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The New Dead: Die Zombie-Anthologie

The New Dead: Die Zombie-Anthologie

Titel: The New Dead: Die Zombie-Anthologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks , Joe Hill , Tad Williams
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stelle ich dich als Auszubildenden ein. Ich unterschreibedie Papiere, die du benötigst, um auch weiterhin die volle Ration zu bekommen.“
    Benny warf ihm einen langen, vernichtenden Blick zu.
    „Lieber würde ich mich von Zombies auffressen lassen, als dich zum Chef zu haben“, fauchte er.
    Tom seufzte, machte kehrt und ging bedrückt nach oben. Einige Tage lang sprachen sie nicht mehr miteinander.
    II.
    Am darauf folgenden Wochenende nahmen Benny und Lou Chong sich die Samstagsausgabe der „Town Pump“ vor, da sie die meisten Stellenanzeigen enthielt. In den nächsten Wochen bewarben sie sich auf die Annoncen, die sich nach nicht allzu viel Arbeit anhörten. Benny und Chong schnitten einen Haufen Stellenangebote aus und arbeiteten sie eines nach dem anderen ab, nachdem sie sie in verschiedene Kategorien eingeordnet hatten: „größtmöglicher Verdienst “, „Coolness “ und „ keine Ahnung, was es ist, scheint aber ganz okay “ .
    Von vornherein verwarfen sie die Anzeigen, die ihnen nicht auf Anhieb zusagten.
    Als Erstes stand „Schlosserlehrling“ auf ihrer Liste.
    Das hörte sich zwar okay an, aber wie sich herausstellte, bedeutete es, bereits in aller Herrgottsfrühe mehrere schwere Werkzeugkisten von Haus zu Haus zu schleppen für einen alten Deutschen, der kaum Englisch sprach und Torschlösser reparierte, Zahlenkombinationsschlösser auf den beiden Seiten von Schlafzimmertüren anbrachte und Riegel und Fenstergitter montierte.
    Es war irgendwie lustig, dem Alten dabei zuzusehen, wie er seinen Kunden die Handhabung der Zahlenschlösser erklärte. Benny und Chong fingen an, darauf zu wetten, wie oft ein Kunde dabei „Was? Können Sie das noch mal wiederholen?“ oder „Wie bitte?“ sagen würde.
    Trotzdem handelte es sich um eine wichtige Arbeit. Jeder musste sich nachts in seinem Zimmer einschließen und eine Kombination eingeben, wenn er den Raum verlassen wollte, oder einen Schlüssel benutzen – einige Leute verwendeten noch immer Schlüssel. Auf diese Weise konnte man nicht – sollte man im Schlaf sterben – das Zimmerverlassen und die anderen Mitglieder der Familie angreifen. Es war schon vorgekommen, dass ganze Siedlungen ausgelöscht wurden, weil irgendein Großvater mitten in der Nacht den Löffel abgegeben und angefangen hatte, seine Kinder und Enkel aufzufressen.
    Zombies sind nicht in der Lage, ein Zahlenschloss zu bedienen oder ein Schloss mit einem Schlüssel zu öffnen.
    Der Deutsche verwendete stets beidseitige Schlösser, damit sich die Türen bei einem echten Notfall ohne Zombiebeteiligung von der anderen Seite öffnen ließen – oder wenn die Jungs von der Stadtsicherung mal reinmussten, um eine Säuberungsaktion wegen eines neuen Zombies durchzuführen.
    Irgendwie waren Benny und Chong zu der Ansicht gelangt, dass Schlosser so etwas bei ihrem Job zu sehen bekämen, doch der Alte sagte, dass ihm noch kein einziger lebender Toter untergekommen sei. Wie langweilig!
    Dass der Deutsche ihnen nur einen Hungerlohn zahlte und meinte, es würde drei Jahre dauern, bis man sein Handwerk wirklich verstünde, verschlimmerte das Ganze zusätzlich. Das bedeutete, dass Benny in den nächsten sechs Monaten nicht einmal einen Schraubendreher in die Hand nehmen und ein Jahr lang nichts anderes als Zeug herumtragen durfte. Vergiss es!
    „Ich dachte, du wolltest nicht richtig arbeiten“, wunderte sich Chong, als sie dem Deutschen nach Feierabend den Rücken kehrten und nicht die Absicht hatten, am nächsten Morgen wiederzukommen.
    „Will ich ja auch gar nicht. Aber ich hab auch nicht vor, mich zu Tode zu langweilen.“
    Der nächste Punkt auf ihrer Liste lautete „Zaunprüfer“.
    Das war schon etwas interessanter, da es auf der anderen Seite des Zauns echte Zombies gab. Benny wollte unbedingt einmal einen Zombie aus nächster Nähe sehen. Noch nie war er näher als hundert Meter an ein lebendes Exemplar herangekommen. Die älteren Kinder erzählten, dass man bei einem Blick in die Augen eines Zombies sehen könne, wie man selbst als lebender Toter aussehen würde. Das hörte sich echt cool an, doch Benny bekam nie die Chance auf einen solchen Blick, da ihm die ganze Schicht über ein bewaffneter Kerl an den Fersen klebte.
    Dieser Typ war zu Pferd unterwegs. Benny und Chong mussten den Zaun abgehen und alle zwei bis drei Meter stehen bleiben, die Kettenglieder in die Hand nehmen und am Zaun rütteln, um zu überprüfen, ob er Risse, Löcher oder Roststellen aufwies. Auf den ersten

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