The New Dead: Die Zombie-Anthologie
Gilmore Street entlang Richtung Spruce und biege nach rechts ab.
Stout winkt mir vom Kellerfenster des heruntergekommenen Hauses der Ratboys zu.
Fetus und Shiner stoßen vor dem alten Baker-Haus zu mir, und wir gehen hinein.
Es ist unsere letzte Nacht im Baker-Haus.
Stout bleibt zurück, während Fetus, Shiner und ich uns mit den beiden Kriegsversehrten und McFay treffen, um einen neuen Keller am anderen Ende der Stadt zu besetzen.
Im Verlauf der nächsten beiden Monate kassieren wir vier Diebesbanden ein.
McFay ist schon so fertig, dass er bei denen bleibt, die wir uns zuletzt geholt haben, während wir von Haus zu Haus ziehen und uns dort in den oberen Stockwerken aufhalten, bis Shiner uns mit ein wenig Unterhaltung versorgt.
Shiner ist noch frisch genug, um unter den Lebenden zu verbreiten, dass sich noch echte Sahnestücke in den eben erst verlassenen Häusern befinden.
Wir warten einfach ab, bis der „Spaß“ zu uns kommt.
Wir lassen sie unten an den Leitungen und Kabeln werkeln und dabei so viel Lärm machen, dass wir uns unbemerkt formieren können.
Erst einkassieren, einen nach dem anderen, dann wieder verschanzen.
Wir schnallen uns den Proviantbeutel um und warten gespannt auf die Nächsten.
In der Regel kann man sich ein oder zwei Diebesbanden holen, bevor es Zeit wird weiterzuziehen.
Es gibt noch mehr.
Es ist eine große Stadt.
Es ist ein großer Staat.
Es gibt jede Menge leerstehender Häuser.
Es gibt jede Menge Diebesbanden.
Es ist ein langer Winter.
Es heißt, die Reparaturkosten wegen der von T am Haus verursachten Schäden hätten Coppers finanzielles Polster aufgefressen.
Es heißt, die Reparaturen hätten über zwanzig Riesen verschlungen.
Es heißt, Copper sei gerade mit dem Ersetzen der herausgerissenen Rohre und Kabel fertig gewesen, als die Versicherung auf der Matte gestanden und unter Androhung der Kündigung des Versicherungsscheins weitere Reparaturen am Dach und der Verkleidung gefordert habe.
Es heißt, um diese Reparaturen überhaupt durchführen zu können, habe Copper umschulden müssen und dabei – vollkommen auf sich allein gestellt – ohne es zu wissen, sein ganzes Hab und Gut überschrieben.
Es heißt, eine Zombiebank habe seine finanziellen Mittel aufgefressen.
Eine scheiß Zombiebank.
Zombiebank?
Was für eine Welt.
Es heißt, dass Copper sich trotz seiner Veteranenrente für pleite hielt.
So weit wäre es mit Becca nie gekommen.
Sie hätte den Papierkram in Ordnung gehalten.
Copper war nie besonders gut in solchen Dingen.
Es heißt, dass er bis zum St. Patrick’s Day meinte, auf dem Trockenen zu sitzen, dass er einige Rechnungen gar nicht mehr bezahlte.
Es heißt, das Energieunternehmen habe ihm den Strom abgedreht, wonach auch im letzten Haus, das noch mit Saft versorgt worden war, die Lichter ausgingen.
Es heißt, der Strom sei abgeklemmt gewesen, als die Kälte zuschnappte, in Nächten mit unter minus zwanzig Grad.
Es heißt, Copper sei noch immer da.
Ich komme zur Küchentür herein.
Ich bin schon einmal hier gewesen.
Ich erinnere mich.
In der Küche ist alles ordentlich.
Regale, Schränke, Speisekammer.
Alles sauber und ordentlich.
Copper hält alles in Ordnung.
Im Küchenfenster ein Keramikschild:
Es ist dunkel, ich kann nicht lesen, was draufsteht.
Ich erinnere mich aber:
Was ich hab, nehm ich mit ins Grab .
Meine Finger verweilen auf Coppers Eichentisch.
Ich gehe an der Kellertür neben der Speisekammer vorbei.
Ich gehe durch den Flur.
Der Quilt hängt nicht mehr an der Wand.
Ich berühre die Wand.
Ich hinterlasse einen kleinen Fleck an der Wand.
Ich gehe weiter durch den Flur.
Ich finde Copper im Wohnzimmer.
Ich finde Copper im Wohnzimmer in seinem Sessel.
Er ist in sechs Decken gehüllt … alle verrutscht.
Copper hat sich in sechs Decken und einen Quilt gemummelt.
Beccas Quilt hat er sich eng um den Hals geknüllt.
Stoffhäuser an der Stoffstraße um Coppers Hals.
Stoff-Copper in seinem Stoffschaukelstuhl auf seiner vorderen Stoffveranda.
Stoff-Copper mit einem Fleck auf seiner Stoffkleidung.
Ich habe diesen Fleck gemacht.
Darüber befindet sich ein frischer Fleck.
Ein Fleck von Coppers Mund.
Ein rötlicher Fleck.
Copper sitzt in seinem Sessel.
Copper, in Stoffhäuser und Stoffstraße und Stoffnachbarn gehüllt, und Stoff-Copper in seinem Stoffschaukelstuhl auf seiner Stoffveranda.
Sechs Decken und die Stoffnachbarschaft haben es nicht geschafft, ihn warm zu halten.
Sechs Decken und ein Quilt …
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