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The New Dead: Die Zombie-Anthologie

The New Dead: Die Zombie-Anthologie

Titel: The New Dead: Die Zombie-Anthologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks , Joe Hill , Tad Williams
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beendete, wenn sie doch vorgaben, keine Ahnung zu haben, wie es zu der Seuche hatte kommen können?
    „Wo?“, fragte ich. Und dann lief mir ein noch größerer Schauer über den Rücken, und ich musste mich einfach umdrehen. Der Hubschrauber, die Kameras … „In der Stadt?“
    „Nein, Mr. Parsons. Usk ist sauber … das glauben wir zumindest. Der neue Fall hat mit einer der Leichen zu tun, die Sie rausgeholt haben.“
    „Also ist die Bedrohung durch die Seuche noch nicht beseitigt.“
    „Wir hoffen, es handelt sich um einen Einzelfall, und untersuchen das gerade. Aber …“
    Er blickte auf etwas, das er in der Hand hielt.
    „Okay“, fuhr ich fort. „Also beobachten Sie uns vorsichtshalber.“
    O’Driscoll nickte, wobei er die Lippen schürzte. „Vorsichtshalber.“
    „Und wenn es uns in einer Woche immer noch gut geht? In zwei …?“
    Er wandte sich zum Gehen.
    „Hey!“, rief ich ihm zu. „Sie können mich doch nicht einfach so hier stehen lassen!“
    Er hielt inne und zum Absprung bereit ging er in die Knie. Es schien, als habe er mir nichts mehr zu sagen.
    „Sie können uns doch nicht einfach so hier zurücklassen. Wir haben doch nichts getan!“
    „Aber Sie könnten noch etwas tun“, erwiderte er und verschwand mit einem Sprung in seine Welt.
    Ich stand da und starrte auf die Straßensperre, während die Kameras zurückstarrten. Wütend zeigte ich ihnen den Mittelfinger. Das war zwar kindisch, aber danach fühlte ich mich doch deutlich besser.
    Während ich mich umdrehte und in die Stadt zurückkehrte, fühlte ich mich auf Schritt und Tritt beobachtet. Als ich an dem niedrigen Schulgebäude vorbeikam, betrachtete ich die mit bunten Bildern verzierten Fenster der Vorschulklasse. Selbstporträts mit großen, runden rosafarbenen Gesichtern, leuchtend blauen Augen und gelben und braunen Haaren. Wäre ich näher herangegangen, hätte ich wahrscheinlich die Namen der Kinder lesen können, doch ich verspürte nicht den Wunsch dazu. Vielleicht würde ich das gemalte Gesicht des kleinen Mädchens erkennen, das wir auf dem Friedhof zurückgelassen hatten.
    Der Hubschrauber kam wieder herangeschwebt, flog knapp über die Bäume hinter der Schule hinweg und verschwand dann aus meinem Blickfeld. Ich ging die Straße entlang, weil ich sehen wollte, was sie jetzt machten, und als ich an der ausgebrannten Feuerwehrwache vorbeikam, konnte ich zwischen zwei Gebäuden hindurchspähen. Der Hubschrauber schwebte über einem viergeschossigen Wohnblock, einem der höchsten Gebäude in Usk, und zwei Männer ließen sich an einem Seil auf das Dach herunter.
    „Was zum Teufel …“, murmelte ich.
    Vielleicht wollten sie uns. Sie würden uns hier festhalten, ihre Ärzteteams und Wissenschaftler wie O’Driscoll mit ihren Spritzen und Messern herschicken und uns einen nach dem anderen aufschlitzen, um herauszufinden, was mit uns los war. Denn selbstwenn sie zu Beginn noch gewusst hatten, was sie taten, so waren sie jetzt – das sagte mir mein Bauchgefühl – mit ihrem Latein am Ende. Die Seuche hatte sich ausgebreitet, vielleicht sogar weiterentwickelt. Und wenn es irgendwo außerhalb des Stadtgebiets einen neuen Fall gab, hatte dieser sie bei ihrer Suche nach dem möglichen Auslöser der Seuche weit zurückgeworfen. Außergewöhnliche Umstände erforderten außergewöhnliche Maßnahmen, das wusste ich. Doch plötzlich hatte ich eine Heidenangst.
    Wir sind entbehrlich , dachte ich. Doch zumindest kennen wir die Stadt, die Straßen, mögliche Verstecke … Doch das war ein idiotischer Gedanke. Wenn sie ihre Truppen auf uns hetzten, würden sie uns auch finden.
    Doch die beiden Männer auf dem Dach sahen nicht so aus, als wären sie schon seit Längerem hier. Sie stellten ein hohes dreibeiniges Gestell mit einem Kasten darauf auf, beschwerten die Füße und befestigten eine Art Abdeckung über dem Kasten. Der Hubschrauber hatte zwar abgedreht, flog aber eine Runde über der Stadt.
    Noch mehr Kameras.
    Gerade als mir das klar wurde, kam der Hubschrauber im Tiefflug zurück. Eine Strickleiter wurde heruntergelassen, und die beiden Männer ergriffen sie.
    Ich konnte die leichten Bewegungen der Kamera erkennen, als sie sich hin und her drehte. Irgendjemand, der wieder auf seinem Posten war, probierte sie aus. Ich winkte.
    Als ich zum Queens Hotel zurückging, hörte und sah ich noch mehr Hubschrauber, die sich der Stadt näherten. Sie steuerten die höchsten Gebäude an.
    „Was machen die da?“, fragte mich Bindy, als

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