“
Copper rührt sich in seinem Schaukelstuhl.
„Doch, mich … Hab ich das nicht eben gesagt?“
„Keiner weiß, dass wir hier sind.“
Copper schaut rüber zum Baker-Haus.
„Du hast den Kürzeren gezogen, Junge.“
Ich erinnere mich, wie ich auf dem Boden des Baker-Hauses mein Leben aushauchte.
Ich erinnere mich an die Kälte.
Ich erinnere mich.
Copper spuckt aus.
„Man hat uns nicht mehr so behandelt wie damals.“
Coppers Stimme ist scharf.
„Ich hab nicht sofort den Dienst quittiert. War danach noch bei einer Eliteeinheit. Das Militär hat sich gut um mich gekümmert. Tun die immer noch.“
Ich erinnere mich, wie ich dort drüben im Keller starb.
Ich schaue zu Boden.
„Du hast keinen Stolz.“
„Wir belästigen niemanden.“
„Hausbesetzer.“
Ich weise mit dem Kinn auf das, was von der Nachbarschaft noch übrig ist.
„Die Häuser da … Die stehen doch leer.“
„Du bist leer.“
„Alter Mann, du kennst nicht die ganze Geschichte.“
Copper spuckt aus.
„Dann erzähl mir den Rest.“
Copper sitzt in seinem Schaukelstuhl.
Ich sitze auf der obersten Stufe, sacke in mich zusammen und senke die Stimme.
Ich erzähle ihm, wie ich im Keller des Baker-Hauses starb.
Ich erinnere mich und erzähle es ihm.
Ich erzähle ihm nicht, wie sehr das Sterben wehtat.
Ich erzähle ihm aber, dass es jetzt nicht mehr wehtut.
Copper sieht mich durchdringend an.
„Du sagst tatsächlich die Wahrheit“, stellt er leise fest.
Ich sehe Copper an.
Copper sieht mich an.
Mustert mich.
Copper sieht mich an.
Ich sehe Copper an.
Eine ganze Weile.
„Warum hat keiner …?“
„Wir sind überall. Keiner sieht uns.“
Copper schaut zur Seite.
„Überall stehen Häuser leer. In jeder Stadt.“
Copper hustet.
„Wir ziehen von Stadt zu Stadt, von Stadtteil zu Stadtteil. Überall gibt es leere Häuser.“
„Wie hier.“
„Wie hier.“
Ich lege den Kopf in den Nacken, um Copper anzusehen.
„Ich musste hierher zurückkommen. Keine Ahnung, warum.“
„Hier ist dein
Weitere Kostenlose Bücher