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The New Dead: Die Zombie-Anthologie

The New Dead: Die Zombie-Anthologie

Titel: The New Dead: Die Zombie-Anthologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks , Joe Hill , Tad Williams
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entbehren.
    „Das hier klingt gut“, sagte Chong am nächsten Morgen beim Frühstück. Benny las vor: „,Pfannenwerfer‘. Was soll denn das sein?“
    „Keine Ahnung“, antwortete Chong, während er auf seinem Toast herumkaute. „Ich nehme an, es hat was mit Barbecues zu tun.“
    Hatte es nicht. „Pfannenwerfer“ zogen tote Zombies von Transportkarren herunter und warfen sie in die ständig lodernden Flammen am Fuße von Brinkers Steinbruch. Die meisten Zombies lagen in Einzelteilen auf den Karren. Die Frau, die Benny und Chong in ihre Arbeit einführen sollte, sprach unentwegt von „Teilen“ und wies immer wieder auf die Gefahr einer sekundären Ansteckung hin. Dann setzte sie das breiteste Lächeln auf, das Benny jemals gesehen hatte, und versuchte, die Bewerber für die positiven Auswirkungen des ständigen Hebens, Umdrehens und Werfens auf die körperliche Fitness zu erwärmen. Sie krempelte sogar den Ärmel hoch und spannte den Bizeps an. Ihre Haut war blass und mit Punkten übersät, die wie Leberflecken aussahen. Ihr plötzlich hervorspringender Bizeps ähnelte einem aufgedunsenen Tumor.
    Chong tat so, als müsse er in seinen Verpflegungsbeutel kotzen.
    Die anderen Jobs, die angeboten wurden, waren „Ascheabsauger“ – „Wir wollen doch nicht, dass eine Wolke aus Zombieasche über die Stadt zieht, nicht wahr?“, fragte der fleckige Muskelprotz – und „Grubendurchstöberer“, was genau das war, wonach es sich anhörte.
    Benny und Chong hielten nicht bis zum Ende der Einführung durch. Sie stahlen sich während der Diashow davon, in der lächelnde „Pfannenwerfer“, die gerade mit grauen Gliedmaßen und Köpfen herumhantierten, gezeigt wurden.
    „Späher“ kam als Nächstes dran und erwies sich als gute Wahl, zumindest für Chong. Bennys Sehkraft reichte nicht aus, um Zombies schon von Weitem ausmachen zu können. Chong hatte Adleraugen,und ihm wurde sofort ein Job angeboten, nachdem er mehrere Zahlenreihen, die auf einer einige Meter entfernt aufgestellten Tafel standen, vorgelesen hatte. Benny konnte nicht einmal sagen, ob es Zahlen waren oder Buchstaben.
    Chong nahm den Job an, und Benny ging allein nach Hause. Er drehte sich noch einmal entmutigt nach seinem Freund um, der neben seinem Ausbilder auf einem hohen Turm saß.
    Später erzählte Chong, dass er den Job toll fand. Er saß den ganzen Tag da und starrte über die sich von Kalifornien bis zum Atlantik erstreckenden Täler eines Gebiets, das den Namen Zerfall und Zerstörung trug. Chong behauptete, an einem klaren Tag über dreißig Kilometer weit sehen zu können, ganz besonders dann, wenn der Wind nicht aus der Richtung der Grube kam. Da oben sei nur er … Er ganz allein mit seinen Gedanken … Benny vermisste seinen Freund, doch insgeheim hielt er den Job für noch langweiliger, als mit Worten zu beschreiben war.
    Benny war der Ansicht, dass „Abfüller“ sich vielversprechend anhörte, denn er stellte sich eine Fabrik vor, in der Limonade abgefüllt wurde. Er liebte Limonade, doch zu seinem Leidwesen war sie nicht immer leicht zu bekommen. Auf dem Weg zur Fabrik traf er einen älteren Jugendlichen – Bert, den Cousin seines Freundes Morgie Mitchell –, der dort angestellt war.
    Als Benny zu Bert aufschloss, musste er sich beinahe übergeben. Bert stank so widerlich wie ein totes Tier, das wochenlang hinter einem Schrank gelegen hatte. Nein, schlimmer noch: Er stank wie ein Zombie.
    Schulterzuckend begegnete Bert Bennys Blick. „Na, was hast du denn gedacht, wonach ich rieche? Ich fülle das Zeug schließlich acht Stunden pro Tag ab.“
    „Welches Zeug?“
    „Diaminopentan. Ich stehe an einer Maschine, mit der das Öl aus verwesendem Fleisch gepresst wird.“
    Benny rutschte das Herz in die Hose. Diaminopentan war ein scheußlich riechendes Molekül, das während des Zersetzungsprozesses von Tierkadavern durch Proteinhydrolyse entstand. Das war ihm zwar aus dem naturwissenschaftlichen Unterricht bekannt, aber er hatte keine Ahnung gehabt, dass es tatsächlich aus verwesendem Fleischhergestellt wurde. Jäger und Spurenleser tupften es auf ihre Kleidung, um sich die Zombies vom Leibe zu halten, denn der Fäulnisgeruch zog die Toten nicht an.
    Benny fragte Bert, welche Art Fleisch normalerweise für die Herstellung dieses Produkts verwendet würde, doch Bert druckste verlegen herum und wechselte schließlich das Thema. Gerade als Bert die Tür zur Fabrik öffnen wollte, machte Benny auf dem Absatz kehrt und ging in die

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