The New Dead: Die Zombie-Anthologie
mit.
Copper bringt uns was zum Lesen mit.
Es ist gemütlich.
Ich erinnere mich nicht an die Kälte.
Ich erinnere mich nicht, wie ich das Bett zu machen habe.
Ich erinnere mich nicht an den Mount McKinley.
Copper bleibt stur auf seiner Veranda sitzen, Tag für Tag, und beobachtet.
Copper beobachtet, wie die Bullen vorbeifahren, wenn sie sich überhaupt dazu herablassen. Sie winken nicht und Copper auch nicht.
Copper schmiegt seine Hände nicht mehr ans Handgelenk, denn er spürt die Kälte nicht mehr.
Keiner weiß, dass Copper die Kälte nicht mehr spürt; ebenso wenig weiß irgendjemand, wie elend er sich während seines langsamen Dahinscheidens im März fühlte … außer mir.
Copper beobachtet, und keiner weiß besser Bescheid.
Keiner sonst beobachtet.
Keinen interessiert es.
Copper beobachtet.
Copper interessiert es.
Copper sieht, wie T vorbeifährt.
Copper beobachtet, wie T vorbeifährt.
T schaut sich nicht um.
Copper winkt nicht.
Copper und Shiner gehen los, um …
Ich erinnere mich nicht.
Ich erinnere mich, wie ich mein Bett zu machen habe.
Ich sitze auf Coppers Veranda, doch niemals in seinem Schaukelstuhl.
Ich sehe aus dem Kellerfenster des Baker-Hauses.
Ich erinnere mich an Copper.
Copper und Shiner kommen in einem Pick-up mit zwei anderen Männern zurück.
Copper und Shiner treffen sich mit den beiden Männern … Es kommt mir ewig lang vor.
Copper und Shiner legen die Karte der Vereinigten Staaten und die Karten der einzelnen Bundesstaaten beiseite und rufen mich und Stout und McFay herein.
„Pack deine Sachen zusammen, Junge, wir ziehen nächste Woche aus.“
„Ich werde dich vermissen.“
„Nein, nein, du kommst auch mit.“
Copper zwinkert mir zu.
„Neuer Auftrag. Neue Pläne.“
Copper spricht über den ganz großen Plan.
Viele Städte, viele Häuser.
Viele Staaten.
„Werden wir zurückkommen?“, frage ich.
„Zurück?“
„Nach Hause?“
„Wo auch immer wir sein werden, Junge, dort wird unser Zuhause sein.“
Zuhause.
„Dieses Land ist unser Zuhause.“
Zuhause.
„Wir machen es zu unserem Zuhause.“
Pläne.
„Dieses Land schuldet dir so viel, Junge.“
Pläne.
Zuhause.
Städte.
Staaten.
Ein riesiges Land … voller Frontschweine wie wir.
Keiner sieht uns.
Keinen interessiert es.
Keiner schert sich um unsere Pläne.
Große Pläne.
„Wir ziehen nächste Woche aus.“
Copper zwinkert mir zu.
„Wir haben einen Job zu erledigen.“
Copper breitet den Lageplan aus, zeigt auf die Straßenkarte und gibt McFay die Schlüssel seines Pick-ups.
McFay und Shiner fahren weg und kommen wieder.
Stout und ich stecken die Kupferleitungen zusammen und verlegen sie so durchs Kellerfenster, wie man es uns gesagt hat … halb drinnen und halb draußen.
Stout lässt auf Coppers Auffahrt zwei Kabelrollen stehen, von denen er dann eine an den Rahmen des Kellerfensters lehnt.
Shiner vernagelt die anderen Fenster mit Brettern.
Shiner lässt nur ein Fenster offen … das mit den Rohren … halb drinnen und halb draußen.
Copper sitzt auf seiner Veranda und beobachtet.
Copper und ich sitzen auf der Veranda.
Copper sitzt auf seiner Veranda.
Copper sieht, wie T vorbeifährt.
Copper beobachtet, wie T vorbeifährt.
T sieht sich nicht um.
Copper winkt ihm zu.
Copper sitzt in seinem Keller.
Copper sieht sich einen alten Fleck an der Wand an.
Fetus und Shiner und McFay sitzen auf der Bank beim Ofen, der seit Monaten kalt ist.
Ich sitze bei den beiden Kriegsversehrten in der gegenüberliegenden Ecke.
Copper sitzt mit uns in seinem Keller.
Draußen hören wir das Knirschen von Kieselsteinen, Schritte in der Auffahrt.
Copper sitzt in seinem Keller.
Die Rohre im Fenster bewegen sich.
Copper sitzt in seinem Keller.
Die Rohre bewegen sich und verschwinden dann langsam durch den Fensterrahmen hinaus in die Nacht.
Copper sitzt im Keller.
Fetus und Shiner und ich sitzen regungslos da.
McFay rührt sich auch nicht.
Der Strahl einer Taschenlampe fällt durch das offene Fenster.
Copper sitzt im Keller und ist zufrieden mit seinem Plan.
Keiner rührt sich.
Der Strahl der Taschenlampe kann uns nicht erreichen.
Er erhellt einen Teil der Rohre Coppers und die Kabelrollen.
Ts Kopf taucht am Fenster auf.
Copper legt den Kopf leicht zur Seite und lauscht.
Nur T macht Geräusche, wenn er sich so leise wie möglich bewegt.
Es ist nicht sehr laut.
T ist allein.
Copper sitzt im Keller.
T steckt den Kopf weiter herein und reckt den Hals, um sich einen
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